Radsport: Im Dezember diesen Jahres wird die erste UCI eSports-WM ausgetragen. Heute wurde dafür der deutsche Kader bekanntgegeben. Außerdem rollt auch die German Cycling Academy wieder los.
UCI eSports-WM 2020 in Watopia
Auf die Rolle, fertig, los! In den kalten Wintermonaten wird das digitale Erlebnis des Radrennfahrens immer wichtiger. Erkannt hat dies auch die UCI. Denn in diesem Jahr wird erstmals eine UCI eSports-WM ausgetragen. Am 9. Dezember messen sich auf der Plattform Zwift die Teilnehmer aus aller Welt. Schauplatz wird Watopia sein. Dort werden 1,6 Runden und insgesamt 50,035 Kilometer mit einem Höhenunterschied von 483 Meter absolviert. Der Kurs ist nicht schwer, endet aber mit einer kleinen Bergankunft. Dafür dürfen sich die Top 3 aber auch – neben den Medaillen natürlich – über ein Preisgeld freuen. Der Sieger bzw. die Siegerin erhalten 8.000 Euro, während die Zweit- und Drittplatzierten noch 4.000 bzw. 2.000 Euro einstreichen. Auch wenn dies nicht nach dem großen Jackpot klingt, erkennen wir allein an der Austragung der UCI eSports-WM, dass diese neue Disziplin des Radsports mittlerweile offiziell anerkannt wird.
Deutschland schickt starke Profis an den Start
Um direkt bei der ersten eSports-WM um Medaillen kämpfen zu können, hat der BDR eine zwifterfahrene Truppe nominiert. Für die Damen starten Tanja Erath, Hannah Ludwig und Christa Riffel von der Mannschaft Canyon – SRAM, sowie Franziska Brauße (Ceratizit – WNT) und Finja Smekal (Drops). Das deutsche Aufgebot komplettieren die Herren Jonas Koch (CCC), Jason Osborne (RV 1899 Hocheim), Lucas Carstensen (Bike Aid), Miguel Heidemann (Leopard)
und Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang).
Digital Headcoach Tim Böhme:
„Wir haben zwei gute Mannschaften am Start, die perfekt auf den Kurs abgestimmt sind. Allerdings haben wir eher PS-starke Outdoor-Fahrer mit Indoor-Erfahrung nominieren können, da von der UCI Nominierungsvorgabe war, dass die Fahrer im Antidoping-Testpool sind. Von daher haben wir keine reinen Indoor-Spezialisten dabei, wie vielleicht andere Staaten. Es gibt also keinerlei Erfahrungswerte, aus denen wir die Chancen international ableiten könnten. Ich weiß nur: Unsere Jungs und Mädels sind saustark und top motiviert.“
Auch die German Cycling Academy rollt wieder los
Für viele stand die Rolle auch im Sommer kaum still. Aber bei kalten Temperaturen dürften die digitalen Zwift-Welten nun deutlich besser besucht sein. Dies liegt auch an der German Cycling Academy, welche diese Woche mit dem offiziellen Training einsteigt. Am Samstag gibt es für den deutschen Kader der eSports-WM ein erstes gemeinsames Training mit Digital Headcoach Tim Böhme. Aber auch Jedermänner und -frauen können dienstags am GCA-Training und mittwochs am GCA-Cup teilnehmen. Im Januar wird dann erneut die GCA-Liga gestartet, welche zuletzt Lucas Carstensen für sich entscheiden konnte. Auch wenn mit der Vuelta a Espana am Sonntag das letzte Straßenrennen der Saison zu Ende geht, wird es im Radsport also nicht langweilig. Denn auf unserer Lieblingssportart müssen wir selbst in den Wintermonaten nicht verzichten.