Radsport: Sonny Colbrelli hat Paris – Roubaix gewonnen. Der Italiener ließ in einer mit vielen Stürzen gespickten Schlammschlacht all seine Konkurrenten hinter sich. Jonas Rutsch fuhr durch eine beeindruckende Leistung als bester Deutscher auf Rang 11.
Sonny Colbrelli trotzt dem Schlamm
Was für eine SchlammschlachSonny Colbrelli (Bahrain – Victorious) hat die 118. Ausgabe von Paris – Roubaix gewonnen und sich damit in die Geschichtsbücher eingetragen. Die 257,7 Kilometer lange Mutter aller Klassiker schien so schwer zu sein wie nie zuvor. Den kompletten Weg von Compiègne nach Roubaix hatten die Profis nicht nur mit schlechten Straßen, sondern mit widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen. Auch wenn es gegen Ende aufgehört hat zu regnen, so waren die Straßen nass und die Pavé-Sektoren von Schlamm und Pfützen übersät. Doch der italienische Europameister ließ sich davon nicht beeindrucken! Gemeinsam mit Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) und Florian Vermeersch (Lotto – Soudal) erreichte er das Velodrom und gewann den Sprint. Danach ließ er seiner Freude freien Lauf und brach in Tränen aus. Kurios: Alle drei Fahrer, die in diesem Jahr auf dem Podium stehen, sind 2021 ihr erstes Paris – Roubaix gefahren.
Gianni Moscon als tragische Figur
Lange sah es danach aus, als würde Paris – Roubaix in diesem Jahr an Gianni Moscon (Ineos Grenadiers) gehen. Der Italiener führte das Rennen als Solist über weite Strecken an und hatte bereits einen Vorsprung von knapp zwei Minuten. Er wurde erst durch einen Reifenschaden und dann durch einen Sturz gebremst. Nach dem Radwechsel hatte er deutlich größere Probleme, sein Rad zu kontrollieren. 16 Kilometer vor dem Ziel wurde er von Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix), Sonny Colbrelli (Bahrain – Victorious) und Florian Vermeersch (Lotto – Soudal) eingeholt und stehen gelassen.
Jonas Rutsch bester Deutscher
Kein Glück hatten heute die deutschsprachigen Fahrer. Der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) war in der ersten großen Ausreißergruppe mit dabei, kam jedoch ebenso wie der Österreicher Marco Haller (Bahrain – Victorious) zu Fall und flog zurück. Gleiches geschah Maximilian Walscheid (Qhubeka – NextHash), der sich danach wieder zurückkämpfen konnte, aber im Finale nichts mehr zuzulegen hatte. Nils Politt (Bora – hansgrohe) kam mit den Bedingungen scheinbar ebenso wenig zurecht, wie John Degenkolb (Lotto – Soudal). Sie wurden – wie auch der Deutsche Meister Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) – bereits frühzeitig vom Hauptfeld abgehängt. Als sich Schachmann gerade wieder zurückkämpfen konnte, kam er zu Fall. Besonders stark präsentierte sich Jonas Rutsch (EF). Der Deutsche attackierte rund 40 Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe um Wout van Aert (Jumbo – Visma). In Roubaix fuhr er schließlich auf Rang 11.
🏅🇮🇹Sonny Colbrelli (@BHRVictorious) se llevó la victoria en la Paris-Roubaix 2021 🇫🇷 #ParisRoubaix #Noticiclismo #Ciclismopic.twitter.com/j0q38FMHbV
— NotiCiclismo ➡ 🇫🇷 #ParisRoubaix (@Noticiclismo1) October 3, 2021