Radsport: Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) hat bei der Vuelta a San Juan schon wieder zugeschlagen. Der Kolumbianer – der bereits die Auftaktetappe für sich entscheiden konnte – gewann auch das vierte Teilstück. Zu verdanken hat er seinen Sieg vor allem Teamkollege Simone Consonni (UAE Team Emirates), der ihn perfekt in den Schlusssprint einführte und am Ende sogar noch hinter Peter Sagan (Bora – hansgrohe) und Alvaro Hodeg (Deceuninck – Quick-Step) Vierter wurde.
Daniel Zamora erobert das Bergtrikot
Mit 185,8 Kilometern Länge sollte die vierte Etappe der Vuelta a San Juan die längste der Rundfahrt werden. Die Ausreißergruppe bildete sich direkt zu beginn der Etappe. Mit dem Peruaner Royner Navarro (Nationalteam Peru), dem Kolumbianer César Paredes (Medellin), dem Chilenen Ricardo Paredes (Nationalteam Chile), dem Uruguayer Robert Méndez (Nationalteam Uruguay), sowie den beiden Argentiniern Facundo Cattapan (Municipalidad de Rawson) und Daniel Zamora (Asociation Civil Agrupacion Virgen De Fatima) konnten sich sechs Fahrer aus Südamerika aus dem Hauptfeld lösen. Etwas zu feiern hatte letztendlich jedoch nur der zuletzt genannte. Daniel Zamora – zuvor ohnehin bereits Zweiter in der Bergwertung – gewann alle drei Bergpreise und übernahm damit das Bergtrikot. Trotz eines Vorsprungs von über neun Minuten wurden nach und nach alle Flüchtigen vom Peloton wieder eingesammelt, ehe 2,5 Kilometer vor dem Ziel auch der letzte gestellt wurde.
Gaviria wird von Consonni perfekt abgeliefert
Die Sprinterteams erledigten ihren Job auch heute perfekt für ihre Kapitäne. Ganz besonders trifft dies auf den Italiener Simone Consonni (UAE Team Emirates) zu. Der Anfahrer brachte Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) bis auf 200 Meter vor die Ziellinie. Damit schoss das Duo an Álvaro Hodeg (Deceuninck – Quick-Step) förmlich vorbei. Zwar kam Peter Sagan (Bora – hansgrohe) noch gefährlich nahe, doch am Ende durfte erneut Fernando Gaviria über den Sieg jubeln. Bevor es am Freitag Abend hinauf zum Alto Colorado zur Entscheidung in der Gesamtwertung kommen wird, dürfen sich die Fahrer am einzigen Ruhetag der Rundfahrt etwas ausruhen.
Peter Sagan:
„Auf den letzten Kilometern hat die Mannschaft gut zusammengearbeitet und ich kam weit vorne um die letzte Kurve. Ich hatte heute gute Beine und habe Vollgas gegeben, aber es war nicht genug. Ich habe den Sieg leider verpasst.“
Fernando Gaviria:
„Das war ein Sprint auf hohem Niveau gegen starke Rivalen wie Sagan und Hodeg. Das Team hat mich perfekt in die letzte Kurve gebracht. Dann hat mich Consonni sehr gut lanciert. Das war heute schon eine ganz besondere Etappe, weil ich hier vor einem Jahr in einem Krankenwagen nach Hause gefahren bin.“
Fernando Gaviria snatches his second win of the week in dramatic fashion! 🙌#VueltaSJ2019 pic.twitter.com/T1WUxLNDSo
— Eurosport UK (@Eurosport_UK) 30. Januar 2019
Deceuninck – Quick-Step boykottiert die Podiumszeremonie
Trotz des erneuten Sieges von Fernando Gaviria liegt Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) in der Gesamtwertung – dank des Zeitfahrens – noch acht Sekunden vorn. Eigentlich hätte dem Franzosen also eigentlich bei der Podiumszeremonie das Leadertrikot überreicht werden müssen, doch er tauchte nicht auf. Laut Teamchef Patrick Lefevre sei das Team erschöpft. Doch nachdem es zuletzt über 40 Grad hatte, durften die Profis diesmal bei angenehmeren 32 Grad ihre Runden drehen. So vermutet man, dass der Boykott auf Grund des Ausschlusses von Iljo Keisse (Deceuninck – Quick-Step) zustande kam. Der Belgier wurde nämlich von den Veranstaltern der Vuelta a San Juan vom Rennen ausgeschlossen. Iljo Keisse habe bereits vor Beginn der Rundfahrt eine Kellnerin sexuell belästigt. Die Dame habe um ein Foto mit den Profis gebeten. Als die Dame direkt vor Keisse stand, soll der Belgier eine obszöne Geste gemacht haben. Mittlerweile hat er sich dafür entschuldigt.