Test Centurion R’Bock 20: Die Mountainbike-Spezialisten haben ein durchdachtes 20-Zoll-Modell im Portfolio, das in jeder Hinsicht gut dasteht. Preis, Gewicht und Ausstattung überzeugen, und auch die Details stimmen – bis auf eine Kleinigkeit vielleicht.
Die Marke Centurion hat tiefe Wurzeln im Radsport. Firmengründer Wolfgang Renner war mehrfacher deutscher Querfeldein-Meister und stieg mit seiner Marke früh in die Welt des Mountainbikes ein; später unternahm er abenteuerliche Radreisen, unter anderem nach Tibet, was sich in praxistauglichen Trekkingbikes seines Unternehmens niederschlug. Sportlich ausgerichtet sind die Kinderräder im Sortiment der Firma: Die Serie R’Bock besteht aus fünf Modellen, wovon drei auf 24-Zoll-Laufrädern rollen. Dazu kommen ein 16-Zöller und eben das R’Bock 20.
Preis, Gewicht und Ausstattung gefallen
Das kompakte Kinderrad beweist, das Centurion etwas von Mountainbikes versteht – hier stimmt nämlich so ziemlich alles. Erst einmal ist das R’Bock 20 mit 569 Euro sehr attraktiv ausgepreist, was natürlich die Eltern freuen wird. Für diesen Preis ist es ziemlich leicht – es wiegt nur knapp über achteinhalb Kilo. Und angesichts dieses Gewichts überrascht die Ausstattung: Am Alu-Rahmenset finden sich hydraulische Scheibenbremsen und satte 2,2 Zoll breite Reifen mit kräftigem, dabei aber nicht übertrieben griffigem Profil.
Scheibenbremsen und breite Reifen
Die Bremsanlage macht gegenüber mechanischen Felgenbremsen natürlich echt was her, verzögert stark und ist sehr wartungsarm; die Bereifung sorgt mit ihrem großen Volumen für Dämpfung und ist offroad griffig, rollt aber auch auf der Straße gut. Auch sonst ist das Rad solide ausgestattet: Die Sattelstütze bietet eine fein justierbare Jochklemmung, und die Laufräder werden mit Schnellspannachsen befestigt. An den Lenkergriffen finden sich kindgerechte Prallschützer, die Verletzungen verhindern.
Auf einen Blick: Centurion R’Bock 20
8,55 kg (o. P.) / 649 Euro / keine Größenangabe (ca. 105-125 cm)
+ Vergleichsweise leicht
+ Aufrechte, kindgerechte Sitzhaltung
+ Hochwertige Komplettierung
+ Schutzblechmontage möglich
– Einfache Schaltung
Unser Testfahrer Alois ist vier Jahre alt und 107 cm groß.
Sollte Centurion irgendwo gespart haben, dann an der Schaltung: Die Shimano Tourney mit sieben Gängen ist schlicht, funktioniert mit ihrem Trigger-Shifter aber völlig zufriedenstellend. Auch die Gangvielfalt ist dank 11-34er Kassette groß; das 28-Zähne-Kettenblatt führt zu einer kindgerecht kurzen Gesamtübersetzung, mit der kaum ein Berg zu steil sein dürfte. Erfreulich sind auch die Kettenschutzscheiben. Sollte das Rad so lange gefahren werden, bis Kette und Ritzel verschlissen sind, kann man natürlich auf 1×9 oder 1×10 aufrüsten, was nicht mehr als 100 Euro kosten sollte.
Schon für Vierjährige geeignet
An welche Altersgruppen richtet sich das R’Bock 20? Der Hersteller hilft mit einem Rahmengrößenrechner auf der Homepage. Testfahrer Alois beweist aber, dass bereits Vierjährige um 105 cm Körpergröße mit dem Centurion gut zurechtkommen. Die Sattelstütze bietet rund 12 cm Verstellweg, sodass auch Siebenjährige gerade noch auf das R’Bock 20 passen sollten.
Praktisch ist, dass das Rad mit Schutzblechen ausgestattet werden kann, und sogar ein Flaschenhalter ist vorgesehen. Der säße aber auf dem Oberrohr und könnte gerade einem kleineren Kind im Weg sein, das nach vorne vom Sattel geht. Man sollte die Gewindebohrungen also lieber ungenutzt lassen.