Radsport: Tao Geoghegan Hart hat die 20. Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Das Rosa Trikot darf beim abschließenden Zeitfahren Jai Hindley tragen. Der Australier und der Brite sind allerdings zeitgleich!
Dreimal hinauf nach Sestriere
Showdown in Sestriere. Bevor morgen das alles entscheidende Zeitfahren in Mailand endet, durften sich die Profis heute noch einmal in den Bergen messen. Über 190 Kilometer führte sie das Teilstück von Alba nach Sestriere. Dabei galt es den Anstieg hinauf zum Zielort gleich dreifach zu bewältigen. Für die erste Kletterprüfung wurde die 31,8 Kilometer lange Auffahrt mit einer durchschnittlichen Steigung von 4,0 Prozent ausgewählt. Danach ging es zweimal die 6,9 Kilometer lange und im Durchschnitt 7,2 Prozent steile Straße hinauf. Bevor die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg dort um Sekunden kämpften, bildete sich eine 21 Mann starke Ausreißergruppe. Unter anderem mit dabei war Arnaud Démare (Groupama – FDJ), der den Zwischensprint gewann und dem jetzt das Maglia Ciclamino definitiv nicht mehr zu nehmen ist.
21 Mann in der Ausreißergruppe
- Geoffrey Bouchard (AG2R La Mondiale)
- Andrea Vendrame (AG2R La Mondiale)
- Jan Tratnik (Bahrain – McLaren)
- Filippo Fiorelli (Bardiani – CSF)
- Kamil Malecki (CCC)
- Elia Viviani (Cofidis)
- Davide Ballerini (Deceuninck – Quick-Step)
- Mikkel Frolich Honoré (Deceuninck – Quick-Step)
- Pieter Serry (Deceuninck – Quick-Step)
- Tanel Kangert (EF)
- Arnaud Démare (Groupama – FDJ)
- Simon Guglielmi (Groupama – FDJ)
- Davide Cimolai (Israel Start-Up Nation)
- Matthew Holmes (Lotto – Soudal)
- Einer Augusto Rubio (Movistar)
- Davide Villella (Movistar)
- Amanuel Ghebreigzabhier (NTT)
- Matteo Sobrero (NTT)
- Julien Bernard (NTT)
- Nicola Conci (Trek – Segafredo)
- Brandon McNulty (UAE)
Kelderman kann wieder nicht folgen
Als es zum zweiten Mal hinauf nach Sestriere ging, fiel die Spitzengruppe ebenso auseinander, wie die Gruppe der Favoriten. Einer Augusto Rubio (Movistar) war zunächst als Solist vorn, doch auch er wurde von der herannahenden Favoritengruppe schließlich gestellt. Dort kam es wie erwartet erneut zum Duell zwischen Sunweb und Ineos. Rohan Dennis (Ineos) fungierte als Lokomotive für Tao Geoghegan Hart (Ineos) und Jai Hindley (Sunweb). Leader Wilco Kelderman (Sunweb) musste kurz vor dem Gipfel abreißen lassen und versuchte anschließend gemeinsam mit u. a. Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) und Vincenzo Nibali (Trek – Segafredo) den Rückstand in Grenzen zu halten.
Geoghegan Hart siegt, aber Hindley bekommt Rosa
Im Schlussanstieg bekamen die Zuschauer das gleiche Bild präsentiert wie vor einigen Tagen. Nur Tao Geoghegan Hart (Ineos) und Jai Hindey (Sunweb) konnten dem Tempo von Rohan Dennis (Ineos) folgen. 2,0 Kilometer vor dem Ziel setzte Jai Hindley seine Attacke. Obwohl er damit Rohan Dennis kurzfristig los wurde, konnte dieser wenig später wieder aufschließen. 700 Meter später folgte der nächste Angriff von Hindley, der sich vor dem morgigen Zeitfahren wohl noch einen größeren Vorsprung auf Geoghegan Hart herausfahren wollte. Dennis wurde er erneut los, doch Geoghegan Hart eben nicht. So kamen beide gemeinsam auf die letzten Meter – und diesmal gewann der Brite. Damit sind Hindley und Geoghegan Hart zeitgleich, aber der Australier bekommt das Rosa Trikot auf Grund von Hundertsteln in den bisherigen Zeitfahren. Durch den heutigen Zeitverlust wird Wilco Kelderman (Sunweb) den Giro d’Italia 2020 wohl nicht mehr gewinnen können. Aber spannender als aktuell kann eine Grand Tour nicht sein …
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— Jan Willems (@CyclingWiz) October 24, 2020