Test / E-Bike: Mit dem Cortina E-Mozzo Pro hatten wir ein Shimano E-Bike im Test, das vor allem für den urbanen Raum konzipiert wurde. Für etwas mehr als 3.000 Euro bekommt man beim Hersteller aus den Niederlanden ein attraktives Gesamtpaket mit Shimano E6100 Motor und einem schlichten Rahmendesign.
Mit Fahrrädern und E-Bikes, die optisch wie technisch eine gelungene Balance zwischen Moderne und Tradition finden, konnte sich der niederländische Hersteller Cortina in den letzten Jahren eine durchaus beachtliche Fangemeinde aufbauen. Das E-Mozzo ist ein weiteres Beispiel für diesen Erfolgsweg: Das E-Bike mit Shimano Steps Motor fällt zwar einerseits durch seine Farbgebung und die teils doch recht mutige Formsprache auf, bleibt gleichzeitig jedoch auch puristisch und zurückhaltend. Auch technisch gibt’s einen gesunden Mix aus hochwertigen Komponenten und solider Hausmannskost – so kommt auch der durchaus attraktive Preis von 3.099 Euro zustande.
Durchdachte Ausstattung ohne Schwächen – fast!
Bleiben wir für einen Moment direkt bei den technischen Daten des tourentauglichen Stadtflitzers. In puncto Antrieb zählt es zu den ersten Cortina E-Bikes, die mit Motoren aus dem Hause Shimano ausgestattet sind. Genauer gesagt sorgt hier der Steps E-6100 für Vortrieb, der sich dank seiner kompakten Abmessungen elegant in den Rahmen integrieren lässt. Auch die inneren Werte überzeugen: So dürften die 60Nm Drehmoment für alle angedachten Einsatzzwecke des E-Mozzo mehr als ausreichend sein. Ein weiterer großer Vorteil des Motors: Ist er deaktiviert oder man ist schneller als mit 25km/h unterwegs, entkoppelt dieser komplett und man kann widerstandsfrei treten. Der 504Wh große Akku versorgt den Antrieb mit Strom und ist auf dem schlanken Unterrohr des E-Mozzo montiert. Ja, so mancher Mitbewerber kann hier dank integrierten Akkus mit etwas eleganterer Optik punkten, doch im Alltag haben externe Akkus auch ihr Vorzüge. So lassen diese sich beispielsweise deutlich leichter demontieren oder austauschen. Zudem wäre ein Gesamtpaket wie beim E-Mozzo mit voll-integriertem Akku zu diesem Preis wohl kaum umzusetzen.
Passend zum Antrieb gesellt sich am Hinterrad die Shimano Nexus 8 eine hochwertige Schaltnabe hinzu, die viel Komfort und eine für die meisten Gegebenheiten passende Übersetzung parat hat. Schön ist auch der komplett geschlossene Kettenkasten, den man so heutzutage nur noch selten vorfindet. Seltsam eigentlich: Schließlich schützt er einerseits nicht nur das Hosenbein vor hartnäckigem Kettenöl, sondern andererseits auch die Kette und damit den gesamten Antrieb vor Schmutz, Nässe oder winterlichem Streugut und trägt damit erheblich zur Langlebigkeit des gesamten Antriebsstrangs bei. Gerade für diejenigen, die sich auf bei schlechtem Wetter auf das Rad schwingen, ein echter Vorteil. Apropos schlechtes Wetter: Die verbauten Schutzbleche sind hochwertig, stabil und klappern nicht – hinten ist sogar ein Rücklicht integriert. Ein Makel heftet den Radschützern jedoch an: Gerade vorn fällt dieser nämlich für unseren Geschmack deutlich zu kurz aus. Ist die Straße richtig Nass, sind die Füße auf den Pedalen der hochspritzenden Gischt beinahe ungeschützt ausgeliefert. Dass Cortina hinten auf einen vollwertigen Gepäckträger verzichtet ist Geschmackssache; optisch sicherlich ein Gewinn, zumal sich an den integrierten Streben Radtaschen problemlos befestigen lassen.
Gelungene Ergonomie und flottes Fahrverhalten
Im Praxiseinsatz macht das Cortina E-Mozzo eine durchweg gute Figur – angesichts der vielversprechenden technischen Daten keine Überraschung. Motor und Schaltung harmonieren wie erwartet sehr gut, das Treten über 25km/h fällt leicht. Ein kleiner Nachteil des ansonsten wirklich überzeugenden E-6100 Motor ist seine etwas abrupte Abschaltung, wenn man diese „magische“ 25km/h-Grenze überschreitet. Nicht allzu tragisch und man hat sich auch recht schnell daran gewöhnt, dennoch gehen andere Motoren hier sanfter zu Werke. Wirklich gut gefällt uns hingegen das Display – schön groß, gut ablesbar, selbst bei Sonneneinstrahlung und mit den interessantesten Infos.
Beim Fahrverhalten zeigt das E-Mozzo Pro zwei Gesichter: Elegant, flott und wirklich spaßig auf gut ausgebauten Straßen oder Radwegen, kommt das Cortina aber bei Schlaglöchern oder gar Forstwegen recht schnell ins Schwitzen. Der steife Alurahmen gibt die Schläge im Zusammenspiel mit der Alugabel direkt an den Fahrer weiter und hier braucht es doch etwas Durchhaltevermögen und Ruhe um diese „Rumpelpassagen“ zu meistern. Immerhin: Die verbaute Federstütze schont zumindest Rücken und Gesäß. Absolut positiv tut sich indes die Ergonomie des E-Bikes aus Holland hervor: Der von uns getestete Herrenrahmen (das E-Mozzo Pro ist auch als Wave-Rahmen mit tiefem Durchstieg erhältlich) rückt den Fahrer in eine aufrecht Sitzposition, die sich mit dem Satori Vorbau im Handumdrehen auch auf die eigenen Vorlieben anpassen lässt.