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Ca Go im Portrait: „Wir verkaufen keine Lastenräder, wir verkaufen Mobilität“

30. März 2020 by Michael Faiß

Von der Idee zum Produkt in zwei Jahren

Wie aus dem sprichwörtlichen Nichts präsentierte Newcomer Ca Go auf der vergangenen Eurobike ein neues E-Lastenrad der Öffentlichkeit. Mit einigen spannenden, neuen Denkansätzen zog das Rad zahlreiche neugierige Blicke auf sich – auch die unseren. Dass selbst Branchenkenner zuvor nichts vom deutschen Newcomer aus Koblenz mitbekommen hatten, hatte einen recht simplen Grund: Zu diesem Zeitpunkt war Ca Go noch fast ein Projekt und weniger als ein Jahr alt. Wenn im kommenden Sommer die ersten Serienräder ausgeliefert werden, sind zwischen den ersten konkreten Überlegungen zum Rad bis zum Verkaufsstart nicht einmal zwei Jahre vergangen.

Gewinne ein Ca Go FS 200 im Wert von fast 9.000 Euro

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Das ist nach sämtlichen Maßstäben eine sportliches Tempo, kommt jedoch nicht von Ungefähr. Auch wenn die Ca Go Bike GmbH selbst nämlich ein Newcomer ist – die Köpfe dahinter sind es keineswegs. Gründer ist niemand geringeres als Franc Arnold, Geschäftsführer von Ergon und RTI Sports. Insofern ist es wenig überraschend, dass auch Ca Go unter dem „Dach“ von RTI zuhause ist und das Portfolio neben Marken wie Topeak, Met oder Terry zusätzlich erweitert.



Die Idee „Ca Go“ entstand – wie so viele andere in der Branche – in Friedrichshafen auf der Eurobike. Franc Arnold schlenderte gemeinsam mit Thorsten Michel über die Messe. Michel ist Experte für Partikelschaumstoffwerkzeuge und unterstützte Ergon bei der Entwicklung des ST Core Sattels, der einen Kern aus elastischem Schaumstoff besitzt. Dem Partikelschaum-Experten fielen die zahlreichen neuen Lastenräder auf – die meisten davon setzen auf Transportboxen aus Holz. Doch wieso eigentlich? Das Material ist schwer, unflexibel und auf Grund seiner unnachgiebigen Eigenschaften auch für den Kindertransport nicht optimal.

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Die Ca Go Timeline: Von der Premiere zur Auslieferung



Dies war der Funke, der das Cargo-Feuer bei Franc Arnold entfachte und das mit dem Ca Go E-Lastenrad nun im Sommer erste Früchte trägt. Daraus hervorgegangen ist zudem auch die Firma Schumpeter – wen wundert’s – ebenfalls unter dem „Dach“ RTI, die EPP-Lösungen für den Industrie- und Automobilbereich realisiert und unter der Marke FoamUP moderne EPP Produkte wie Sportgeräte, Möbel sowie Gastro- und Freitzeitprodukte produziert und an End- sowie Gewerbekunden vertreibt.

EPP steht für expandiertes Polypropylen und ist – vereinfacht gesagt – aufgeschäumter Polypropylen Kunststoff. Durch das Einbringen von Luft während der Verarbeitung und anschließender Komprimierung erhält man einen leichten, robusten Schaum, der zudem sehr viel Energie absorbieren kann. Das bedeutet, er kann Stöße und Vibrationen aufnehmen und abmildern. Nicht umsonst wird EPP seit vielen Jahren in der Automobilindustrie eingesetzt, beispielsweise hinter Stoßstangen oder Kotflügeln.



So kommt zusammen, was zusammengehört: Dream Team Ca Go

Doch trotz aller Branchenerfahrung brachten weder Franc Arnold noch Thorsten Michel Erfahrung beim Thema Lastenrad mit. Mit Johannes Rasche konnte man innerhalb kürzester Zeit jedoch einen wahren CargoBike-Veteranen von der Idee Ca Go überzeugen und als Head of Design ins Team holen. Zudem wurde der für seine HighEnd Touringräder unter der Marke Idworx bekannte Gerrit Gaastra als Konstruktionspartner gewonnen. Mit Arndt Graeve stieß zusätzlich noch der Geschäftsführer von Schumpeter für den Bereich des Projektmanagements hinzu.

Franc Arnold und Gerrit Gaastra präsentieren einen ersten Prototypen ihres „Babys“ auf der Eurobike 2019.


Kurze Zeit später erweiterte dann noch der Digital und Marketing Experte Matthias Naumann das Team, den Arnold noch aus den gemeinsamen Anfangstagen von Ergon kannte. So kam scheinbar zusammen, was zusammengehörte – innerhalb kürzester Zeit nahm die Idee Ca Go konkrete Züge an und mehrere Experten tüftelten an der Umsetzung.

Die Vision hinter Ca Go war jedoch von Anfang an mehr, als einfach „nur“ ein weiteres Lastenrad zu bauen. Es ging nie darum, auf den boomenden Cargo-Zug aufzuspringen, sondern man möchte einen echten Mehrwert bieten, ohne das Rad dabei komplett neu zu erfinden.

Family first, Cargo second

Cargoräder oder eben FamilyBikes haben das Potenzial, dem Auto in naher Zukunft Paroli zu bieten. Vor allem als Familienfahrzeug haben die Räder gegenüber PKWs viele Vorzüge, gerade in Ballungsräumen. Nun ist es an der Industrie, dieses Potenzial auch auszuschöpfen. Der erste Schritt für Ca Go war es dabei, sich von dem Gedanken des Produkts Fahrrad zu lösen. Ein Cargobike ist mehr Fahrzeug als Fahrrad und noch ein Schritt weiter gedacht: Wohl kaum ein anderes Gefährt steht im urbanen Raum momentan so deutlich für moderne Mobilität.



Ca Go Family Kit
Ca Go Cargo Kit
Ab Herbst 2020: Sonnenschutz…
… und Regenverdeck.

Weit über die Hälfte der „Lasten“-Räder dürfte in der Praxis vor allem als Familienrad genutzt werden. Egal ob nun der Weg zur Kita, zum Kindergarten, andere Alltagswege oder in der Kombination mit dem Tages- oder Wocheneinkauf: Fast immer sind im Cargobike Kinder als Passagiere mit an Bord. Entsprechend war dies auch die oberste Priorität bei der Entwicklung des Ca Go Lastenrads.



Wie können Kinder möglichst sicher transportiert werden?

Am Anfang der Überlegungen stand die Frage: Welche Alltagsbedürfnisse haben denn die Kinder, die im Lastenrad mitfahren? Wie kann man die Fahrt möglichst sicher, möglichst komfortabel gestalten? Genau hier kommen wir wieder zurück zum Anfang und zum EPP Schaumstoff. Die allermeisten Cargobikes nutzen noch immer Holzboxen, auch zum Kindertransport – optisch zwar schön, doch im Falle eines Sturzes oder eines Unfalls bietet Holz keine Dämpfung, kann splittern und hat scharfe Kanten. Im direkten Vergleich dazu ist EPP nicht nur wesentlich leichter, sondern hat auch eine gewissermaßen naturgegebene Schutzfunktion: Es ist elastisch und fängt Stöße und Schläge ab.

„Wenn wir es schaffen, nur eine schwere Verletzung eines Kinds im Lastenrad zu verhindern, hat sich der Aufwand gelohnt,“ mit dieser Zielsetzung war die Idee Ca Go geboren. Die grundlegende Idee hinter dem für Cargobikes neuen Sicherheitskonzept: Man möchte mit der Materialwahl EPP und einer durchdachten Konstruktion etwas schaffen, das ähnlich der Knautschzone am Auto fungiert. Die Energie, die bei einem Unfall frei wird, soll zumindest teilweise vom Rad bzw. von der Transportbox aufgenommen und nicht direkt auf die Insassen weitergegeben werden.

Zum Sicherheitskonzept gehört jedoch nicht nur der Schutz der Insassen und von Fahrer bzw. Fahrerin, sondern auch der Passantenschutz, der seit einigen Jahren auch in der Automobilindustrie einen hohen Stellenwert einnimmt. Mit zunehmendem Lastenradverkehr wird es auch wegen der teilweise alles andere als optimalen Infrastruktur vermehrt zu Zusammenstößen mit Passanten kommen. Durch das elastische EPP Material und der Abrundung potentieller Kontaktpunkte werden diese jedoch ebenfalls geschützt.



Der EPP Schaumstoff dämpft, schluckt Vibrationen, hat keine scharfen Kanten und ist zudem noch deutlich leichter als z.B. Holz.

Das Thema Sicherheit stand jedoch nicht nur bei der Materialwahl, sondern bei der gesamten Konstruktion im Mittelpunkt. Die Seitenwände der Transportbox sind hoch genug, dass Kinder nicht herausfallen können und die 5-Punkt-Gurte sind direkt mit dem Rahmen verbunden und können auch bei starken Kräften nicht aus ihrer Verankerung reißen.



Ergonomie und Fahrkomfort auch für die kleinen Mitfahrer

Absolut essentiell für Sicherheit und Komfort sind auch entsprechende Kindersitze. Wie in den anderen Bereichen holte man sich hierfür das entsprechende Know-How ins Team und arbeitete mit internationalen Experten aus dem Bereich der Kindersitzentwicklung zusammen und verstärkte zudem das eigene Team weiter um einen Industrialisierungs-Manager von Otto Bock, einem auf Orthopädie spezialisierten Unternehmen. Das Ergebnis sind schwingungsdämpfend gelagerte Sitze mit höhenverstellbaren Kopflehnen in einer Neigung von 12,5°. Letztere ist deshalb so wichtig, weil sie die Kinder zwischen Schlaf- und Sitzposition positioniert. Die Kopfstützen sind außerdem so konstruiert, dass die Kinder problemlos Helme tragen können, ohne dass es den Kopf unangenehm nach vorn bzw. unten drückt.

In die Konstruktion der Box floss viel Hirnschmalz, um sie für Kinder zwischen 2 und 7 Jahren gleichermaßen ergonomisch zu gestalten.
Schon optisch zeigen die Kindersitze, dass diesen größere Aufmerksamkeit gewidmet wurde als bei den meisten anderen Cargobikes.
Praktisch: Die Sitze lassen sich jeweils getrennt nach oben klappen um Platz zu schaffen.


Auch beim Thema Komfort kommt die angesprochene Schulterhöhe der Box nochmal zum Tragen: So wird nicht nur das angesprochene Herausfallen bei einem Unfall verhindert, sondern es tritt durch die tiefe Sitzposition bei jüngeren Kindern auch ein gewisser Scheuklappeneffekt ein: Der Blick nach vorn ist zwar frei, doch der alltägliche Trubel der Großstadt bleibt den Kindern verborgen – das beruhigt und beugt Stresserlebnissen vor.

Das Ca Go kann auch Cargo

Der Fokus auf den Kindertransport bedeutet indes nicht, dass das Ca Go nur dazu taugt – im Gegenteil. Die Box fasst satte 200L und das Rad selbst ist für ein Systemgewicht von 250kg zugelassen. Damit können also auch schwere Lasten transportiert werden – entsprechend gibt es als Zubehör auch einen passenden, abschließbaren Deckel für die EPP Box. Spezielle Cargo-Lösungen vor allem für Gewerbetreibende sind ebenfalls in Planung und sollen im Laufe des Herbst 2020 auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover präsentiert und im Jahr 2021 in den Markt gebracht werden.



Kein Problem: Zwei Getränkekisten finden in der Transportbox gut Platz.
Der Deckel des Cargo Kits ist abschließbar, um die Transportgüter auch sicher verstauen zu können.

Seilzuglenkung, Riesen-Akku und hochwertige Ausstattung

Lenken wir den Blick nun etwas weg von der Box, hin zum eigentlichen Rad, das nämlich ebenfalls einige Highlights mitbringt. Fangen wir direkt ganz vorne an – die Lenkung erfolgt nicht wie bei den allermeisten anderen Cargobikes per manueller Umlenkung und einem einseitigen Gestänge, sondern über eine Seilzuglenkung. Dieses hat den großen Vorteil, dass der Wendekreis in beiden Richtungen gleich ist und es ermöglicht dem Hersteller zudem, das Lenkverhältnis anzupassen, um ein möglichst natürliches Fahrgefühl zu bekommen.



Vollgepackt mit Technik – dennoch ist das Cockpit mit integriertem Kiox Display schön aufgeräumt.

Mehr technische Details zum Ca Go findet ihr in unserem Artikel von der letztjährigen Eurobike

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Im Herzen des Ca Go arbeitet der neue Bosch Cargo Line Motor mit 75Nm der von bis zu 1.250Wh Akkukapazität versorgt wird. Möglich wird dies durch die Integration von zwei Intube-Akkus, die unter der Ladefläche versteckt sind. Dieses Akkufach ist außerdem schwimmend gelagert, damit es auch bei starken Schlägen nicht zu eventuellen Verbindungsabbrüchen zwischen Akku und Motor kommen kann.

Die beiden 625er Akkus sitzen gut geschützt unter der Ladefläche.
Das Ca Go wird vom neuen Bosch Cargo Line Antrieb auf Geschwindigkeit gebracht.
Ein Blick auf das „Innerste“ des Ca Go. Gut zu sehen: Die Ansteuerung der Seilzuglenkung.


Auch die sonstige Ausstattung an dem in Europa hergestellten Rahmen kann sich sehen lassen: In der Basisvariante ist eine Bremsanlage von Magura ebenso dabei, wie Sattel und Griffe von Ergon oder eine Enviolo Nabenschaltung samt Riemenantrieb.

Die vollständigen Ausstattungsmerkmale des Ca Go in der Grundausstattung.

In seiner Basisvariante wird das Ca Go ab diesem Sommer für 6.600 Euro erhältlich sein. Im Konfigurator auf der Ca Go Webseite lassen sich verschiedene Anbauteile, Komponenten und Zubehör hinzufügen. Produziert werden zunächst 1.200 Stück – wer sich vorab bereits eines der Räder sichern möchte, kann dafür die Vorbestellung nutzen.



Web

www.cagobike.com



Stichworte:#VMcargoBosch CargoCargobikeEPPErgonLastenrad

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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