First Ride: Das Black Adder von Bulls ist seit seiner Markteinführung vor einigen Jahren das unangefochtene Top-Hardtail im Portfolio der ZEG-Marke. Große Namen wie Karl Platt, Tim Böhme und Stefan Sahm vom Team BULLS konnten auf der Rennfeile aus Carbon in der Vergangenheit unzählige Siege einfahren. Doch wie ein weiser Mensch einst sagte: Stillstand bedeutet Rückschritt – und so spendiert man dem Black Adder für das Modelljahr 2019 einen komplett neuen Rahmen, der bei den Qualitäten des Vorgängers ansetzt, aber eine neue Geometrie und einige technische Neuerungen mitbringt.
Bei der Entwicklung des Rahmens war auch der ehemalige Bulls Teamfahrer Stefan Sahm beteiligt, der seine langjährige Erfahrung vor allem bei der Geometrie miteinfließen ließ. Die endgültige Entscheidung, wie die Geometrie des Bulls Black Adder 2019 jedoch aussehen würde, wurde bei einer ausgiebigen Testfahrt in der Pfalz getroffen, an der unter anderem auch Karl Platt und Tim Böhme teilnahmen. Speziell hierfür wurden drei Alurahmen mit unterschiedlichen Geometrien gebaut, die in neutral-weiß gehalten und allesamt mit den exakt gleichen Komponenten aufgebaut waren. Nach diesem Blindtest legten sich alle Fahrer auf denselben Rahmen fest, aus dem später dann das Black Adder 2019 wurde – natürlich in Serie dann als Carbonrad.
Bulls Black Adder 29: Geometrie-Update und sehr leichter Rahmen
Interessant dabei: Unter den Testkandidaten war auch eine etwas trail-lastige Variante mit einem deutlich flacheren Lenkwinkel und größerem Reach. Auf Basis dessen wurde dann das neue Bulls Copperhead Trail entwickelt. „Das trail-lastige Rad fühlte sich auf den ersten Metern fast ein wenig besser an, aber bei einer längeren Runde zeigte sich dann, dass der letztliche ‚Testsieger‘ einfach effizienter zu Werke ging und vor allem im Uphill besser kletterte,“ erinnert sich Karl Platt an die Test-Session. „Ich hab mich auf dem neuen Black Adder so wohl gefühlt, dass ich im ersten Steinfeld direkt mal doppelplatt gefahren hab, weil ich viel zu schnell unterwegs war,“ fügt der eigentlich überzeugte Fully-Fahrer mit einem Grinsen an.
Doch wie sieht sie denn nun aus, die neue Geometrie des Black Adder 2019? Vor allem der Lenkwinkel fällt mit 69° ein gutes Stück flacher aus als beim Vorgänger (70,5° bzw 71°) und auch Reach und Oberrohr sind gewachsen. Während man dank des flacheren Lenkwinkels mehr Laufruhe bekommt, ermöglicht der längere Hauptrahmen das Fahren eines kurzen Vorbaus, was dem Handling in anspruchsvollem Gelände sehr zu Gute kommen dürfte.
Geometrie Bulls Black Adder 2019
S | M | L | XL | |
Sitzrohr (in mm) | 410 | 440 | 480 | 540 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 599 | 614 | 633 | 653 |
Steuerrohr (in mm) | 95 | 100 | 110 | 140 |
Kettenstrebe (in mm) | 430 | 430 | 430 | 430 |
Radstand (in mm) | 1118 | 1134 | 1155 | 1179 |
Lenkwinkel (in °) | 69 | 69 | 69 | 69 |
Sitzwinkel (in °) | 74 | 74 | 74 | 74 |
Reach (in mm) | 425 | 440 | 455 | 470 |
Stack (in mm) | 608 | 607,5 | 621,5 | 640 |
Was ist ansonsten neu am Black Adder? Bei den technischen Aspekten sticht insbesondere das noch weiter gesunkene Gewicht heraus: Mit 950g macht der Rahmen auch den leichtesten Vertretern gehörig Konkurrenz. Ansonsten fällt uns direkt im ersten Moment das neue Design ins Auge: Insgesamt kantiger, mit einigen schönen Details macht das Bulls Black Adder 2019 doch einiges her. Geblieben ist natürlich der bereits zuvor eingeführte Boost-Standard für die Laufräder und auch beim Komfort soll der neue Rahmen auf einem vergleichbar hohen Niveau wie der Vorgänger liegen.
Bulls Black Adder 29: Erste Fahreindrücke
Beim Team-Meeting des Team BULLS in der nebligen Pfalz vor einigen Tagen bekamen wir die Chance, die Team-Variante des neuen Carbon Racehardtails aus dem Hause Bulls auf einer kurzen Runde zu testen. Gleich vorweg sei jedoch gesagt: Während an unserem Rad zwar ein Serienrahmen verbaut war, entsprach die Ausstattung nicht ganz dem, was letztendlich im Laden stehen wird, sondern orientierte sich an den Komponenten, mit denen die Team-Profis unterwegs sein werden.
Direkt von Beginn an gefiel mir vor allem der in der Länge spürbar gewachsene Hauptrahmen; dies nicht nur deshalb, weil ich ohnehin recht kurze Beine habe, sondern weil das Handling so ganz klar profitiert – auch für nicht-Profis. Auch wenn die kurze Testrunde nur für einen ersten Eindruck ausreichte, überraschte mich vor allem der sehr hohe Komfort des neuen Bulls Carbonbikes. Das Zusammenspiel zwischen der eigens entwickelten Duroflex Sattelstütze und dem Hinterbau ist sensationell gut und lindert nicht nur in der Abfahrt Vibrationen und Schläge, sondern verbessert auch die Traktion im Uphill über Steine und Wurzeln.
Bulls Black Adder 29: Modellvarianten, Ausstattungen, Preise
Das Bulls Black Adder 2019 wird in drei Modellvarianten auf den Markt kommen. Gemeinsam haben sie alle ihren verhältnismäßig günstigen Preis: Die „Einstiegsvariante“ Black Adder 29 kommt für 2.799 Euro bereits mit 2×11 XT Schaltung, Fox 32 StepCast Performance Gabel und DT Swiss X1700 Laufrädern. Eine echte Preis-Ansage, vor allem wenn man bedenkt, dass man exakt den Rahmen der Profis unter dem Hintern hat. Beim Black Adder SL 29 geht man dann für 3.999 Euro schon fast „all-in“: Mit Sram X01 Eagle Antrieb, Fox 32 Factory Gabel und DT Swiss EX1501 Laufrädern ist man schon ab Werk „Race-Ready“. Beim Topmodell Black Adder Team 29 kommt Shimanos neue XTR Topgruppe zum Einsatz und die Käufer des 4.999 Euro-Bikes dürfen sich auch auf Carbonlaufräder von DT Swiss freuen.
Bulls Black Adder Team 29 2019
Gabel: Fox 32 Factory StepCast 100mm
Schaltung: Shimano XTR 12-fach
Laufräder: DT Swiss XRC 1200
Bremse: Shimano XTR M9100
Preis: 4.999 Euro
Bulls Black Adder SL 29
Gabel: Fox 32 Factory StepCast 100mm
Schaltung: Sram X01 Eagle 12-fach
Laufräder: DT Swiss XR 1501
Bremse: Magura MT8
Preis: 3.999 Euro
Bulls Black Adder 29
Gabel: Fox 32 Performance StepCast
Schaltung: Shimano XT 2×11
Laufräder: DT Swiss X1700
Bremse: Shimano XT M8000
Preis: 2.799 Euro
Web
www.bulls.de