Radsport: Eigentlich sollten bei einer Tour de France die stärksten Fahrer der Welt gegeneinander antreten. Doch manchmal verhindern Verletzungen oder alternative Team-Pläne einen Start. Besonders die folgenden sechs Fahrer werden die Radsportfans bei der Tour de France 2019 wohl leider vermissen.
John Degenkolb: Trotz Etappensieg nicht nominiert
Das Team Trek – Segafredo hat offiziell sein Aufgebot für die Tour de France 2019 bekannt gegeben. John Degenkolb fehlt. Er selbst gab kürzlich bekannt, dass seine Mannschaft in diesem Jahr in Frankreich wohl ohne ihn plant. Man möchte sich voll und ganz auf Klassementfahrer Richie Porte konzentrieren. Seinen Etappensieg aus dem Vorjahr kann John Degenkolb damit leider vorerst nicht wiederholen. Die Entscheidung der Teamleitung ist nur schwer nachzuvollziehen. Schließlich hat Richie Porte von seinen letzten sechs Grand Tours nur drei beenden können. John Degenkolb hingegen wäre nicht nur als treuer Helfer einsetzbar gewesen, sondern auch als möglicher Etappensieger.
Tom Dumoulin: Zu viel Pech für den Niederländer
Das Tour-Aus von Tom Dumoulin kam nicht überraschend. Der Kapitän der deutschen Mannschaft Sunweb gab schon den Giro d’Italia verletzt auf. Noch immer nicht vollständig genesen, käme jetzt die Tour de France einfach zu früh. Der Zweite aus dem Vorjahr beweist damit Größe. Er sieht ein, dass er sich derzeit nicht mit den Besten messen kann – und konzentriert sich daher lieber auf die kommenden Ziele.
Chris Froome: Glück im Unglück
Dass Chris Froome (Ineos) bei der Tour de France 2019 nicht starten kann ist schade. Doch in Anbetracht der Umstände muss dies als unwichtige Lappalie bezeichnet werden. Als er für das Zeitfahren des Critérium du Dauphiné eine Streckenbesichtigung absolvierte, kam der Brite auf Grund einer starken Windböe zu Fall. Augenzeugen berichten von einem schrecklichen Anblick. Daniel Martin gab an, dass er im ersten Moment dachte, dass Chris Froome tot sein müsste. Doch der Brite hat sich „nur“ zahlreiche Knochenbrüche zugezogen. Logisch, dass er die Tour de France 2019 nicht fahren kann. Wir hoffen auf eine vollständige und schnelle Genesung – und auf ein Wiedersehen im Jahr 2020.
Fernando Gaviria: Knieprobleme nach Giro-Sturz
Auch auf einen Top-Sprinter müssen die Fans bei der Tour de France 2019 verzichten. Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) kann nicht starten. Er leidet weiterhin an Knieproblemen, welche er sich durch seinen Sturz beim Giro d’Italia eingehandelt hat. Dort gewann er immerhin eine Etappe. Sein Highlight sollte jedoch in diesem Jahr die Tour de France werden. Nun – so hört man – bereitet sich der Kolumbianer auf die Vuelta a Espana vor.
Philippe Gilbert: Keine zehnte Tour für den Belgier
Als die Mannschaft Deceuninck – Quick-Step Mitte der Woche ihr Aufgebot bekanntgab, waren die meisten Experten überrascht. Es fehlt Philippe Gilbert. Der erfahrene Belgier wollte eigentlich seine zehnte Frankreich-Rundfahrt bestreiten, doch die Teamchefs nominierten lieber andere. Beim besten Team der Welt nicht im Aufgebot zu stehen, ist zwar keine Schande, aber für Philippe Gilbert doch eine herbe Enttäuschung. Mit ihm gemeinsam werden auch viele seiner Fans darüber traurig sein.
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Pascal Ackermann: Bei der Tour ist Sagan der Boss
Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) hat noch nie an einer Tour de France teilgenommen – und dennoch werden wir ihn vermissen. Schließlich präsentiert sich der deutsche Sprinter seit über einem Jahr in einer ausgezeichneten Verfassung. Mittlerweile ist es ihm gelungen, aus dem Schatten von André Greipel und Marcel Kittel zu treten. Beim Giro d’Italia durfte er in diesem Jahr schon über seine ersten Etappensiege bei einer Grand Tour jubeln. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn so auch bei der Tour de France sehen werden.