Radsport: Arnaud Démare hat das Eintagesrennen Mailand – Turin gewonnen. Der Franzose ließ im Massensprint Caleb Ewan und Wout van Aert hinter sich.
Démare profitiert von Sagans Antritt
Eigentlich werden auf Grund der Corona-Pandemie die Rennen nach hinten verschoben, weil sie am ursprünglichen Termin nicht ausgetragen werden konnten. Mailand – Turin jedoch hätte eigentlich am 7. Oktober stattfinden sollen, wurde nun jedoch auf den heutigen Mittwoch verlegt. Neben dem Termin war auch der Streckenverlauf ein anderer. Denn den sonst meist entscheidenden, rund 600 Meter langen und vor den Toren Turins gelegenen Anstieg Superga haben die Veranstalter aus dem Programm genommen. Mit einer Länge von 198,0 Kilometern von Mesero nach Stupinigi war Mailand – Turin heute also eine Angelegenheit für die Sprinter. In Person von Manuele Boaro (Astana) wurde der letzte von ursprünglich fünf Ausreißern 5,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt, nachdem es kurz zuvor im Hauptfeld zu einem Sturz kam. Den Sprint der übrig gebliebenen Fahrer ging Peter Sagan (Bora – hansgrohe) deutlich zu früh an. In dessen Windschatten konnte sich Arnaud Démare (Groupama – FDJ) gut mitziehen lassen. Als der Franzose dann links am Slowaken vorbeizog, konnten auch Caleb Ewan (Lotto – Soudal) und Wout van Aert (Jumbo – Visma) nicht mehr antworten.
Mailand – Turin ist das älteste Eintagesrennen
Sprechen wir von den ältesten Eintagesrennen im Radsport, fallen oft Paris – Roubaix oder Lüttich – Bastogne – Lüttich. Im Bezug auf die großen fünf Monumente ist dies zutreffend. Mailand – Turin jedoch ist sogar noch älter. Zum ersten Mal wurde das italienische Eintagesrennen 1876 ausgetragen. Damit ist es das älteste noch existierende. Hier gewannen bereits namhafte Profis, wie zum Beispiel Roger De Vlaeminck, Francesco Moser, Laurent Jalabert, Alberto Contador und Thibaut Pinot. Oscar Egg, Ferdy Kübler, Mauro Gianetti, Niki Aebersold und Markus Zberg triumphierte für die Schweiz. Rolf Gölz ist bis heute der einzige Sieger aus Deutschland. Er gewann in den Jahren 1988 und 1989 direkt zweimal hintereinander. Bekannt ist Mailand – Turin auch unter der Bezeichnung „der schnellste Klassiker im Radsport“. Auf Grund des recht einfachen Streckenprofils gewann Markus Zberg 1999 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45,75 kmh.
Victoria de Arnaud Demare en la Milán Turín 2020. #MilanoTorino #MilanoTorino2020 pic.twitter.com/MZOMVfq6Iy
— Dany Pro Cycling (@DanyProCycling) August 5, 2020