Radsport: John Degenkolb (Trek – Segafredo) hat knapp den Sieg bei Gent – Wevelgem 2019 verpasst. Der Deutsche war Teil einer rund 40 Mann starken Gruppe. Im Sprint um den Sieg musste er sich nur dem Norweger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) geschlagen geben.
Alle gegen Deceuninck – Quick-Step
Um kurz nach 11 Uhr fiel heute im belgischen Deinze der Startschuss zum nächsten Halbklassiker. Der 251,5 Kilometer lange Parcours verlangte den Profis vor allem in der zweiten Rennhälfte einiges ab. Alle giftigen Anstiege, darunter auch der bei Gent – Wevelgem meist entscheidende Kemmelberg, standen den Profis innerhalb der letzten 114 Kilometer im Weg. Da die zweite Überquerung des Kemmelbergs bereits 34,4 Kilometer vor dem Ziel erfolgte und danach keine Kopfsteinpflaster-Passagen und auch keine Anstiege mehr zu bezwingen waren, durften sich neben den Pavé-Experten auch die Ausreißer und die klassischen Sprinter realistische Chancen auf den Tagessieg ausrechnen. Auf Grund der zahlreichen Erfolge der belgischen Mannschaft Deceuninck – Quick-Step waren auch heute alle Augen auf die Männer in blau-weiß gerichtet. Entsprechend war das „Wolfsrudel“ auch für die Kontrolle im Hauptfeld verantwortlich.
Peter Sagan wird früh aktiv
Nach einer anfänglich sehr großen Spitzengruppe hat sich daraus ein starkes Quartett entwickelt. Peter Sagan (Bora – hansgrohe), Matteo Trentin (Mitchelton – Scott), Edward Theuns (Trek – Segafredo) und Mike Teunissen (Jumbo – Visma) gaben Deceuninck – Quick-Step schon weit vor dem Ziel keine leichte Aufgabe zu lösen. Doch die belgische Equipe hielt sich vornehm zurück und ließ Direct Energie für Kapitän Niki Terpstra schuften. Doch Luke Rowe (Sky) war das Tempo zu langsam. Er machte sich allein auf die Verfolgung und wandelte das Quartett in ein Quintett um. Als der Vorsprung der fünf starken Ausreißer jedoch bereits auf knapp eine Minute angewachsen war, stieg Deceuninck – Quick-Step schließlich doch in die Nachführarbeit mit ein. Die Gruppe wurde eingefangen. Auf den letzten 20 bis 30 Kilometern kam es nun aus dem ca. 40 Mann starken Feld ständig zu Angriffen verschiedenster Fahrer.
Degenkolb verliert nur gegen Kristoff
Auf den letzten Kilometern konnte sich erneut ein Quartett lösen. Da sich die vier Profis jedoch nicht bedingungslos einig waren und dahinter gleich mehrere Mannschaften die Lücke schließen wollten, kam es 500 Meter vor dem Ziel zum Zusammenschluss. Der Sprint war dann eine klare Angelegenheit für Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), der einmal mehr unter Beweis stellt, dass er bei langen und harten Rennen einer der stärksten Fahrer der Welt ist. Hinter ihm sprintete der Deutsche John Degenkolb (Trek – Segafredo) vor Oliver Naesen (AG2R La Mondiale) auf Rang zwei. Rüdiger Selig (Bora – hansgrohe) wurde Achter.
Alexander Kristoff remporte Gand-Wevelgem 2019 !
Un grand bravo au Norvégien ! 👏🇳🇴#lequipeVELO pic.twitter.com/QU3pTmVnDn
— la chaine L’Équipe (@lachainelequipe) 31. März 2019