Radsport: Die Fahrernamen der Israel Start-Up Nation lesen sich gut. Doch die entsprechenden Resultate konnten nicht eingefahren werden. Gelingt es dem Team, 2022 bessere Leistungen zu bringen?
Israel Start-Up Nation 2021: Viele Namen, wenig Erfolg
Große Namen versprechen keine großartigen Leistungen. Die Israel Start-Up Nation hat in den vergangenen zwei Jahren viele Top-Fahrer unter Vertrag genommen. Doch abgeliefert haben die Profis nicht. Chris Froome leidet noch immer unter den Folgen seines Sturzes. Seine beste Platzierung 2021 war Rang 22 auf der vierten Etappe der UAE Tour – einer Sprintankunft. Bei der Tour de France war sein bestes Tagesergebnis Rang 72. Nur wenige glauben noch daran, dass der Brite irgendwann wieder Rennen gewinnen kann. Ebenfalls enttäuschend verlief das Jahr für Sep Vanmarcke und André Greipel. Der Klassiker-Spezialist konnte bei keinem seiner bevorzugten Rennen überzeugen. Und der deutsche Sprinter konnte froh sein, wenn er es bei einer Massenankunft überhaupt richtig in den Sprint schaffte. Immerhin durfte er bei der Ruta del Sol und bei der Trofeo Alcudia-Port d’Alcudia zwei Saisonsiege feiern. Dan Martin gewann die 17. Etappe des Giro d’Italia und wurde Gesamtzehnter – das waren seine größten Erfolge im Jahr 2021. Überzeugen konnte bei der Israel Start-Up Nation eigentlich nur Michael Woods. Der Kanadier wurde bei der Tour de Suisse und der Tour de Romandie Gesamtfünfter. Während er bei der zuerst genannten Rundfahrt die Bergwertung gewann, jubelte er bei der zuletzt genannten Rundfahrt über einen Tagessieg. Beim Flèche Wallonne wurde er Vierter, bei Lüttich – Bastogne – Lüttich Fünfter und bei der Lombardei-Rundfahrt Neunter. Er kann mit seinem Jahr zufrieden sein – das Team insgesamt definitiv nicht.
Israel Start-Up Nation 2022: Alles muss besser werden
Die Israel Start-Up Nation kann unmöglich mit der Saison 2021 zufrieden sein. Die großen Namen im Team kosten viel Geld und mit Erfolgen konnte kaum etwas davon zurückgezahlt werden. Dementsprechend hat das Team reagiert. Mit André Greipel, Dan Martin und Davide Cimolai verlassen immerhin drei Ü32-Fahrer die Mannschaft. Doch die Zugänge sprechen nicht gerade dafür, als hätte man die Philosophie geändert. Mit Giacomo Nizzolo und Jakob Fuglsang holt man sich erneut einen 32- bzw. 36-Jährigen ins Team. Sowohl der Italiener, als auch der Däne, sind weit entfernt von ihren besten Tagen. Es scheint fast so, als hätte sich die Israel Start-Up Nation auf Fahrer spezialisiert, die bereits weit über dem Zenit sind. Können damit die gewünschten Erfolge eingefahren werden? Wohl kaum. Daran ändern auch die Verpflichtungen von Hugo Houle und Corbin Strong nichts. Immerhin sind der Kanadier und der Australier erst 31 bzw 21 Jahre alt. Siege einfahren werden sie aber 2022 wohl kaum.