Radsport: Pelayo Sanchez hat die sechste Etappe des Giro d’Italia für sich entschieden. Der Spanier gewann als Ausreißer das Gravel-Teilstück in der Toskana und feiert damit den größten Erfolg in seiner Karriere.
Pelayo Sanchez siegt vor Julian Alaphilippe
Etappensieg für Pelayo Sanchez (Movistar). Auf dem 180 Kilometer langen Teilstück von Viareggio nach Rapolano Terme konnte sich der Spanier als Ausreißer vor seinen beiden Begleitern Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) aus Frankreich und Luke Plapp (Jayco – AlUla) aus Australien durchsetzen. Die sechste Etappe des Giro d’Italia wurde geprägt von einer langen Findungsphase. Erst nach über zwei Stunden bildete sich die erste Ausreißergruppe. Anschließend forcierte die britische Mannschaft Ineos Grenadiers auf den Schotter-Passagen immer wieder das Tempo, fuhr jedoch nicht Konsequenz der Ausreißergruppe hinterher. Unter den Klassementfahrern kam es somit zu einem relativ ruhigen Tag. Keiner der Mitfavoriten büßte Zeit ein. Tadej Pogacar (UAE) wird das morgige Zeitfahren im Rosa Trikot in Angriff nehmen.
Lipowitz muss den Giro d’Italia aufgeben
Eine schlechte Nachricht für die deutschen Fans wurde schon vor Start der heutigen sechsten Etappe verbreitet. Shooting-Star Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) kann den Giro d’Italia leider krankheitsbedingt nicht fortsetzen. Ebenfalls nicht mehr mit dabei waren heute Michael Woods (Israel – Premier Tech) und Nadav Raisberg (Israel – Premier Tech). Gestern stieg bereits Adrien Petit (Intermarché – Wanty) vom Rad.
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Harter Kampf um die Ausreißergruppe
Wie erwartet sollte es heute einen intensiven Kampf um die Besetzung der Ausreißergruppe geben. Zahlreiche Profis haben sich diese Etappe rot angestrichen und wollten unbedingt in die Fluchtgruppe. Erst hinauf zur Bergwertung in Volterra konnten sich mit Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Aurelien Paret-Peintre (Decathlon AG2R La Mondiale) und Filippo Fiorelli (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè) drei Fahrer absetzen. Da es dahinter aber zu weiteren Attacken kam, stieg ihr Vorsprung nicht signifikant an. Noch vor der Sprintwertung lösten sich mehrere Fahrer, so dass die Fluchtgruppe auf über 20 Mann anwuchs. Daraus entstand die sieben Mann starke Gruppe des Tages um Luke Plapp (Jayco – AlUla), Matteo Trentin (Tudor), Filippo Fiorelli (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè), Pelayo Sanchez (Movistar), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Andrea Vendrame (Decathlon AG2R La Mondiale) und Sprinter Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck), der sich die volle Punktzahl an der Sprintwertung holen durfte.
Luke Plapp fährt virtuell ins Rosa Trikot
Besonders motiviert in der Fluchtgruppe präsentierte sich Luke Plapp (Jayco – AlUla). Der Australische Meister fuhr als Bestplatzierter der Ausreißer virtuell ins Rosa Trikot. Einen Vorsprung von fast vier Minuten bekamen die sieben Führenden zugesprochen, ehe der erste Schotter-Sektor absolviert werden musste. Hinauf nach Grotti – einer Bergwertung der vierten Kategorie, die über eine Schotter-Straße erklommen werden musste – zerfiel die Spitzengruppe. Das Trio Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Luke Plapp (Jayco – AlUla) und Pelayo Sanchez (Movistar) konnte sich absetzen. Vor allem das Team Ineos Grenadiers hielt das Tempo auf den unbefestigten Straßen der Strade Bianche hoch, so dass der Abstand zu den Ausreißern auf unter zwei Minuten in sich zusammensank. Pech hatten Cian Uijtdebroeks (Visma – LaB) und Daniel Martinez (Bora – hansgrohe), die in einer Linkskurve kurz still standen und viel Energie investieren mussten, um wieder in die Favoritengruppe aufzuschließen.
Spannung bis zum letzten Kilometer
Da das Tempo im Hauptfeld nach dem zweiten Gravel-Sektor nachließ, konnten sich die drei Führenden wieder einen Vorpsrung von knapp drei Minuten erarbeiten. Eine weitere Tempoverschärfung von Ineos Grenadiers auf dem dritten und damit letzten Schotter-Abschnitt brachte das Peloton wieder etwas näher heran. Durch den steilen Anstieg kurz vor dem Ziel kam die Gruppe der Favoriten dann sogar noch einmal richtig gefährlich nah heran. Unter 20 Sekunden betrug der Abstand 3,0 Kilometer vor dem Ziel. Doch für eine Aufholjagd sollte es nicht mehr reichen. Das Trio – auch wenn man sich nicht immer einig war – kämpfte tapfer und durfte den Etappensieg schließlich unter sich ausmachen.
| De drie vooraan weten elkaar niet te kraken en dus gaan we sprinten… Pelayo Sánchez klopt Alaphilippe op de streep! #GirodItalia
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— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) May 9, 2024