Radsport: Das Team BMC ist seinem Ruf als bestes Zeitfahrteam gerecht geworden. Die US-Amerikanische Equipe gewann das Teamzeitfahren auf der dritten Etappe der Tour de France vor Sky, Quick-Step Floors, Mitchelton-Scott und Sunweb. Damit übernimmt der Belgier Greg Van Avermaet (BMC) das Gelbe Trikot.
Sky mit neuen Zeitfahranzügen unterwegs
Auf dem 35,5 Kilometer langen Kurs mit Start und Ziel in Cholet kam es heute bei der Tour de France zu einem spannenden Teamzeitfahren. Schon im Vorfeld wurde bekanntgegeben, dass das Team Sky mit einem neuen Zeitfahranzug ins Rennen gehen wird. Die Marginal Gains mit dem beschreibenden Namen Body Paint 4.2b Speedsuit wurden erst am Mittwoch von der UCI zugelassen und sollen für einen aerodynamischen Vorteil sorgen. Wirklich gespürt hat man diesen bei der ersten Zwischenzeit aber noch nicht. Das Team Sky war bei der Zeitmessung nach 13 Kilometern in Saint-André-de-la-Marche genauso schnell wie die Mannschaften BMC und Mitchelton-Scott. Selbst Movistar lag nur zwei Sekunden dahinter. Allgemein konnten die Zuschauer sehr schnell feststellen, dass die Zeitabstände bei der ersten Zeitabnahme sehr gering waren. Erst danach sollte sich die Spreu vom Weizen trennen.
BMC wird Ruf gerecht, Movistar verliert viel Zeit
Da das Team Mitchelton-Scott direkt als erstes auf die Strecke ging, setzte es auch die erste ernstzunehmende Richtzeit. Diese Bestzeit sollte jedoch nicht lange halten, weil die Mannen von Sky noch fünf Sekunden schneller waren. Wirklich freuen konnte sich die britische Equipe aber nicht, denn es ging Schlag auf Schlag. Während Movistar satte 49 Sekunden auf Sky einbüßte, machte sich die Mannschaft BMC drauf und dran, eine neue Bestzeit auf den Asphalt zu bringen. Bei der zweiten Zeitabnahme auf der Anhöhe der Côte de la Séguinière übernahm BMC nach 26,5 Kilometern die Führung. Bis zum Ziel sollte die Truppe den Platz an der Sonne nicht mehr hergeben und mit vier Sekunden vor Sky gewinnen. Denn danach kam keine Mannschaft mehr an die Bestzeit heran. Lediglich die deutsche Mannschaft Sunweb und die belgische Equipe Quick-Step Floors konnten mit einem knappen Rückstand noch Gefahr ausstrahlen. Neben Movistar verlor vor allem AG2R La Mondiale mit Romain Bardet ordentlich an Boden. Die Uhr stoppte bei einem Rückstand von 1:15.
Greg Van Avermaet übernimmt das Gelbe Trikot
Eine gute Leistung im heutigen Teamzeitfahren war für BMC vor allem im Hinblick auf den Tagessieg und die Gesamtwertung für Richie Porte erforderlich. Doch auch Greg Van Avermaet darf sich freuen. Der belgische Klassiker-Spezialist profitiert von der starken Leistung der gesamten Mannschaft und übernimmt das Gelbe Trikot von Peter Sagan (Bora-hansgrohe). Die deutsche Mannschaft musste einen erwartbaren Rückstand hinnehmen und die Führung quasi chancenlos abgeben, zumal Peter Sagan selbst dem Tempo seiner Teamkameraden nicht mehr folgen konnte.