Radsport: Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) hat dem Druck standgehalten. Der Deutsche Meister gewann den Massensprint des Eintagesrennens Eschborn – Frankfurt vor Landsmann John Degenkolb (Trek – Segafredo). Seine Mannschaft Bora – hansgrohe hat den gesamten Tag über das Rennen kontrolliert und viel Arbeit geleistet – nicht umsonst.
Seriensieger Kristoff startet als Favorit
Schon seit einigen Jahren besiegelt Eschborn – Frankfurt das vorläufige Saisonende der wichtigen Eintagesrennen. Hier wollen sich vor dem Start der zweiten Saisonphase noch einmal alle Teilnehmer von ihrer besten Seite zeigen. In der Vergangenheit gelang dies Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) besonders gut. Der Norweger gewann die letzten vier Austragungen und avancierte damit zu einem wahren Seriensieger. Kein Wunder, dass er auch heute als großer Favorit ins Rennen ging. Auf dem 187,5 Kilometer langen Parcours galt es wie gewohnt mehrere kurze Anstiege zu überstehen. Der besonders gefürchtete Hügel in Mammolshain (2,3 km à 8,2 %) musste gleich viermal erklettert werden, ehe die Zielpassage in Frankfurt ebenso oft befahren wurde. Wie immer stellte sich die Frage, ob die Sprinter abgehängt werden können, oder ob die schnellen Männer am Ende doch den Sieg unter sich ausmachen dürfen.
Mohoric sorgt für Gefahr, aber Ackermann jubelt
Wie auch in den vergangenen Jahren hatte Alexander Kristoff auch in diesem Jahr an den letzten Anstiegen sichtlich Probleme. Doch dank seiner Kämpferqualitäten und seiner Teamkollegen konnte der Norweger den Kontakt zum Hauptfeld wiederherstellen. Dort sorgte vor allem das Team Bora – hansgrohe für Tempo und dafür, dass die Ausreißversuche heute alle nicht von Erfolg gekrönt waren. Nur ein Angriff von Matej Mohoric (Bahrain – Merida) rund 50 Kilometer vor dem Ziel sorgte für ernsthafte Gefahr. Mit seiner Klasse gelang es der Ausreißergruppe, das Peloton lange auf Distanz zu halten. Doch wie erwartet bekamen die Zuschauer in Frankfurt einen Massensprint zu sehen. Obwohl viele Sprinter im Laufe des Tages Probleme hatten, waren sie nun wieder alle vorn zu sehen. Doch nach vierjährige Kristoff-Dominanz durften diesmal die einheimischen Fahrer jubeln. Denn Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) vollendete die über 100 Kilometer lange Vorarbeit seiner Teamkameraden und gewann den Sprint vor Landsmann John Degenkolb (Trek – Segafredo). Dabei musste der Deutsche Meister gleich zweimal seinen Antritt verzögern, um nicht zu früh im Gegenwind zu hängen und der Bande auf der rechten Fahrbahnseite auszuweichen.
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— World Cycling Stats (@wcsbike) 1. Mai 2019
Eschborn – Frankfurt U23: Wieder ein dänischer Sieg
Schon vor den Profis wurde in Frankfurt der Sieger in der Klasse U23 gekürt. Die Nachwuchshoffnungen schwangen sich bereits um 11:20 auf ihre Rennräder und hatten insgesamt 119,0 Kilometer zurückzulegen. Wie in den vergangenen Jahren des Öfteren, war auch diesmal ein Däne erfolgreich. Frederik Rodenberg (ColoQuick) gewann vor dem Australier Kaden Groves (SEG Racing Academy). Der Schweizer Stefan Bissegger (Swiss Racing Academy) wurde Vierter. Bester Deutscher auf Rang sechs war Dominik Bauer (Dauner D&DQ-Akkon). Bei den bisherigen Austragungen unter dem aktuellen Namen waren meist die Dänen erfolgreich. 2013, 2014 und 2018 wurde auf dem Podium dank Lasse Norman Hansen, Mads Pedersen und Niklas Larsen die dänische Hymne gespielt. 2017 jubelte der mittlerweile bereits bei den Profis äußerst erfolgreiche Niederländer Fabio Jakobsen. 2016 gewann in Person von Konrad Gessner der bislang einzige Deutsche. Vor dem Namenswechsel feierten hier unter anderem die Österreicher Stefan Denifl und Bernhard Kohl erste Erfolge.