Test Kinderrad: Das KTM Wild Bee fällt optisch auf und macht technisch mit Umwerfer und Federgabel einiges anders als vergleichbare Räder. Ob der Ansatz aufgeht?
Mit weißem Rahmen und rosa Dekor auf Rahmen und Federgabel spielt KTM erfolgreich die Mädchen-Karte – dieses Rad fällt auf und gefällt. Eltern schätzen die bekannte Marke, die für hohe Qualität steht. Die kindgerechte Rahmengeometrie sorgt für eine aufrechte Sitzhaltung; Reflektoren vorne und hinten sowie in den Speichen sind bereits montiert. Doch während kleine Nachwuchs-Bikerinnen gerne auf das Wild Bee steigen, weist es aus Elternsicht gleich mehrere Nachteile auf.
Bereits die Ausstattung kann nicht überzeugen: Mit hohem Losbrechmoment federt die Gabel kaum ein, treibt dafür jedoch das Gewicht des Bikes in die Höhe. Die 2×6-Schaltung überfordert kleinere Kinder bereits motorisch; überdies ist der Umwerfer per Drehgriff zu schwer zu bedienen. Während Modelle wie das Scott und das Eightshot mit einem 32er Kettenblatt ausgestattet sind, montiert KTM die Kombination 42/34; das große Blatt ist abgesehen von Bergab-Passagen praktisch nicht nutzbar. Statt einer Patentsattelstütze verbaut KTM die billigere Variante mit Sattelkerze und Kloben; Fragen wirft auch die Verwendung eines „Power-Modulators“ an der vorderen Bremse auf.
Negativ fällt auch auf, dass beide Laufräder mit Vollachsen ausgestattet sind und per Maulschlüssel befestigt werden müssen. Ein schneller Radausbau, etwa, wenn das Rad ins Auto geladen wird, ist damit nicht möglich. Mit 11,9 Kilo ist das KTM dazu mehr als zwei Kilo schwerer als deutlich günstigere, sinnvoller ausgestattete Modelle.