Radsport: Die Slowenen dominieren die Tour de France! Erneut kam es zu einem Doppelsieg. Tadej Pogacar gewann vor Primoz Roglic. Eine herbe Niederlage muss Egan Bernal einstecken, der aus dem Kampf um das Podium völlig raus ist.
Sturz: Jungels räumt Higuita ab
Gleich dreimal mussten die Profis auf der heutigen 15. Etappe der Tour de France den Grand Colombier bezwingen – auf drei unterschiedlichen Zufahrtswegen. Obwohl wir in den vergangenen Tagen schon einige Bergetappen zu sehen bekamen, ist das 174,5 Kilometer lange Teilstück mit Start in Lyon die bisher heftigste Etappe. Leider nicht mehr um einen Tagessieg kämpfen kann Pierre Latour (AG2R La Mondiale). Der Franzose konnte die gestrige Etappe nicht beenden und ist damit ebenso wie Teamkollege Romain Bardet (AG2R La Mondiale) aus dem Rennen. Heute hat es schon vor Beginn der Berge Sergio Higuita (EF) erwischt. Der Kolumbianische Meister wurde Opfer einer plötzlichen Welle von Bob Jungels (Deceuninck – Quick-Step). Bei diesem Sturz brach er sich die Hand und möglicherweise mehrere Finger, so dass er die Bremse nicht mehr bedienen konnte und folgerichtig aufgeben musste.
Grünes Trikot: Bennett baut Führung auf Sagan aus
Neben den traurigen Nachrichten rund um Stürze und Aufgaben wurde aber natürlich auch Radrennen gefahren. Acht Fahrer konnten sich absetzen. Simon Geschke (CCC), Matteo Trentin (CCC), Niccolo Bonifazio (Total Direct Energie), Michael Gogl (NTT), Pierre Rolland (B&B Hotels – Vital Concept), Jesus Herrada (Cofidis), Marco Marcato (UAE) und Kevin Ledanois (Arkéa – Samsic) bekamen einen Vorsprung von über 5 Minuten zugesprochen. Während Matteo Trentin den Zwischensprint aus der Ausreißergruppe heraus gewonnen hat, ließen Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step) und Michael Morkov (Deceuninck – Quick-Step) erneut Peter Sagan (Bora – hansgrohe) hinter sich. Damit führt der Irische Meister im Kampf um das Grüne Trikot nun mit 45 Punkten vor dem Slowaken.
Ausreißer: Keine Chance für Gogl & Co.
Als Erster den Gipfel des Montée de la Selle de Fromentel erreichte Jesus Herrada. Die Maximalpunktzahl am Col de la Biche sicherte sich Pierre Rolland. Am längsten durchhalten konnte als Ausreißer neben dem Franzosen der Österreicher Michael Gogl. Doch da das Team Jumbo – Visma schon den gesamten Tag über ein sehr hohes Tempo anschlug, hatten die Ausreißer heute nicht den Hauch einer Chance. Kein Glück hatte auch Guillaume Martin (Cofidis). Die einzig verbliebene Hoffnung der Franzosen erlitt am Fuße des Schlussanstieges eine Reifenpanne. Zwar kam er wieder an die Gruppe der Favoriten heran, aber dabei ließ er viel Kraft.
Bernal & Quintana lassen früh reißen
Der 17,4 Kilometer lange Schlussanstieg Grand Colombier versprach ein Feuerwerk unter den Favoriten. Schon vor dem Start der Tour de France haben sich viele Fans diesen Tag im Kalender rot angestrichen – und Fahrer mit Sicherheit auch. Als Wout van Aert (Jumbo – Visma) nach Robert Gesink (Jumbo – Visma) das Tempodiktat übernahm, flogen reihenweise starke Berg- und Klassementfahrer zurück. Warren Barguil (Arkéa – Samsic) musste ebenso reißen lassen, wie die Kolumbianer Egan Bernal (Ineos) und Nairo Quintana (Arkéa – Samsic). Während Jumbo – Visma in der Favoriten-Gruppe also noch zu fünft unterwegs war, sah man kein einziges Ineos-Trikot mehr.
Pogacar siegt vor Roglic und Porte
Zur nächsten Attacke kam es – auf Grund des unglaublich hohen Tempos – erst 500 Meter vor dem Ziel. Primoz Roglic selbst ging aus dem Sattel und setzte seinen Angriff. Sofort flog die Favoritengruppe auseinander. Zu großen Zeitabständen kam es jedoch nicht mehr. Im Zielsprint der vier stärksten Kletterer des heutigen Tages setzte sich schließlich erneut Tadej Pogacar (UAE) vor Primoz Roglic durch. Richie Porte (Trek – Segafredo) wurde starker Dritter und untermauert damit seine Ansprüche auf einen Platz auf dem Podium.
🏆 🇸🇮 @TamauPogi wins the stage!
🏆🇸🇮 @TamauPogi s’impose au Grand Colombier !#TDF2020 #TDFunited pic.twitter.com/CWzjI7px1x
— Tour de France™ (@LeTour) September 13, 2020