Urlaub mit E-Bike oder Fahrrad: Der Sommer ist zwar schon lange da, aber auch noch ganz schön lang. In diversen Bundesländern fangen die großen Ferien gerade erst an, und wer nicht gerade darauf angewiesen ist, in der schulfreien Zeit zu reisen, wartet ohnehin oft die milden Septembertage ab. Bis dahin bleibt noch genug Zeit zur Planung und Vorbereitung, und mit den folgenden zehn Tipps können Sie sicher sein, an alles Wichtige zu denken.
1. Nicht mit dem ganz neuen Rad
Natürlich ist ein nagelneues Rad immer wunderschön und klar will man mit dem neuen Bike direkt durchstarten. Dennoch empfiehlt es sich, vor dem großen E-Bike Urlaub erst einmal ein paar kürzere Ausfahrten zuhause zu unternehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen sollte man sich mit der Bedienung und den Fahreigenschaften des Rades vertraut machen und sich etwas Zeit nehmen, um die Sitzhaltung (Sattelposition, Lenkerhöhe usw.) optimal anzupassen. So kann man sicherstellen, dass man auf dem neuen Rad auch mehrere Stunden komfortabel und effizient fahren kann.
Zum anderen kann es natürlich immer mal vorkommen, dass ein fabrikneues Bike einen Mangel aufweist oder einen Montagefehler, der sich dann unterwegs nicht so einfach beheben lässt. Vergessen darf man auch nicht, dass sich Bauteile „setzen“ können, weswegen bei der Erstinspektion nach einigen Hundert Kilometern sämtliche Schraubverbindungen nachgezogen, die Speichenspannung geprüft und Schalt- sowie Bremszüge (falls vorhanden) auf optimale Spannung kontrolliert werden. Auf der sicheren Seite ist, wer diese Inspektion abwartet, bevor er mit dem (dann immer noch neuen) Bike auf große Fahrt geht.
Noch ein Tipp für Elektroradler: Vor einer längeren Tour sollten Sie sich einen Überblick über Energieverbrauch und Reichweite Ihres neuen Bikes verschafft haben. Sollten Sie ein neues Modelle mit größerem Akku haben, können Sie dessen Plus an Kapazität nicht mit einem entsprechenden Plus an Reichweite gleichsetzen; ein E-Bike mit stärkerem Motor kann bei gleicher Akku-Kapazität mehr Strom verbrauchen, wenn man es „sportlicher“ fährt und auf schwerere Strecken geht.
2. Sicher bequem sitzen
Mancher Radler hat einen Lieblingssattel, der von einem Rad zum nächsten wandert, andere können auf allem sitzen, was sich auf eine Sattelstütze schrauben lässt, und viele liegen irgendwo dazwischen. Wen Sie zu letzterer Kategorie gehören, sollten Sie Ihrer Sitzfläche ausreichend Gelegenheit geben, sich mit der neuen Unterlage vertraut zu machen. Etwas mehr oder weniger Polsterung oder eine leicht abweichende Form können sich merklich aufs Sitzgefühl auswirken, und auch Winkelstellung und horizontale Position sind nicht bei jedem Sattel gleich. Ob man mit einem Fahrradsitz gut zurechtkommt, erweist sich also erst nach einiger Zeit – und mitten auf der Urlaubsfahrt will man nicht zur Erkenntnis gelangen, dass man einfach nicht mit dem neuen Sattel harmoniert.
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3. Nicht ohne Fahrrad-Basiswissen (und -werkzeug)
Platter Reifen, Schraube locker? Auf einer längeren Radtour kann schon mal ein Defekt auftreten, der vom nervigen Klappern bis zur Zwangspause durch eine gerissene Kette reicht; am E-Bike kann einen dazu ein Problem mit der Elektronik ereilen. In solchen Situationen über grundlegende Kenntnisse der Fahrradtechnik zu verfügen, ist ausgesprochen hilfreich – einen Schlauch flicken und eine herabgefallene Kette auflegen können sollten eigentlich alle Radlerinnen und Radler. Alleine schon die Fehlerquelle identifizieren und die Schwere des Problems einschätzen zu können ist eine wertvolle Fähigkeit – davon hängt nämlich ab, ob man es selbst versucht, andere Radfahrer um Hilfe bittet oder gleich den Pannendienst anruft (mehr dazu später). Machen Sie sich daher mit Ihrem Rad vertraut und kontrollieren Sie vor der Fahrt die klassischen Defektherde wie Reifen, Laufräder, Schaltung und diverse Schrauben, um „vorprogrammierte“ Defekte auszuschließen.
Damit Sie im E-Bike Urlaub zur Not selbst Hand anlegen können, sollten Sie die Wichtigsten Werkzeuge griffbereit im Gepäck verstaut haben. Dazu gehören eine Pumpe, Reifenheber und (selbstklebende) Flicken, außerdem ein Kompakt-Werkzeug mit den wichtigsten Funktionen – Inbusschlüssel, Schraubendreher (ggf. auch Torx) sowie ein Kettentrenner und ein Kettenverschlussglied, das auf die Kette ihres Bikes passt. Velomotion hat in der Fahrrad-Multitool Bestenliste diverse Minitools mit ihren Vor- und Nachteilen aufgeführt.
4. Auf die Planung kommt es an
Das Rad ist startklar, doch wo soll es hingehen? Ob eine Fahrradtour zum Erfolg wird, hängt stark von der Strecke ab, und die sollte sorgsam geplant sein. Bevor Sie einen Blick auf die Karte werfen, beantworten Sie für sich die folgenden Fragen: Wie viele Kilometer will ich fahren? Wie viele Höhenmeter traue ich mir zu? Und auf was für Strecken will ich fahren – zum Beispiel möglichst verkehrsarm?
Bei all diesen Fragen hilft Ihnen eine Routen-App weiter. Anbieter wie Komoot oder Bikemap bieten bereits in der kostenlosen Version viele nützliche Features, wobei sich die kostenpflichtigen Premium-Versionen mit weltweiten Offline-Karten für aktive Radfahrer auf jeden Fall lohnen. So können Sie Ihre Tour bequem von Zuhause aus planen und speichern und dann auf der Strecke auch ohne Internetverbindung nutzen. Zusätzlich werden Ihnen durch die Community-Funktion viele neue und interessante Routen anderer Radfahrer vorgeschlagen. Unabhängig von der technischen Seite der Streckenplanung sollten Sie sich natürlich rechtzeitig um Ihre Unterkünfte kümmern – sei es eine Parzelle auf dem Campingplatz oder ein Hotelzimmer. Wenn Sie mit dem E-Bike unterwegs sind, sind auch Ladestationen ein Thema, vor allem, wenn Sie lange Tagesetappen anpeilen.
5. Machen Sie den Reichweiten-Check
Viele Elektroradler legen im Alltag Tagesstrecken zurück, die deutlich unter der maximalen Reichweite ihres E-Bikes liegen – wie weit sie mit einer Akkuladung kommen, wissen sie daher oft nicht. Doch gerade wenn Sie auf Ihrer Radtour im E-Bike Urlaub längere Tagesetappen planen und anspruchsvolle Strecken mit vielen Anstiegen fahren wollen, sollten Sie einigermaßen genau wissen, wie groß die Reichweite Ihres E-Bikes ist. Um das herauszufinden, können Sie eine anspruchsvolle Tagestour mit vielen Höhenmetern fahren oder im Alltag ausprobieren, nach wie vielen Kilometern Ihnen der Saft ausgeht.
6. Alles dabei? Gut ausgestattet unterwegs
Was Sie auf Ihrer Radtour dabeihaben sollten, hängt natürlich von etlichen Faktoren ab. Was für eine Unterkunft Sie wählen zum Beispiel – müssen Zelt und Camping-Ausstattung dabei sein oder nächtigen Sie im Hotel? Die Streckenlänge entscheidet darüber, ob Wechselkleidung in größeren Mengen mitgeführt werden muss. Und nicht zuletzt kommt es darauf an, was für eine Art von Tour Sie fahren: Wollen Sie lockeres Radeln mit ausgiebigem Sightseeing verbinden, oder geht es Ihnen darum, mit sportlichem Tempo lange Etappen zu fahren? Im ersteren Fall werden Sie vielleicht sogar zivile Alltagskleidung mitführen; im letzteren reicht Ihnen unter Umständen eine minimalistische Bikepacking- Ausstattung, und abends im Hotelzimmer waschen Sie ihre Radbekleidung aus. Von solchen Entscheidungen hängt natürlich auch die Wahl des Gepäcksystem und letztlich des Fahrrades selbst ab.
7. Ein Schloss – oder besser zwei
Ein Fahrradschloss darf unterwegs natürlich nicht fehlen – die Frage ist nur, was für eins. Für kurze Stopps reicht ein Rahmenschloss, wie es gerade an E-Bikes oft montiert ist; eine längere Pause macht schulbuchmäßiges Anschließen an Fahrradparker, Verkehrsschild u.ä. nötig, wobei Sie auch die Sicherung Ihres Gepäcks im Auge haben müssen. Eine leicht abnehmbare Lenkertasche, in der Sie Wertsachen wie Geldbörse, Handy und Kamera transportieren, ist praktisch, wenn Sie unterwegs kurz Halt machen, um sich etwas anzuschauen. Für längere Pausen und die Übernachtung ist aber ein solides Bügel- oder Faltschloss unverzichtbar. Auch im Fahrradkeller eines Hotels sollte das Rad gut gesichert sein – nicht zuletzt, um eventuelle Versicherungsansprüche nicht zu gefährden. Das solide Fahrradschloss, das man auch im Alltag nutzt, sollte also unbedingt dabei sein, und im Gepäck wird es sicher einen Platz finden.
8. Gut versichert unterwegs
Fahrräder im Allgemeinen und E-Bikes im Speziellen sind ein teures Gut, und gerade für letztere gibt es inzwischen Versicherungen mit großem Leistungsumfang. Unternehmen wie Assona versichern Elektroräder ebenso gegen Diebstahl wie gegen Schäden durch Verschleiß, Sturz und Vandalismus. Besonders interessant für Reiseradler ist der Mobilitätsschutz, den Assona anbietet – der umfasst nämlich sogar eine Reparatur vor Ort, alternativ den Transport zu einer Fachwerkstatt oder zum Zielort. Ähnliche Angebote gehöre teilweise zum Leistungsspektrum, wenn man ein E-Bike geleast hat.
Ein unmotorisiertes Fahrrad zu versichern ist allerdings nicht ganz so einfach – hier hilft eine Mitgliedschaft in ADFC und ADAC. Fahrrad- wie Autoclub bieten ihren Mitgliedern nämlich eine deutschlandweite Pannenhilfe an; beim ADFC lässt sich diese durch einen zusätzlichen Jahresbeitrag auf die ganze EU ausdehnen.
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9. Mit dem E-Bike ins Ausland
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Zubehör: Sie haben gerade ein neues E-Bike gekauft und wollen gleich mit der ersten Radtour starten? Obwohl sich E-Bikes in der Nutzung gar nicht so sehr vom klassischen Fahrrad unterscheiden, gibt es vor allem für Anfänger und Wiedereinsteiger wichtige Punkte zu beachten, bevor es losgehen kann. Ist mein E-Bike perfekt vorbereitet? Welche zusätzliche Ausrüstung brauche […]
10. Gesund essen, wenig Alkohol
Im Urlaub kann man die Seele meist so richtig baumeln lassen und einfach mal genießen. Wer allerdings einen richtigen E-Bike Urlaub plant und sogar jeden Tag mehrere Kilometer zurücklegen muss/will, der sollte auch beim Thema Ernährung etwas Acht geben. Gerade eine Fahrt mit Magenproblemen macht nur wenig Spaß und auch mit einem Kater lässt es sich nur schwer vorankommen. Ist man mehrere Tage mit dem Rad unterwegs, steht der Körper ohnehin schon unter Belastung und muss sich regenerieren, daher sollte man sich einfach etwas bewusst ernähren. Gegen die ordentliche Brotzeit, den Restaurantbesuch und das verdiente Bier spricht aber natürlich nichts.