Radsport: Richie Porte (Trek – Segafredo) hat es schon wieder getan. Der Australier gewann heute zum sechsten Mal in Folge die Bergankunft auf dem Willunga Hill. Für den Gesamtsieg sollte es jedoch erneut nicht reichen, da Daryl Impey (Mitchelton – Scott) hinter Wout Poels (Sky) als Dritter nur wenige Meter Abstand hatte. Zur tragischen Figur wurde der bisherige Gesamtführende Patrick Bevin (CCC), der sichtlich unter den Schmerzen seines gestrigen Sturzes litt.
Der Willunga Hill entscheidet die Tour Down Under
Auf der letzten Etappe der Tour Down Under 2019 sollten heute alle Entscheidungen fallen. Erneut führte die Königsetappe der Rundfahrt die Fahrer von McLaren Vale zum Willunga Hill. Dabei galt es, während der 151,5 Kilometer zwei Sprintwertungen zu absolvieren und den legendären Willunga Hill gleich zweimal zu bezwingen. Der 7,5 Prozent steile Anstieg ist jedoch nicht sehr lange, so dass sich die Zeitabstände Jahr für Jahr in Grenzen hielten. Dennoch erhoffte sich auch diesmal vor dem Start besonders Richie Porte (Trek – Segafredo) ein hartes Rennen. Der Australier gewann nämlich die letzten fünf Bergankünfte auf dem Willunga Hill – aber noch nie die Tour Down Under. Am heutigen Sonntag ging er mit einem Rückstand von 26 Sekunden auf den Führenden Patrick Bevin (CCC) ins Rennen. Vorjahressieger Daryl Impey (Mitchelton – Scott) hatte ein 19-Sekunden-Polster auf Richie Porte.
Jasha Sütterlin & Lukas Pöstlberger in der Fluchtgruppe
Sieben Fahrer bildeten auf der letzten Etappe der Tour Down Under die Spitzengruppe des Tages. Neben dem Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) und dem Deutschen Jasha Sütterlin (Movistar), waren der belgische Ausreißerkönig Thomas De Gendt (Lotto – Soudal), der Litauer Gediminas Bagdonas (AG2R La Mondiale), der Brite Alex Dowsett (Katusha – Alpecin), der Australier Nicholas White (UNISA – Australia) und der Niederländer Danny Van Poppel (Jumbo – Visma) in der Fluchtgruppe vertreten. Der zuletzt genannte durfte sich kampflos die volle Punktzahl bei den zwei Sprintwertungen sichern. Somit kam es heute bei den Zwischenwertungen zu keinem direkten Duell der Favoriten um den Gesamtsieg.
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— Santos Tour Down Under 🚴🚴♀️ (@tourdownunder) 20. Januar 2019
Patrick Bevin spürt die Folgen seines Sturzes
22,4 Kilometer vor dem Ziel galt es den Willunga Hill zum ersten Mal zu überqueren. Die sieben Ausreißer sollten bereits zu dieser Zeit nicht mehr die Spitze des Rennens bilden, denn das Team Sky forcierte das Tempo im Anstieg enorm. Kenny Elissonde und Wout Poels konnten sich sogar leicht absetzen und den Gipfel als Duo gemeinsam erreichen. In der Abfahrt jedoch schoss das stark dezimierte Hauptfeld wieder zu den beiden Sky-Profis auf. Schon nicht mehr mit dabei war zu diesem Zeitpunkt der Gesamtführende Patrick Bevin (CCC). Der Neuseeländer verlor den Anschluss mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er schien die Folgen seines Sturzes von gestern zu spüren und keine Chance auf die Verteidigung des ockerfarbenen Trikots zu haben.
A sad sight 😢 🔶 Race leader @PaddyBevin hits the first climb of Willunga Hill and is clearly feeling the injuries he sustained in yesterday’s crash!! A brave effort indeed! #TourDownUnder pic.twitter.com/vD01VUGgkk
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Für Richie Porte reicht es wieder nicht – Daryl Impey Gesamtsieger
Das Team Astana führte die erste Gruppe geschlossen in den Schlussanstieg hinein. Nachdem Patrick Bevin (CCC) bereits distanziert wurde, war nämlich Kapitän Luis Leon Sanchez (Astana) plötzlich in einer hervorragenden Position. Der Spanier lag schließlich nur neun Sekunden hinter Daryl Impey (Mitchelton – Scott) und dem Etappensieger wurde eine Zeitbonifikation von zehn Sekunden versprochen. Doch dann übernahm das Team Sky erneut das Kommando. Nach der Vorarbeit von Dylan Van Baarle attackierte Kenny Elissonde erneut. Nur kurze Zeit später schloss Wout Poels nahezu mühelos die Lücke. Die beiden Sky-Profis wiederholten einfach ihre Aktion von der ersten Willunga-Hill-Durchfahrt. Die Konkurrenz schien geschlagen – bis der „King of Willunga“ attackierte: Richie Porte (Trek – Segafredo) ging 1,3 Kilometer vor der Ziellinie aus dem Sattel und sprintete den Berg hinauf. Er ließ Wout Poels stehen und sicherte sich zum sechsten Mal in Folge den Sieg auf dem Willunga Hill. Doch wie im Vorjahr sollte es nicht für den Gesamtsieg reichen, denn Daryl Impey sicherte sich hinter Wout Poels mit nur wenigen Metern Rückstand Rang drei – und damit die Titelverteidigung bei der Tour Down Under.
6️⃣ IN A ROW!!! @richie_porte wins again on Willunga, but it’s @darylimpey that makes history, becoming the first man to win back-to-back @santosltd Tours Down Under!! Incredible!! #TourDownUnder pic.twitter.com/lXX1ixQgHj
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Mathew Hayman beendet seine Karriere
Das Team Mitchelton – Scott darf sich also auch bei der Tour Down Under 2019 über den Gesamtsieg freuen. Gleichzeitig verabschiedet die australische Mannschaft in Person von Mathew Hayman einen der großartigsten australischen Fahrer der vergangenen Jahre. Der mittlerweile 40-Jährige absolvierte heute sein letztes Profi-Rennen. Geschichte schrieb der 1,90 Meter Hühne im Jahr 2016, als er im Alter von fast 38 Jahren den Eintagesklassiker Paris – Roubaix gewann. Trotz des doppelten Grunds zu feiern, wussten die Männer von Mitchelton – Scott aber auch mit der tragischen Figur der Rundfahrt mitzufühlen. Seite an Seite mit Patrick Bevin fuhren viele Helfer in gelb-schwarz den Willunga Hill hinauf.
Some pats on the back for @Mathew_Hayman, the @MitcheltonSCOTT star who is riding in the pro peloton for the last time. Chapeau, sir 👏🏼👏🏼👏🏼👏🏼 #TourDownUnder pic.twitter.com/RkI8HwnkBj
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