Radsport: Simon Geschke befindet sich auf Abschiedstour. Im Juli bestritt er seine letzte Tour de France, nun steht er das letzte Mal bei der Deutschland Tour am Start. Wir haben vor dem Start der ersten Etappe von Schweinfurt nach Heilbronn mit ihm gesprochen.
Simon, wie hoch schätzt du deine Chancen ein, morgen hier bei der Deutschland Tour ein Sondertrikot zu erhalten?
Simon Geschke: „Nicht sehr hoch.“
Ich glaub schon. Denn es gibt in diesem Jahr erstmals das sogenannte Communitytrikot.
„Ah, okay (lacht). Ich dachte, es geht ums Bergtrikot.“
Heute geht es beim Communitytrikot nämlich darum, wer den schönsten Bart hat.
„Ja dann schätze ich meine Chance auf 100 Prozent ein. Diese Kategorie haben sie aber auch wirklich nur für mich eingeführt (lacht).“
Du hast den Giro d’Italia und die Tour de France in den Beinen Wie fit bist du nach einer Saison mit schon so vielen Renntagen?
„Das stimmt. Ich bin in dieser Saison schon sehr viele Rennen gefahren. Und ich merke das schon. Ich hab ja nach der Tour auch völlig rausgenommen. Daher konnte ich die Deutschland Tour als Highlight diesmal nicht allzu hoch setzen. Der Körper kann halt nicht zehnmal im Jahr in Topform sein. Ich mach mir jetzt nicht die allergrößten Hoffnungen auf eine gute Platzierung.“
Du bist deine letzte Tour de France gefahren und stehst jetzt zum letzten Mal bei der Deutschland Tour am Start. Merkst du einen Unterschied, jetzt, wo du weißt, dass du überall das letzte Mal mit dabei bist?
„Ein bisschen schon. Man hat es immer im Hinterkopf, dass es das letzte Mal ist. Aber ansonsten ist ja nichts anders als bisher.“
Während deiner Karriere hast du dich sehr mit dem Thema Ernährung beschäftigt. Inwiefern hat sich das im Radsport allgemein in den vergangenen zehn bis 15 Jahren verändert?
„Letztendlich ist alles im Radsport wissenschaftlicher geworden und da zählt natürlich auch die Ernährung dazu. Viele Fahrer oder Teams wiegen alles aufs Gramm genau ab, weil sie genau wissen, welche Menge sie benötigen. Das ist also schon sehr, sehr wissenschaftlich geworden. Ich esse immer noch gerne nach Gefühl und bin damit auch sehr gut gefahren. Aber ja, das ist natürlich schon ne Thematik, in der sich der Radsport in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt hat.“
Du isst selbst ja auch kein Fleisch. Ist diese Ernährungsweise leicht umsetzbar während der Radrennen?
„Es ist auf jeden Fall gut machbar. Ich hab jetzt auch etwas Tofu dabei. Man muss sich einfach ein bisschen selbst kümmern.“
Wie geht’s mit dir nach der aktiven Karriere weiter? Bleibst du dem Radsport erhalten?
„Gute Frage. Das weiß ich noch nicht genau. Aber ich würde natürlich gerne im Radsport bleiben.“
Das hoffen wir auch. Lass es uns dann wissen. Vielen Dank und viel Erfolg noch bei der Deutschland Tour.
„Danke dir.“
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— Tour de France – DE (@letour_de) August 21, 2024