Radsport: Auf der zweiten Etappe der 66. Internationalen Österreich Rundfahrt von Waidhofen/Ybbs nach Bad Ischl kam es zum ersten Massensprint: Der italienische Cannondale-Profi Oscar Gatto triumphierte souverän vor Jose Lobato (Movistar) und dem Kärntner Marco Haller (Katusha). In der Gesamtwertung verteidigte Pete Kennaugh (Sky) seine Führung.
Die zweite Etappe der 66. Int. Österreich Rundfahrt führte heute über 180,9 Kilometer von Waidhofen/Ybbs in die Kaiserstadt Bad Ischl im Salzkammergut. Gleich nach dem Start wartete mit der Kreuzgruberhöhe ein steiler Anstieg, bei dem sich gleich fünf Fahrer vom Feld absetzen konnten. Neben Frederik Backaert (Wanty Groupe Gobert) und dem Mann im Wiesbauer-Bergtrikot Maxim Belkov (Katusha) befanden sich auch die Österreicher Sebastian Schönberger (Gourmet Simplon), Hans-Jörg Leopold (WSA Greenlife) und Stephan Rabitsch ((Amplatz BMC) in der Spitze. Bis zur Hälfte des Rennens pendelte sich der Vorsprung bei rund vier Minuten ein.
Vor der letzten Wiesbauer-Bergwertung Hochlecken erhöhten im Hauptfeld die Teams von Sky und Astana das Tempo. Bei der ersten Zieldurchfahrt in Bad Ischl, rund 20 Kilometer vor dem Ziel, betrug der Vorsprung nur noch eine Minute. Unterdessen setzte sich Backaert von seinen Fluchtgefährten ab und wenig später wurde das Quartett vom Feld geschluckt. Vor allem Maxim Belkov, der im letzten Jahr eine Etappe beim Giro d’Italia gewann und gestern schon lange in der Führungsgruppe lag, sammelte wieder viele Punkte in der Wiesbauer-Bergwertung und baute seinen Vorsprung weiter aus.
Unterdessen wurde der Belgier Backaert bei der 10-Kilometer-Marke vom Peloton geschluckt. Das Tempo wurde auch von Marco Hallers Katusha-Teamkollegen hoch gehalten und so gelang es keinem Fahrer mehr sich vor dem Ziel entscheidend abzusetzen. In einem spannenden Massensprint triumphierte Oscar Gatto, der 2011 eine Giro d’Italia-Etappe vor Alberto Contador gewann: „Ich wurde von meinen Teamkollegen perfekt bis zum letzten Kilometer gebracht und habe 300 Meter vor dem Ziel attackiert. Es war ein fantastischer Sprintsieg vor einer tollen Kulisse.“
Der Kärntner Marco Haller haderte mit dem dritten Platz, sorgte aber für die beste österreichische Platzierung bei der diesjährigen Ö-Tour: „Ich wollte gewinnen, kam in die letzte Spitzkurve aber nicht ganz vorne rein. Fast wäre ich in den Barrikaden gelandet, aber es ist sich noch ausgegangen.“
Sky-Profi Pete Kennaugh verteidigte auf der heutigen Etappe sein Wiesbauer-Osttirol-Führungstrikot und liegt 15 Sekunden vor Oliver Zaugg (Tinkoff-Saxo) und 24 Sekunden vor Javier Moreno (Movistar) in Führung. Patrick Konrad von Gourmetfein Simplon verteidigte seinen sechsten Platz und freut sich auf die morgige Klettertour aufs Kitzbüheler Horn: „Das war für uns eine Etappe zum Durchatmen vor den nächsten schweren Tagen. Aber trotzdem muss man immer hochkonzentriert sein.“ Auch Riccardo Zoidl überstand die heutige Etappe sehr gut: „Meine Form ist sehr gut, das habe ich heute wieder gesehen. In den nächsten Tagen heißt die Devise: angreifen!“
Die morgige dritte Etappe der 66. Internationalen Österreich Rundfahrt ist mit 206 Kilometern zugleich die längste und führt von Oberösterreich durch Salzburg nach Tirol, wo der schwere Schlussanstieg hinauf zum Kitzbüheler Horn wartet. Nach dem Start in Bad Ischl um 10:00 Uhr warten die beiden Wiesbauer-Bergwertungen Pass Gschütt und Pass Lueg, danach die erste Lotterien-Sprintwertung in Burg Hohenwerfen. Nach den Sprintwertungen in Zell am See und Leogang geht es Richtung Kitzbühel, wo das 7,6 Kilometer lange und maximal 23 Prozent steile Kitzbüheler Horn mit der letzten Wiesbauer-Bergwertung vor dem Alpenhaus auf die Radprofis wartet. Der Zieleinlauf sollte kurz nach 15:00 Uhr erfolgen. Aber schon vorher treten hunderte Hobbyfahrer bei der „Krone Kitzhorn Challenge“ mit Start um 12:00 Uhr in Kitzbühel fleißig in die Pedale.