Radsport: Bei unserer großen Saisonvorschau sind wir in der WorldTour angekommen. Den Anfang macht Dimension Data. Das afrikanische Radsportteam belegt zum zweiten Mal in Folge den letzten Platz im WorldTour-Ranking. Wird 2019 alles besser?
Dimension Data 2018: Ohne Cavendish fehlen die Erfolge
Mark Cavendish gehört zweifelsohne zu den größten Radprofis aller Zeiten. Bei der Tour de France hat nur Eddy Merckx mehr Etappensiege eingefahren. Doch der Brite hat mit nur einem Sieg und zwei zweiten Plätzen kein gutes Jahr hinter sich. Natürlich hatte er einmal mehr mit Verletzungen zu kämpfen, doch mit seinen 33 Jahren nähert sich seine beste Zeit dem Ende. Und ohne Mark Cavendish verliert Dimension Data seine Speerspitze. Weitere Siegfahrer sind rar gesät. 2018 konnte die Mannschaft neun Siege und 17 weitere Podiumsplätze einfahren. Klingt eigentlich gar nicht so schlecht – doch die Zahlen trügen. Denn Ben King war der einzige, der mit seinen beiden Siegen bei der Vuelta a Espana in der WorldTour jubeln durfte. Edvald Boasson Hagen wurde auf einer Etappe der Dauphine Zweiter und Tom-Jelte Slagter fuhr drei dritte Plätze in der WorldTour ein. Ansonsten blieb Dimension Data in der höchsten Klasse des Radsports blass.
I believed I could but still can’t believe I did… Thank you to @TeamDiData for the support and opportunity. Thank you to @jennaaaking who followed me to Spain! Thank you to everyone for the messages of support. I’ve read them all. 🖐 #BicycleChangeLives #LaVuelta18 https://t.co/Newi22cTFE
— Ben King (@BenKing89) 28. August 2018
Transfers: Der Umbruch wurde eingeleitet
Das Team Dimension Data wurde ins Leben gerufen, um den afrikanischen Radsport in der höchsten Klasse zu präsentieren. Leider unterliegt aber auch diese Mannschaft den Gesetzen des Sports. Und die wichtigsten Gesetze lauten nun einmal Geld und Erfolg. Dementsprechend verlässt die Equipe in der kommenden Saison ein klein wenig den eigenen Weg. Gleich fünf Fahrer aus Afrika verlassen die Mannschaft, darunter Merhawi Kudus. Im Gegenzug stößt mit Stefan de Bod nur ein Afrikaner zum Team. Dafür wird die Mannschaft deutlich internationaler. An Erfahrung mangelt es dabei nicht. Lars Ytting Bak, Enrico Gasparotto und Roman Kreuziger kennen die Straßen dieser Welt bereits auswendig. Mit dem Schweizer Gino Mäder wurde jedoch auch ein großes Talent unter Vertrag genommen. Er darf sich auf Landsmann Danilo Wyss freuen. Auch der Norweger Rasmus Fossum Tiller gehört zur jüngeren und talentierteren Sorte. Die neuen Stars der Mannschaft sollen jedoch Michael Valgren aus Dänemark und der Italiener Giacomo Nizzolo werden.
Abgänge | Zugänge | |
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Merhawi Gebremedhin Kudus (Astana) | Michael Valgren (Astana) |
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Natnael Teweldemedhin Berhane (Cofidis) | Giacomo Nizzolo (Trek – Segafredo) |
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Lachlan Morton (EF Education First – Drapac p/b Cannondale) | Lars Ytting Bak (Lotto – Soudal) |
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Serge Pauwels (CCC) | Enrico Gasparotto (Bahrain – Merida) |
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Mekseb Abraha Debesay (unbekannt) | Roman Kreuziger (Mitchelton – Scott) |
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Nicolas Dougall (unbekannt) | Danilo Wyss (BMC) |
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Scott Thwaites (unbekannt) | Gino Mäder (Elite 2) |
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Johann van Zyl (unbekannt) | Stefan de Bod (Dimension Data for Qhubeka) |
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Igor Anton (Karriereende) | Rasmus Fossum Tiller (Joker – Icopal) |
Dimension Data 2019: Mehr Erfolge sind nahezu garantiert
Die Absichten von Dimension Data sind durch die Transfers klar ersichtlich. Neben der lobenswerten Botschaft für den afrikanischen Radsport müssen mehr Erfolge eingefahren werden. Es wird interessant zu beobachten sein, ob die etwas in die Jahre gekommenen Profis noch einmal ihre Topleistungen abrufen können. Mit Cavendish, Cummings, Boasson Hagen, Eisel, Renshaw, Bak, Gasparotto und Kreuziger mangelt es an Erfahrung definitiv nicht. Gleichzeitig ist ebenso fraglich, ob die vielen jungen Fahrer bereits für Erfolge sorgen können. Die einzige Sicherheit scheint darin zu bestehen, dass durch die Neulinge Valgren und Nizzolo mehr Plätze auf dem Podium herausspringen werden. Gerade Valgren ist es zuzutrauen, sich zu einem hervorragenden Klassikerjäger zu entwickeln. Und wenn Nizzolo zu alter Stärke zurückfindet, hat man in den Massensprints schon einen Nachfolger für Cavendish gefunden. Alles in Allem ist mit einer deutlich besseren Saison von Dimension Data zu rechnen – doch der Umbruch wird altersbedingt noch ein oder zwei Winter andauern.
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— Qhubeka™ Charity (@Qhubeka) 27. November 2018