Test: Das Cube Nuroad C:62 SL ist perfekt für schnelle Offroad-Einsätze, wo es sich als geländegängiger als ein Crosser und dynamischer als ein MTB erweist. Minimalgewicht und Top-Ausstattung machen es zusätzlich attraktiv.
Cube geht zu recht der Ruf einer sehr sportlichen Marke voraus, dabei ist der Hersteller längst zum „Vollsortimenter“ geworden, der bis hin zum E-Cargobike alles anbietet, was Radfahrende brauchen und wollen. Aktuell sind das Gravelbikes, und auch hier hat Cube viel zu bieten. Die Baureihe Nuroad besteht 2021 aus drei neuen Carbon- und fünf modellgepflegten Alu-Bikes, zwei von letzteren mit alltagstauglicher Vollausstattung. Dazu leistet sich die Marke auch noch sieben Cyclocross-Bikes; das junge Segment Gravel geht also nicht zulasten der bewährten Gelände-Renner.
Trail-tauglich ausgestattet
Dass es sich beim Nuroad um einen Graveller handelt, sieht man auf den ersten Blick. Sloping-Rahmen (anders als die Cube-Crosser), Flare-Lenker und „Mullet“-Antrieb mit 42er Kettenblatt und 50er Abschlussritzel, dazu gleich 45 mm breite Reifen sind eher auf Trails als auf Rundkurse zugeschnitten. Die Geometriedaten deuten auf eine sportliche, aber nicht zu gestreckte Sitzhaltung hin und weichen nur wenig von denen der Crosser ab; auffällig sind die mit 440 mm recht langen Kettenstreben des Nuroad. Im Profil wirkt der Rahmen schlank, dabei ist das Unterrohr fast so breit wie das Tretlagergehäuse und geht elegant in die leicht hängenden Kettenstreben über. Die Sattelklemme vereint die Vorzüge einer klassischen Schelle mit der schönen Optik einer integrierten Klemmung. Auch die optische Gestaltung des schlichten Renners gefällt mit Flitterlack und „Oil slick“-Akzenten an Antrieb und Cockpit.
Rahmen | C:62 Advanced Twin Mold |
Federgabel | CUBE C:62 Technology |
Laufräder | Newmen Advanced SL X.R.25 Carbon |
Reifen | WTB Riddler TCS |
Schaltwerk | Sram Force/XX1 Eagle eTap AXS |
Schalthebel | Sram Force/XX1 Eagle eTap AXS |
Kurbel | Sram Force D1 DUB Carbon 42 Z. |
Umwerfer | |
Bremse | Sram Force eTap AXS |
Sattelstütze | Newmen Advanced, Carbon |
Sattel | Natural Fit Nuance SLT Road Carbon |
Vorbau | Cube Performance Stem SL |
Lenker | Easton EC70 AX Gravel Carbon |
Nicht allzu viel zu bieten hat das Cube bei den Anbau-Optionen: Schutzbleche lassen sich anbringen, wofür es eigens einen Steg zwischen den Sitzstreben gibt, und natürlich zwei Flaschenhalter. Das deutet darauf hin, dass Cube mit dem Nuroad C:62 vor allem Fahrer anspricht, die ein Rad für mittleres bis anspruchsvolles Gelände suchen und denen ein Mountainbike nicht dynamisch und direkt genug ist.
Spritzig und dynamisch
Straßenfahrern fällt erst einmal der breite Lenker auf – oben 44, an den Enden 51 cm Mitte-Mitte. Zusammen mit dem 90 mm kurzen Vorbau sorgt das für einen großen Hebel, mit dem sich das Nuroad sehr handlich um Steine, Wurzeln und andere Hürden auf dem Trail steuern lässt. Versierte Fahrer sind mit dem Nuroad freilich anders unterwegs: Bei einem Gewicht von unter acht Kilo ist das Rad so spurtstark und spritzig wie kaum ein zweites; wer’s kann, springt einfach über Hindernisse hinweg und landet dann angenehm weich dank der breiten Tubelessreifen, die auf einen extrem leichten Carbon-Radsatz montiert sind. Das Cube will ständig in Bewegung sein, es giert nach Tempowechseln, scharfen Bremsmanövern und kraftvollen Antritten, wofür die im schnellen Bereich in Zweierschritten abgestufte Sram-Eagle-Kassette optimal ist. Schalten und Bremsen will man ohnehin ständig – die Funktion der Sram-eTap-Hebel ist nur perfekt zu nennen.
Ein Tourer ist das Nuroad in dieser Konfiguration definitiv nicht, aber es gibt ja auch noch das Modell Race, welches mit Shimano GRX 2×11 und 40er Schwalbe G-One Allround eher auf längere Strecken und gleichmäßiges Tempo abgestimmt ist und dazu auch noch 1.400 Euro weniger kostet. Dort kommt auch die Option zur Geltung, an der Gabel einen Lowrider zu befestigen. Dabei sind die gut 4.000 Euro für das Topmodell ein durchaus attraktiver Preis und eine gute Investition für alle, die schnell und dynamisch im Gelände fahren wollen.
Gravelbike Test 2021: Knapp 30 aktuelle Modelle im Test
Gravelbike Test 2021: Die 27 Modelle im Velomotion-Testfeld beweisen es eindeutig: Wer heute sportlich mit Rennlenker Rad fahren will, ist mit einem Gravelbike bestens bedient. Zumal die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten ungeahnt groß ist – vom „Rennrad Plus“ bis zum sportlichen Reiserad. Und zwischen diesen zwei Polen ist jedes der getesteten Räder ausgesprochen individuell und eigenständig. […]
Weitere Gravelbikes im Test
Neue Wege mit 13 Gängen: Gravel-Bike Gruppe Campagnolo Ekar im ersten Test
Test: Die erste eigens fürs Gravel-Bike bestimmte Komponenten-Gruppe Campagnolo Ekar verblüfft mit 1×13 Gängen und vielen kleinen und großen Überraschungen. Im Praxistest von Velomotion beweist die neue Schaltung perfekte Funktion und eine harmonische Abstufung, die viele Möglichkeiten bietet. Als Campagnolo im März 2018 zur Neuheitenpräsentation lud, wurde im Vorfeld wild spekuliert. Gravel war damals ein […]
Specialized Diverge Comp Carbon Gravelbike im Test: Geheimfach und Vorbau-Federung
Test: Das Specialized Diverge geht mit Federung und Geheimfach ins Rennen und hat auch sonst viel zu bieten. Auch sein Gewicht kann den sportlich-agilen Charakter nicht schmälern. Komfort am Rennrad stand bei Specialized schon immer weit oben in der Prioritätenliste – man denke nur an die Roubaix-Modelle mit Aussparungen an Gabel und Sitzstreben und ungewöhnlich geformte […]
Rondo Ruut X Gravelbike im Test: Gravelbike im Cross-Trimm
Test: Das Rondo Ruut X fällt mit markantem Rahmen und interessanten Details auf; beim Fahren begeistert es mit viel Vortrieb und großer Handlichkeit. Seine Sportlichkeit kommt auch Langstreckenfahrern zugute. Bei Rondo in Polen dreht sich alles ums Gravelbike. Das junge Unternehmen ist in der Ostseestadt Danzig ansässig, also ziemlich weit weg vom bergigen Süden des […]