Radsport: Mit zwei Bergen der höchsten Kategorie wartet morgen die Königsetappe der diesjährigen Tour de France auf die Profis. Das 17. Teilstück könnte in der Gesamtwertung bereits die Entscheidung bringen.
Wir erreichen das Dach der Tour de France 2020
Kein Mont Ventoux, kein Col du Tourmalet, kein Col du Galibier und kein Alpe d‘Huez. Viele Radsportfans waren enttäuscht, als der Streckenverlauf der Tour de France 2020 bekannt gegeben wurde. Doch morgen dürften auch die Nostalgiker auf ihre Kosten kommen. Denn mit dem Col de La Madeleine steht einer der bekanntesten Berge der Frankreich-Rundfahrt auf dem Programm. Auf ihn folgt mit dem Col de la Loze ein weiterer Anstieg der Höchstkategorie. Dieser wird zum ersten Mal überhaupt bei einer Tour de France erklommen. Die reine Fahrradstraße wurde erst 2018 errichtet und ist stellenweise über 20 Prozent steil. Außerdem bildet der Col de la Loze mit einer Höhe von 2304 Metern das Dach der Tour de France 2020. Wer das 170,0 Kilometer lange Teilstück von Grenoble nach Méribel gewinnen möchte, muss also ein ausgesprochen guter Kletterer sein.
Highlights der 17. Etappe der Tour de France 2020
- 12:15 Neutraler Start in Grenoble
- 12:30 Scharfer Start in Grenoble
- 124,5 km vor dem Ziel: Zwischensprint in La Rochette
- 62,5 km vor dem Ziel: HC-Bergwertung, Col de la Madeleine (17,1 km à 8,4 %)
- Zielankunft und HC-Bergwertung in Méribel/Col de la Loze (21,5 km à 7,8 %)
Velomotion-Prognose: Erneut ein slowenisches Duell
Obwohl sich auch morgen eine möglicherweise große Ausreißergruppe bilden wird, glauben wir nicht an einen erneuten Erfolg der Flüchtigen. Viel wahrscheinlicher ist, dass das Tempo den Col de la Madeleine hinauf im Peloton bereits so hoch ist, dass spätestens im Schlussanstieg wieder alle eingesammelt werden. Das Team Jumbo – Visma wird noch einmal allen beweisen – zumal es die Königsetappe ist – dass sie die neue Nummer eins sind. Im Schlussanstieg wird es dann wohl erneut zu einem slowenischen Duell kommen. Wir sehen einmal mehr Tadej Pogacar (UAE) leicht vorn. Primoz Roglic (Jumbo – Visma) wird nicht viel Zeit verlieren, aber eher die verteidigende Rolle einnehmen. Achten sollten sie auf Mikel Landa (Bahrain – McLaren). Der Spanier ist wie gewohnt in der dritten Woche sehr stark. Stark erwarten dürfen wir in dieser Höhe auch die Kolumbianer Rigoberto Uran (EF) und Miguel Angel Lopez (Astana).
☆☆☆ Tadej Pogacar
* * Primoz Roglic, Mikel Landa
* Rigoberto Uran, Miguel Angel Lopez, Richie Porte