Die Bike Transalp 2020 scheint noch weit entfernt, doch jetzt ist die Zeit, in der ambitionierte Teams gebildet werden. Mit dabei ist auch das Team MAXXIS Velomotion mit Lennard Heidenreich und Jan-Frederik Finoulst. Während einige Leser der Velomotion unseren Lennard bereits aus vergangenen Transalp Austragungen kennen, könnte der Name Jan-Frederik Finoulst einigen neu sein – zumal die beiden dieses Jahr zum ersten Mal ein internationales Velomotion Team bilden. Wir haben unser neues Duo interviewt und freuen uns jetzt schon auf die diesjährige Ausgabe der Bike Transalp.
Hallo Jan-Frederik, stelle Dich doch bitte einmal kurz unseren Lesern vor. Wo kommst Du her, wie alt bist Du, was ist Dein Beruf, wie lange fährst Du schon Rad und was für andere Hobbys hast Du?
Jan: Ich komme aus Belgien und bin 27 Jahre alt. Ich arbeite derzeit als Projektmanager für die Beratungsfirma TMC. Mein aktuelles Projekt ist an einem Forschungsinstitut für Halbleiter (z. B. Intel-Chips), wo ich Projekte mit Schwerpunkt auf Fehlerprüfung verwalte. Ich fahre seit meinem 16. Lebensjahr Rad. Angefangen habe ich mit lokalen Touren, doch im Laufe der Zeit hat sich dieses Hobby um Wettkampfradfahren und Mountainbiken erweitert. Zugegeben, man kann von einem außer Kontrolle geratenen Hobby sprechen. Des weiteren bin ich auch interessiert an der Börse und der Finanzwelt.
Du wirst dieses Jahr mit unserem Redakteur Lennard als Team MAXXIS Velomotion am Start der Bike Transalp stehen. Wie kam es dazu?
Jan: Die Mountainbike-Welt ist letztendlich eine kleine Welt. Infolgedessen habe ich Lennard während und nach den Mountainbikerennen oft getroffen. Im Rennen fahren wir oft in den selben Gruppen und wir scheinen uns auch neben dem Renngeschehen gut zu verstehen. Dies sind zwei entscheidende Aspekte für eine ideale Teampartnerschaft. Ich musste nicht zweimal überlegen, als Lennard mir die Frage stellte. Zusätzlich haben wir in diesem Jahr beide das Privileg “Maxxis-Reifen” an unserer Seite zu haben, Sie sind Hauptsponsor der Bike Transalp. Das macht es zu einer idealen Gelegenheit “MAXXIS” ins Bild zu setzen.
Lennard, Du wirst Dir sicher etwas dabei gedacht haben Jan-Frederik zu fragen. Warum hast Du gerade ihn gefragt?
Lennard: Die Entscheidung Jan-Frederik zu fragen kam vollkommen aus dem Bauch heraus. Ich wusste, dass Mathias (Bike Transalp Teampartner 2017&2019) dieses Jahr keine Zeit hat, um mit mir zur Transalp zu fahren und eigentlich war dann halbwegs klar, dass ich auch aussetze. Aber dann kam eins zum Anderen. Die Strecke dieses Jahr ist wahnsinnig attraktiv mit Etappenorten wie Livigno und Molveno. Die erste Leistungsdiagnostik war vielversprechend und generell ist die Bike Transalp immer eine Überlegung wert. Also habe ich meine Pläne über den Haufen geworfen und angefangen neue zu schmieden. Mir ist es wichtig einen zuverlässigen, und starken Teampartner zu haben mit dem ich mich gut verstehe. Mein Gefühl hat mir einfach gesagt, dass das zwischen uns passt, also habe ich Jan-Frederik gefragt.
Die Frage an Jan-Frederik: Ist das deine erste Bike Transalp und bist du schon andere Etappenrennen gefahren?
Jan: Diese Transalp wird meine dritte sein. Ich habe bereits viel Erfahrung mit Etappenrennen und versuche jedes Jahr ein paar zu fahren. Im Frühjahr bevorzuge ich Etappenrennen in Südeuropa, wie zum Beispiel in Spanien und im Sommer die der Alpen, wie die Transalp. Dieses Jahr freue ich mich auch auf das “Cape Pioneer”. Ein Etappenrennen in Südafrika, das wird ein weiteres Highlight dieser Saison.
Erzählt doch mal, wo liegen bei Euch beiden einzeln und als Team die Stärken und Schwächen?
Lennard: Sowohl Jan-Frederik als auch ich sind inzwischen sehr erfahren, wenn es um lange Marathons und Etappenrennen geht. Unsere Stärken – Schwächen Ausprägung ist sehr ähnlich, wenn ich das richtig einschätze. Gleichmäßig hohe Intensitäten in der Ebene und an langen Bergen sind unser Ding. Wird es sehr steil, bergauf wie bergab, werden wir aufpassen müssen den Kontakt zu anderen Teams nicht zu verlieren. Wir sind beide verhältnismäßig große Fahrer und die Transalp wird uns dieses Jahr oft auf Berge mit über 2000 Metern Höhe führen, auch da werden wir aufpassen müssen, dass uns nicht die Luft ausgeht 😉
Um erfolgreich eine Bike Transalp zu fahren muss man als Team gut funktionieren. Ihr beiden kennt euch nur vom Rennen fahren. Glaubst du das kann ein Problem werden?
Jan: Die Kommunikation ist entscheidend. Das richtige Gespür für den Partner ist wichtig. Wir beide haben die nötige Erfahrung mit Teamrennen. Ich weiß auch was es heißt, sowohl der stärkere als auch der schwächere Fahrer zu sein. Der stärkere Fahrer muss mehr arbeiten, damit der andere mehr Energie sparen kann, das ultimative Ziel ist es, dass beide so schnell wie möglich das Ziel erreichen. Auch wenn mal etwas schief geht, ist es auch wichtig loslassen zu können, um mit einem freien Kopf in die nächste Etappe starten zu können
Abschließend wollen wir von euch beiden natürlich noch wissen was ihr euch als Ziel gesetzt habt?
Jan: Erstmal ist das Ziel, eine ganze Woche lang gesund zu bleiben und keinen mechanischen Ausfall zu haben. Gelingt uns das, landen wir normalerweise ziemlich weit vorne. Läuft alles optimal, vielleicht sogar in den Top 10. Darüber hinaus bleibt die Transalp ein Abenteuer. Ich freue mich auf die unvergesslichen Momente, die wir erleben werden.
Lennard: Von einem Top 10 Ergebnis träume ich schon immer. Wenn das klappt lassen wir in Riva so richtig die Korken knallen. Dafür muss aber wirklich alles wie am Schnürchen laufen. Man darf nicht vergessen, dass wir keine Profis sind. Das Ergebnis wird dadurch nicht zweitrangig für uns, aber höchstens gleichrangig mit all dem Spaß den man beim Mountainbiken so haben kann. Ich freue mich einfach schon sehr auf eine super Woche auf dem Bike mit vielen Trails und Pizza und Eis am Garda See.
Vielen Dank für das Gespräch. Wir freuen uns darauf euch auf dem Weg zur Bike Transalp begleiten zu dürfen!