Radsport: Bei Ineos Grenadiers hat sich in den vergangenen Monaten einiges verändert. Viele Namen haben das Team verlassen. Auch in dieser Transferphase musste man einige Leistungsträger ziehen lassen. Kann die britische Mannschaft trotzdem an alte Erfolge anknüpfen?
Stark bei Rundfahrten und Eintagesrennen
Über viele Jahre hinweg hat die Mannschaft Ineos Grenadiers – früher bekannt unter dem Namen Sky – den Straßenradsport dominiert. Zumindest bei den Rundfahrten war die britische Equipe kaum schlagbar. Zwischen 2012 und 2019 gewann man siebenmal die Tour de France – und das mit drei verschiedenen Fahrern. Doch mittlerweile hat nicht nur Chris Froome die Mannschaft verlassen. Daher hat sich die Ausrichtung, mehr hin zu einem aktiveren Fahrstil, in den vergangenen zwei Jahren stark verändert. Dennoch war Ineos Grenadiers auch 2022 äußerst erfolgreich. Insgesamt 39 Siege konnten eingefahren werden. Daniel Martinez gewann die Baskenland-Rundfahrt, Geraint Thomas die Tour de Suisse. Der Brite wurde außerdem bei der Tour de France Gesamtdritter, nachdem Richard Carapaz beim Giro d’Italia wenige Wochen zuvor Gesamtzweiter wurde. Stark sind sie also immer noch bei großen Landesrundfahrten. Aber nun mischen sie auch bei Eintagesrennen ordentlich mit. Bestes Beispiel: Dylan van Baarle gewann Paris – Roubaix.
Ineos Grenadiers verliert erneut wichtige Fahrer
Der Aderlass der Mannschaft Ineos Grenadiers setzt sich auch in dieser Transferperiode fort. Mit Richard Carapaz und Adam Yates verliert die britische Equipe zwei der besten Fahrer. In der Vergangenheit waren sie gut für wichtige Siege bei Eintagesrennen und natürlich fürs Hochgebirge bei großen Landesrundfahrten. Zudem geht mir Richie Porte einer der erfahrensten Profis in die Radsport-Rente. Er fiel in den vergangenen Jahren zwar nicht mehr durch eigene Siege auf, war aber stets ein treuer und wichtiger Helfer. Mit Dylan van Baarle verlässt dann auch noch der amtierende Sieger von Paris – Roubaix die Mannschaft. Auch der Verlust von Andrey Amador und Eddie Dunbar sollte nicht unterschätzt werden. Dafür holt sich Ineos Grenadiers mit Thymen Arensman zumindest einen starken Kletterer in den Kader. Er wird im Hochgebirge sofort helfen können. Für die Zukunft erhofft man sich das auch von Leo Hayter, dem kleinen Bruder von Ethan Hayter, der als riesiges Talent gilt. Connor Swift hingegen ist eher ein Mann für die Ebene und die Eintagesrennen. Joshua Tarling und Michael Leonard sind erst 18 Jahre alt und daher noch ein unbeschriebenes Blatt.