Radsport: Das Team Ineos Genadiers zählt seit vielen Jahren zu den stärksten im Peloton. Die ganz großen Erfolge sind jedoch weniger geworden. Auch 2024 ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil: Die Mannschaft wird älter und hat einen klaren Umbruch verpasst.
Mit 36 Siegen immer noch ein Top-Team
Zwischen 2011 und 2021 hat das Team Ineos Grenadiers – früher: Sky – sage und schreibe 12 Grand Tours gewonnen. Nur 2014 blieb die britische Equipe in diesem Zeitraum ohne Triumph. Nun warten sie seit dem Giro-Gesamtsieg von Egan Bernal auf einen weiteren Erfolg. 8 Grand Tour-Sieger hat es seitdem gegeben – keinen im Trikot von Ineos Grenadiers. Längst hat sich der Charakter des Teams verändert. Mittlerweile jagen sie Etappensiegen hinterher und fahren Erfolge bei Eintagesrennen ein. Thomas Pidcock beispielsweise gewann 2023 Strade Bianche. Etappensiege durften unter anderem Filippo Ganna bei Tirreno – Adriatico, Ethan Hayter bei der Baskenland-Rundfahrt, Michal Kwiatkowski bei der Tour de France und Elia Viviani bei der Tour of Guangxi feiern. In der Gesamtwertung von maximal einwöchigen Rundfahrten waren die Profis von Ineos Greandiers ebenfalls nicht selten erfolgreich. Die Tour of the Alps ging an Tao Geoghegan Hart, nachdem zuvor Daniel Felipe Martinez bei der Volta ao Algarve ganz oben auf dem Treppchen stand. Filippo Ganna durfte den Gesamtsieg bei der Tour de Wallonie feiern, Jhonatan Manuel Narvaez bei der Österreich-Rundfahrt und Ben Tulett bei der Tour of Norway. Bei den großen Landesrundfahrten blieb ihnen der große Wurf verwehrt. Geraint Thomas verpasste beim Giro d’Italia nur knapp den Gesamtsieg und Carlos Rodriguez bei der Tour de France das Podium. Während der Brite aber nicht mehr weit von seinem Karriereende entfernt sein dürfte, steht der Spanier noch ganz am Anfang. Mit seinen erst 22 Jahren gilt er als eines der größten Rundfahrer-Talente im Radsport.
2024: Namhafte Profis verlassen Ineos Grenadiers
Die zahlreichen Erfolge des Teams Ineos Grenadiers auch in jüngster Vergangenheit sprechen für sich. Natürlich zählt die britische Mannschaft noch immer zu den stärksten im Peloton. Dennoch sehnt sich die Sportliche Leitung zurück in alte Zeiten, als die großen Landesrundfahrten ihr Metier waren. Sie wollen endlich wieder einen potentiellen Grand Tour-Sieger in ihren eigenen Reihen haben. Daher wurde sich im Herbst diesen Jahres auch um Remco Evenepoel und Cian Uijtdebroeks bemüht – vergeblich. Die Fans müssen sich mit den Zugängen Tobias Foss, Oscar Rodriguez und Andrew August begnügen. Im Gegenzug verlässt mit Tao Geoghegan Hart ein Giro-Sieger das Team. Auch die beiden Rundfahrer Pavel Sivakov und Daniel Felipe Martinez kehren Ineos Grenadiers den Rücken. Ben Tulett, Cameron Wurf und Luke Plapp komplettieren die Liste der Abgänge. Alles in Allem müssen wir daher von einer klaren verschlechterung des Kaders für 2024 reden. Abschreiben dürfen wir dieses dennoch starke Team aber gewiss nicht.