Radsport: Die Tour de France 2023 ist eine Rundfahrt für Bergfahrer, keine für Zeitfahrer und Sprinter. Dennoch haben sich die schnellsten Männer der Welt im Baskenland eingefunden, um am Grand Depart teilzunehmen. Wir werfen einen Blick auf die besten Sprinter der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.
Die reinen Sprinter
200 Kilometer. Flachetappe. Massensprint. Allzu oft werden wir dieses Szenario bei der Tour de France 2023 nicht zu sehen bekommen. Vermutlich gibt es nur bis zu sechs Chancen für die reinen Sprinter. Besonders auf Mark Cavendish (Astana) werden dann die Augen gerichtet sein. Der Brite versucht seinen 35. Etappensieg einzufahren und damit alleiniger Rekordhalter zu werden. Doch seine Chancen stehen nicht gut. Vor allem mit Fabio Jakobsen (Soudal – Quick-Step) und Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat er zwei Gegner, die in den vergangenen beiden Jahren gezeigt haben, dass sie die wirklich schnellsten Männer der Welt sind. Einen großen Namen haben auch Caleb Ewan (Lotto – Dstny) und Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) noch. Zuletzt lief es bei beiden Australiern aber eher weniger gut. Außenseiterchancen auf einen großen Überraschungscoup machen sich in einem Massensprint Bryan Coquard (Cofidis), Jordi Meeus (Bora – hansgrohe), Sam Welfsford (DSM – Firmenich) und der Deutsche Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious).
Die hügelfesten Sprinter
In der Vergangenheit der Tour de France wurde das Grüne Trikot oft an den besten Sprinter im Hauptfeld vergeben. Dies hat sich jedoch schon vor einigen Jahren gewandelt, als man die Punktevergabe verändert hat. Mittlerweile muss der Mann fürs Grüne Trikot auch ganz gut über die Hügel kommen, um bei schweren Etappen in Ausreißergruppen gehen zu können. Wie gemacht für das Grüne Trikot ist Wout van Aert (Jumbo – Visma). Der Belgier scheint sein Hauptaugenmerk aber wohl nicht darauf zu legen, weil sein Team die Tour de France erneut mit Kapitän Jonas Vingegaard gewinnen möchte. Sein größter Konkurrent könnte Mads Pedersen (Trek – Segafredo) werden. Der Däne war im vergangenen Jahr vor allem bei der Vuelta a Espana erfolgreich. Nun möchte er das Punktetrikot auch bei der Tour de France gewinnen. Er kommt ebenso gut wie Wout van Aert über hügeliges Terrain, hat aber im Hochgebirge einen klaren Nachteil. Dafür wird er mehr Unterstützung von seiner Mannschaft bekommen, sollte er tatsächlich Chancen auf das Grüne Trikot haben. Youngster Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty) und Oldie Alexander Kristoff (Uno-X) erhoffen sich ebenfalls ein Mitspracherecht. In einem flachen Massensprint dürften sie ihren Kontrahenten aber unterlegen sein – vor allem einem Philipsen und einem Jakobsen.