Spektrum: Mit dem FR 6020 bietet Jeep ein kompaktes Falt-E-Bike mit Nabenmotor zu einem recht günstigen Preis von knapp 1.800 Euro. Das auf 16 Zoll Laufrädern und einem Rahmen aus Magnesium-Legierung basierende Gefährt dürfte vor allem für Pendler interessant sein, die einen Begleiter für die „Letzte Meile“ suchen.
Wer regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, kennt das Problem: Nur selten kommt man in den Luxus und ist direkt nach dem Aussteigen aus Bus oder Bahn an seinem Ziel. Diese „Zwischenwege“ kosten oft viel Zeit und Nerven und genau hier setzt die Idee der sogenannten „Last Mile Mobility“ an – als Bindeglied zwischen Haltestelle, Büro oder Zuhause. Das Jeep FR 6020 Faltrad möchte genau dieses Bindeglied sein, als kompaktes Falt E-Bike ist es deutlich flexibler und handlicher als ein gewöhnliches E-Bike oder gar Fahrrad.
Das Rad selbst ist schon im nicht-gefalteten Zustand ausgesprochen platzsparend: Verantwortlich dafür sind natürlich primär die kleinen 16 Zoll Laufräder, aber ebenso auch der sehr kompakte Rahmen. So lässt sich das Jeep Faltrad auch schon komplett fahrbereit beispielsweise in den Kofferraum eines regulären VW Caddys stellen. Auch das Handling im „Pendel-Betrieb“ ist so wirklich erfreulich simpel – kleine Aufzüge, enge Zugabteile, Treppenhäuser, Kellerabgänge: All diese potenziellen Problemstellen auf dem Weg ins Büro oder nach Hause sind mit dem Jeep FR 6020 deutlich einfacher zu bewältigen als mit einem regulären E-Bike. Selbst Treppenstufen verlieren etwas ihren Schrecken, da sich das gut ausbalancierte Rad an der Strebe am Sitzrohr sehr gut tragen lässt, auch wenn man mit knapp 22 kg sicherlich keine Langstreckenrekorde aufstellen wird.
Angesichts dieser Eigenschaften und auch der Tatsache, dass Fahrräder mit Laufrädern kleiner als 20 Zoll kostenlos in den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden können, muss man sich beinahe schon fragen, ob es den Faltmechanismus überhaupt braucht? Ehrlich gesagt, im regulären Pendler-Alltag hatten wir nie das Bedürfnis, das Gelenk in der Mitte des Oberrohrs zu nutzen. Auch wenn es robust ausgeführt ist und im Handling gelungen, wird das Rad im komplett gefalteten Zustand in puncto Handling – trotz kleinerer Abmessungen – eher sperriger als angenehmer. Dazu trägt auch erneut das Gewicht von deutlich über 20 kg bei, das sich nun umso mehr bemerkbar macht, dass man das E-Bike nicht mehr rollen kann. Aber: Wer das Jeep FR 6020 regelmäßig in einem normal-großen Kofferraum transportiert oder beispielsweise mit in den Campingurlaub nimmt, wird sich darüber freuen.
Der Weg vom Bahnhof zurück nach Hause oder eben zur Arbeitsstelle ist mit dem FR 6020 rasch und auch gemütlich zurückgelegt. Der leise Nabenmotor unterstützt zuverlässig und lässt sich über das sehr hell beleuchtete Display auch gut steuern. Der im Oberrohr verstaute und zum Laden problemlos entnehmbare Akku bringt für den Einsatz auf der „Last Mile“ mehr als genügend Kapazität mit – auch wenn die ca. 230 Wh für Tagestouren wohl etwas knapp ausfallen dürften. Selbst auf schlechten Radwegen oder gar gepflasterten Straßen geht es gut voran.
Das Jeep FR 6020 zeigt, was „Last Mile Mobility“ im Alltag bedeuten kann: Die zeitfressenden Wege zwischen Parkplatz, Bahnhof, Büro oder Zuhause schrumpfen auf wenige Augenblicke zusammen.