Radsport: Nils Politt hat sich bei der Sauerlandrundfahrt zum neuen Deutschen Meister gekürt. Bei den Frauen triumphierte Liane Lippert.
Politt bezwingt Arndt
Künftig wird Nils Politt (Bora – hansgrohe) das Deutsche Meistertrikot tragen. Der 28-Jährige hat sich bei der Sauerlandrundfahrt vor Nikias Arndt (DSM) durchgesetzt. Beide waren viele Kilometer als Duo unterwegs. Politt erwies sich letztendlich als der stärkere, obwohl er zuvor bereits den Hauptteil der Arbeit verrichtete. Rang drei sicherte sich trotz Sturz Simon Geschke (Cofidis). Rund 210 Kilometer mussten die besten deutschen Radprofis heute bei schönem Wetter von Arnsberg-Neheim zum Kahlen Asten zurücklegen. Giftige Anstiege und spektakuläre Abfahrten sorgten unterwegs immer wieder für ein spannendes Renngeschehen.
Lippert feiert zweiten Meistertitel
Schon vor den Männern haben die Frauen ihre Deutsche Meisterschaft ausgetragen. Liane Lippert (DSM) feiert ihren zweiten Meistertitel nach 2018. Die 24-Jährige gewann zeitgleich vor Ricarda Bauernfeind (Canyon SRAM), die vorgestern den Zeitfahrtitel in der Klasse U23 eroberte. Das Podium komplettiert Nadine Gill (Sopela) vor der ebenfalls zeitgleichen Clara Koppenburg (Cofidis). Die Frauen hatten bei ihrer Deutschen Meisterschaft von Siedlinghausen bis zum Kahlen Asten rund 130 Kilometer zu absolvieren und bewältigten die Strecke bereits vor den Männern. Da sich die Top vier im Schlussanstieg nicht gegenseitig abhängen konnten, wurde das Rennen schließlich im Sprint entschieden. Zuvor lösten sich die stärksten Fahrerinnen gemeinsam und fuhren einen Vorsprung von über acht Minuten heraus.
Keine guten Bilder, wenige Informationen
Leider hat sich der Bund Deutscher Radfahrer auch in diesem Jahr nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Während andere nationale Meisterschaften sogar im Ausland übertragen werden, müssen deutsche Radsportfans einmal mehr auf eine Top-Übertragung verzichten. Die Webseite der Sauerlandrundfahrt – auf welcher der Livestream zu sehen sein sollte – war stets überlastet und konnte direkt nach dem Start nicht mehr aufgerufen werden. Der Livestream auf sportdeutschland.tv war erreichbar, doch die Zuschauer mussten auf zahlreiche Informationen verzichten. Ohne Ortskenntnisse wusste man nicht, wo sich die Fahrer gerade befinden, wie weit es noch bis zum Ziel ist und welche Abstände zwischen den Gruppen herrschen. Lediglich den kompetenten Kommentatoren und Kommentatorinnen war es zu verdanken, dass der Überblick einigermaßen gewahrt wurde.