E-Mobility: Motoren-Lieferant Yamaha kommt mit E-Bikes unter dem eigenen Namen. Drei Modelle in drei Kategorien stehen zur Auswahl, die bei speziell geschulten Yamaha-Motorradhändlern erworben werden können. Hier sind E-Fully, Urban-Bike und Elektro-Gravelrad des japanischen Anbieters.
Yamaha nimmt für sich in Anspruch, 1993 das erste Serien-Elektrorad angeboten zu haben, und in der Tat waren Fahrräder mit dem „Power Assisted System“ lange Jahre absolut konkurrenzlos. Doch als die E-Bike-Welle so richtig anrollte, war der Urahn aus Japan kein Thema mehr, und aktuell gilt der Technologiekonzern höchstens als Lieferant von Antriebssystemen, wie sie etwa von Giant und Haibike verbaut werden. Doch das wird sich nun ändern: Nachdem Yamaha seit etlichen Jahren E-Bikes für den heimischen Markt im Programm hat, will das Unternehmen auch im Ausland präsenter sein und stellt unter dem eigenen Namen drei E-Bikes in den Kategorien Urban, Gravel und MTB vor.
Yamaha CrossCore RC: Stark motorisiertes Bike für Pendler
Das CrossCore RC ist mit dem PW-ST-Motor ausgestattet, der mit 70 Nm ziemlich vortriebsstark ist und beim Beschleunigen wie an Steilstücken gute Leistungen bringen dürfte. Mit zwei Zoll breiten Reifen, einer Trekking-typischen 63-mm-Federgabel und Neungang-Kettenschaltung ist das Rad klassenüblich ausgestattet; Schutzbleche und Gepäckträger können nachgerüstet werden. Das CrossCore RC soll sich zwar an Alltagsfahrer und Pendlerinnen richten, allerdings verfügt es nicht über eine Lichtanlage, womit es eher in den Bereich der Freizeitnutzung passt. Der Rahmen gefällt mit innen geführten Leitungen; beide Laufräder werden mit Steckachsen befestigt.
E-Gravelbike mit GRX-Komponenten
Das E-Gravelbike Wabash basiert auf dem gleichen Rahmen wie das CrossCore, hier jedoch ergänzt durch eine Alu-Starrgabel. Auch der Motor ist derselbe, ebenso der 500-Wh-Akku; auf der anderen Seite wird das Wabash genretypisch mit Shimano GRX 1×11 und den Bremsen der Gravel-Gruppe aufgebaut. Für Komfort und Fahrsicherheit sorgt eine absenkbare und gefederte Limotec-Sattelstütze.
Yamaha Moro 07: Drehmomentstarkes Fully mit langem Federweg
Beim E-Fully Moro 07 kommt der neue, besonders kompakte PW-X3-Antrieb zum Einsatz, der nur 2,75 Kilo wiegen soll, dabei aber satte 85 Nm Drehmoment abdrückt. Auffällig sind doppeltes Ober- und Unterrohr, letzteres mit dazwischen platziertem semi-integrierten 500-Wh-Akku – mit dem „Dual Twin“-Rahmen soll die Steifigkeit erhöht werden. Das in drei Rahmengrößen verfügbare Moro ist mit 160/150 mm Federweg aus seinem RockShox-Fahrwerk – vorne Lyric Select, hinten Super Deluxe Select+ – auf anspruchsvolles Gelände zugeschnitten, wo es mit 66° Lenkwinkel und rund 1.200 mm Radstand Laufruhe und Lenkstabilität verspricht. Langer Reach und superkurzer Vorbau sprechen andererseits für agiles Handling. Das 27,5-Zoll-Bike mit 2.6 Zoll breiten Reifen lässt sich auf tubeless umrüsten; geschaltet wird per Shimano XT 1×12. Magura steuert eine Vierkolben-Bremsanlage bei, außerdem wird eine Dropper Post verbaut. Damit wirkt das Moro 07 ziemlich komplett, nur der Akku scheint für den Einsatszweck etwas unterdimensioniert.
Yamaha mit eigenen E-Bikes – Verkauf über Motorradhändler
Beim Vertrieb nutzt Yamaha sein Netz von Motorradhändlern: Ausgewählte Betriebe werden zu „Yamaha eBike Experience Centern“ (YEEC) erweitert, bei denen man die E-Bikes in Augenschein nehmen und probefahren kann. Nach Beratung beim Händler kann der Kauf auch online durchgeführt werden – mit Zustellung nach Hause oder Abholung beim YEEC. Preise und Verfügbarkeit stehen derzeit noch nicht fest.