Radsport: Das UAE Team Emirates sollte eigentlich auf lange Sicht eines der finanzstärksten Teams des Radsports sein. Bislang blieben die ganz großen Erfolge aus. Das soll sich 2019 ändern.
UAE Team Emirates 2018: 13 Siege sind für die Ansprüche nicht genug
Alexander Kristoff hat 2018 fünf Rennen gewonnen. Daniel Martin zwar zweimal erfolgreich, Diego Ulissi einmal. Fast alle Leistungsträger des UAE Team Emirates haben gute Resultate eingefahren. Von einer wirklichen Top-Saison kann aber dennoch nicht die Rede sein. Neuzugang Fabio Aru fand nie zu seiner Form und blieb alles schuldig, was er versprach. Damit ging der Plan der Teamleitung nicht auf, endlich den ganz großen Wurf zu landen. Daniel Martin sprang zwar mehr als einmal in die Bresche, doch für einen Grand Tour-Sieg ist der Ire einfach zu schwach im Zeitfahren. In den Massensprints fehlt es Alexander Kristoff gegen die besten Sprinter der Welt oft an Geschwindigkeit. Die letzte Etappe der Tour de France gewann der Norweger zwar, doch die schnellsten Männer waren zu diesem Zeitpunkt bereits am Zeitlimit gescheitert. So bleibt das Jahr 2018 für das UAE Team Emirates wohl ein durchschnittliches.
Transfers: Gaviria & Henao verstärken das UAE Team Emirates
Jahr für Jahr scheint sich das UAE Team Emirates zu verbessern. Der Angriff auf die Weltspitze wurde längst gestartet. Auch in dieser Transferperiode schlug die Teamleitung mächtig zu. Mit Fernando Gaviria stößt einer der besten Sprinter der Welt zum Team. Er wird sich wohl mit Alexander Kristoff die Rennen aufteilen, so dass das UAE Team Emirates an jeder Startlinie einen Mann für die Flachetappen stehen hat. Die Riege der Berg- und Klassementfahrer verstärkt ebenfalls ein Kolumbianer: Sergio Henao kommt vom Team Sky und dürfte gemeinsam mit Fabio Aru und Daniel Martin für eine enorm starke Bergtruppe sorgen. Die weiteren Neuzugänge können mindestens als sehr talentiert bezeichnet werden. Abgänge hingegen gibt es kaum schmerzhafte zu verdauen. Mit Darwin Atpuma geht ein Kletterer, mit Filippo Ganna ein Allrounder und mit Ben Swift ein Sprinter. Allesamt sind gute Fahrer, aber nicht zwingend Garanten für Erfolge.
Abgänge | Zugänge | |
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Jhon Darwin Atapuma (Cofidis) | Fernando Gaviria (Quick-Step – Floors) |
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Filippo Ganna (Sky) | Sergio Luis Henao (Sky) |
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Ben Swift (Sky) | Tom Bohli (BMC) |
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Przemyslaw Niemiec (Karriereende) | Juan Sebastian Molano (Manzana – Postobon) |
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Matteo Bono (Karriereende) | Tadej Pogacar (Ljubljana – Gusto Xaurum) |
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Cristian Camilo Munoz (Coldeportes – Zenu – Sello Rojo) |
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Ivo Emanuel Alves Oliveira (Hagens Berman – Axeon) |
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Rui Filipe Alves Oliveira (Hagens Berman – Axeon) |
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Jasper Philipsen (Hagens Berman – Axeon) |
UAE Team Emirates 2019: Der lang ersehnte Schritt nach oben gelingt
Es ist nicht leicht im Radsport das Gesicht einer Mannschaft in einer Transferperiode komplett zu verändern. Möglich ist es sicherlich, doch funktionieren wird es selten. Das UAE Team Emirates geht Jahr für Jahr punktuell Veränderungen an. Auch für 2019 hat man tief in die Tasche gegriffen und sich mindestens zwei absolute Siegfahrer in den Kader geholt. Es ist stark davon auszugehen, dass sie die Qualität der Mannschaft deutlich verbessern können. Gerade Fernando Gaviria ist in der Lage, bei einer Grand Tour mit der entsprechenden Hilfe mehrfach Etappensieger zu werden. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass Fabio Aru eine bessere Saison fahren wird. Mit Sergio Henao und Daniel Martin an seiner Seite kann er ein Peloton ordentlich zum Schwitzen bringen. Verbessern sich die ohnehin schon in der Mannschaft befindlichen Profis und die Neulinge schlagen ein, kann das UAE Team Emirates zu einem der stärksten Teams des Jahres werden.
🎥 The best from the #UAETeamEmirates 🇦🇪 2018 season in just 60 seconds.
🕕 60 seconds of races, fights, sprints and emotions 🚴🔥 !
The best actions from the 🔚 2018 season wrapped up waiting for the 🔜2019! #UAETeamEmirates #WeAreUAETeamEmirates pic.twitter.com/60G842urEU
— @UAE-TeamEmirates (@TeamUAEAbuDhabi) 7. Dezember 2018