Radsport: Nach einer durchwachsenen Saison 2021 will das Team Astana im kommenden Jahr mit zwei Rückkehrern an alte Erfolge anknüpfen. Können Vincenzo Nibali und Miguel Angel Lopez die Erwartungen erfüllen?
Astana – Premier Tech 2021: Aktiv aber glücklos
Schon immer zählte die Mannschaft Astana im Peloton zu den aktivsten Teams. Ständig in Ausreißergruppen vertreten, versuchten sie ihren Schlachtplan durchzusetzen. So war es auch im Jahr 2021, aber von Erfolg gekrönt war die Taktik diesmal nur selten. 13 Siege, davon nur drei auf WorldTour-Ebene, sind für eine Mannschaft wie Astana einfach zu wenig. Aleksandr Vlasov wurde mit hohen Erwartungen verpflichtet. Immerhin wurde er russischer Meister, Gesamtzweiter bei Paris – Nizza und Vierter beim Giro d’Italia. Von einer Enttäuschung war er also weit entfernt. Dennoch konnte er ansonsten keine Siege einfahren. Alexey Lutsenko gewann eine Etappe beim Criterium du Dauphiné, wo er am Ende Gesamtzweiter wurde. Seine vielen Attacken blieben über die Saison verteilt aber meist erfolglos. Und auch Jon Izagirre und Jakob Fuglsang fehlte es an Durchschlagskraft. Der Spanier und der Däne sollten eigentlich bei den großen Landesrundfahrten glänzen. Doch der zuerst genannte fuhr bei der Tour und der Vuelta nur auf Platz 26 und der zuletzt genannte erreichte in Frankreich Paris nicht. So bleibt ein eher unzufriedener Blick auf das Jahr 2021, auch wenn in Person von Matteo Sobrero immerhin ein neues Talent entdeckt wurde. Der 24-jährige Italiener präsentierte sich im Kampf gegen die Uhr dermaßen gut, dass wir ihn künftig immer auf dem Favoritenzettel haben sollten.
Astana Qazaqstan 2022: Neuer Name, alte Fahrer
16 Fahrer gehen, 14 Fahrer kommen. Das Team Astana steht vor einem großen Umbruch – zumindest wenn wir die Zahlen betrachten. Schauen wir uns die Fahrernamen an und vor allem deren Fähigkeiten, dann ist der Umbruch innerhalb der Mannschaft aber gar nicht so groß. Mit Vincenzo Nibali und Miguel Angel Lopez kehren zwei Fahrer zurück, die im Team Astana schon für große Erfolge gesorgt haben. Während der Italiener aber wohl so langsam über seinem Zenit ist, dürfte der Kolumbianer noch eine große Zukunft vor sich haben. Die beiden alleine werden es aber nicht richten können. Deshalb hat die Teamleitung mit David de la Cruz und Joe Dombrowski gleich noch zwei starke Helfer fürs Hochgebirge mit verpflichtet. Der Königstransfer aber ist Gianni Moscon. Vom Italiener mag man charakterlich halten was man möchte, aber sportlich betrachtet zählt er zu den wohl stärksten im Fahrerfeld. Hätte er bei Paris – Roubaix 2021 keine Panne erlitten, hätte er die Mutter aller Klassiker wohl souverän gewonnen. So blickt er auf eine unvollendete Saison zurück – und bislang auch eine unvollendete Karriere. Doch im Team Astana könnte ihm nun der Durchbruch gelingen. Klingt eigentlich alles ganz gut, wären da die Abgänge nicht. Verzichten muss Astana künftig nämlich unter anderem auf Jakob Fuglsang, Luis Leon Sanchez, Die Izagirre-Brüder, Aleksandr Vlasov und Omar Fraile. Sogar Matteo Sobrero wurde abgegeben.