Radsport: Im zweiten Teil der Alpen-Trilogie fällt eine Vorentscheidung der Tour de France. Fünf Bergwertungen und mehr als 3.500 Höhenmeter gilt es zu absolvieren. Es ist die vorletzte Bergetappe der Rundfahrt – und daher kein guter Zeitpunkt, einen schlechten Tag zu haben.
5 Bergwertungen & über 3.500 Höhenmeter
Die zweite Alpen-Etappe der Tour de France 2019 führt die Profis über 126,5 Kilometer von Saint-Jean-de-Maurienne nach Tignes. Zu meistern gilt es fünf Bergwertungen, wobei insgesamt mehr als 3.500 Höhenmeter zurückgelegt werden. Wirklich spannend für die Klassementfahrer werden aber nur die letzten 50 Kilometer. Davor wird sich keiner von ihnen aus der Deckung wagen. Denn die Côte de Saint-André, der Montée d’Aussois und de Col de la Madeleine – nicht zu verwechseln mit dem über 2.000 Meter hohen Gebirgspass – stellen keine großen Herausforderungen dar. Das sieht mit dem Col de l’Iseran und dem Montée de Tignes dann aber ganz anders aus. Auf Grund dieser beiden Anstiege kann morgen nur ein wirklich guter Kletterer die Etappe gewinnen. Tignes ist erst zum zweiten Mal Etappenort einer Tour de France. Vor einigen Jahren gewann hier Michael Rasmussen.
Schlüsselmomente der 19. Etappe
- Côte de Saint-André (Bergwertung der 3. Kategorie / 3,1 km à 6,8 % / 101,5 km +)
- Montée d’Aussois (Bergwertung der 2. Kategorie / 6,5 km à 6,2 % / 88,5 km +)
- Col de la Madeleine (Bergwertung der 3. Kategorie / 3,9 km à 5,6 % / 63,0 km +)
- Sprintwertung in Bessans (58,0 km +)
- Col de l’Iseran (Bergwertung der Höchstkategorie & Bonussprint / 12,9 km à 7,5 % / 37,5 km +)
- Montée de Tignes (Bergwertung der 1. Kategorie / 7,4 km à 7,0 % / 2,0 km +)
- Zielankunft in Tignes
Velomotion-Prognose: Die Franzosen haben beste Chancen
Eigentlich liegt Julian Alaphilippe dieses Teilstück. Die Berge sind nicht allzu lange und auch die Etappe ist mit nur 126,5 Kilometern recht kurz. Doch nach 18 Renntagen Tour de France und der gestrigen Bergetappe spielt auch die Kunst der Regeneration eine große Rolle. Als Klassikerjäger dürfte der Franzose deutlich weniger gut regenerieren als ein Klassementfahrer. Dies könnte morgen den Ausschlag geben. Vor allem dann, wenn schon den Col de l’Iseran hinauf das Tempo ordentlich angezogen wird. Mit entscheidend über den Etappensieg sind auch die letzten zwei Kilometer, die nach der Bergwertung flach verlaufen. Nachdem die Teams Ineos, Jumbo – Visma und Groupama – FDJ den Mann in Gelb aber gestern nicht distanzieren konnten, ist auch heute eher weniger damit zu rechnen. Doch die Herausforderer sind in der Pflicht. Hat Thibaut Pinot noch den Punch, den er in den Pyrenäen hatte, gewinnt er das Ding morgen.
☆☆☆ Thibaut Pinot (Groupama – FDJ)
* * Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), Egan Bernal (Ineos)
* Geraint Thomas (Ineos), Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma)