Radsport: Nairo Quintana (Movistar) hat sich bei der Tour de France selbst einen kleinen Trostpreis überreicht. Der Kolumbianer wird zwar die Rundfahrt nicht gewinnen, doch heute sicherte er sich am Col du Portet den Etappensieg vor Daniel Martin (UAE Team Emirates). Mit Rang drei konnte Leader Geraint Thomas (Sky) seinen Vorsprung weiter ausbauen. Tom Dumoulin (Sunweb) hingegen nahm Chris Froome (Sky) den zweiten Rang in der Gesamtwertung ab.
Julian Alaphilippe gibt das Bergtrikot nicht mehr ab
Showdown auf der 17. Etappe der Tour de France. Erst um 15:15 rollten die Profis aus der Startaufstellung los. Von Bagnères-de-Luchon nach Saint-Lary-Soulan galt es lediglich 65 Kilometer zurückzulegen. Wie vermutet, hatte die Aufreihung wie in einem Motorrad-Rennen keine Auswirkungen. Hinauf zum Montée de Peyragudes gab es zwar zahlreiche Attacken, doch die Favoriten hielten sich vornehm zurück. Während das Team Sky im Peloton das Tempo diktierte, konnte sich Tanel Kangert (Astana) als Solist absetzen und sich am Gipfel die maximale Punktezahl sichern. In der Abfahrt formierte sich um ihn, Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und Kristijan Durasek (UAE Team Emirates) ein Spitzentrio. Dahinter befand sich eine starke Verfolgergruppe mit Alejandro Valverde (Movistar) und Rafal Majka (Bora-hansgrohe). Nach dem wenig interessanten Sprint in Loudenvielle übernahm die Mannschaft AG2R La Mondiale im Peloton das Tempo hinauf zum Col de Val Louron-Azet, wo Alaphilippe erneut wichtige Punkte für sein Bergtrikot sammelte.
Das Feuerwerk der Favoriten beginnt am Fuße des Col du Portet
Die Spitzengruppe ging mit einem Vorsprung von knapp drei Minuten in den Schlussanstieg hinein. Weil Durasek und Alaphilippe mit ihren Kräften am Ende waren, nahm Kangert den Col du Portet als Solist in Angriff. An der Spitze des Hauptfeldes fuhr der Sky-Train sein Tempo. Daniel Martin (UAE Team Emirates) und Nairo Quintana (Movistar) wagten dennoch einen Angriff und konnten die Lücke rund 16 Kilometer vor dem Ziel aufreißen. Kurze Zeit später wagte sich Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) aus der Deckung. Direkt an sein Hinterrad klemmte sich Chris Froome (Sky), so dass in der Gruppe der verbliebenen Favoriten nun Tom Dumoulin (Sunweb) zur Tempoarbeit gezwungen war. Der Niederländer fuhr wie gewohnt sein eigenes Tempo und konnte die Lücke zu seinem Landsmann und dem viermaligen Sieger der Tour de France schließen. Weiter vorn hat Quintana zur Relais-Station Valverde aufgeschlossen und Martin abgeschüttelt.
💥ATACA NAIRO QUINTANA a 14,5 km. de meta 💥
➡️ Le saca ahora mismo unos 30“ al pelotón y 1′ por delante tiene a Alejandro Valverde#TDF2018 pic.twitter.com/8lVObi4hgi
— La Vuelta Stats (@lavuelta_stats) 25. Juli 2018
Nairo Quintana mit Etappensieg als Trostpreis, Geraint Thomas souverän
8,5 Kilometer vor dem Ziel war es um Tanel Kangert geschehen. Nairo Quintana und Rafal Majka übernahmen die Spitze des Rennens. Eine Minute hatte das Duo schon Vorsprung auf die Gruppe der Favoriten. Zwei Kilometer später musste auch Rafal Majka abreißen lassen und Nairo Quintana fuhr seinem Solo-Sieg am Col du Portet vor Daniel Martin entgegen. Derweil konnte Romain Bardet (AG2R La Mondiale) dem Sky-Tempodiktat von Wout Poels und Egan Bernal nicht mehr folgen. 2.500 Meter vor dem Ziel attackierte Primoz Roglic erneut. Diesmal ging Geraint Thomas selbst mit. Chris Froome und Mikel Landa wurden kurzzeitig distanziert, rollten jedoch anschließend wieder in die Gruppe hinein. Nach einer Attacke von Tom Dumoulin kamen sie jedoch nicht mehr zurück. Auf den letzten Metern ging es nur noch um Sekunden. Geraint Thomas demonstrierte noch einmal seine Qualitäten, indem er sich Rang drei vor Prinoz Roglic und Tom Dumoulin sicherte.
Nairo Quintana wins Stage 17 #sbstdf pic.twitter.com/AVzg6woniw
— CyclingCentral (@CyclingCentral) 25. Juli 2018