Radsport: Tadej Pogacar hat auf der 15. Etappe seinen vierten Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia eingefahren. Dem Slowenen gelingt damit schon eine Vorentscheidung. Stark präsentierten sich heute auch die beiden Deutschen Ausreißer Simon Geschke und Georg Steinhauser.
Pogacar kann auch die Höhe nicht stoppen
Wenn es eine Etappe beim diesjährigen Giro d’Italia gegeben hat, auf der ein Einbruch von Tadej Pogacar (UAE) möglich gewesen wäre, dann war es wohl die heutige. Doch der Slowene hat wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass er aktuell scheinbar keine Schwächen hat. Nach 222 Kilometern von Manerba del Garda nach Livigno gewann er im Skigebiet Mottolino seine bereits vierte Etappe bei der Italien-Rundfahrt 2024. Erst kurz vor dem Ziel fuhr Pogacar zum bis dato Führenden Nairo Quintana (Movistar) auf. Für einen Moment durften auch die deutschen Fans von einem grandiosen Coup von Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) träumen. Am Ende wird der Sohn von Ex-Profi Tobias Steinhauser aber starker Tagesdritter. Im Kampf um Rang zwei in der Gesamtwertung kam es zu keinen großen Zeitabständen. Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) sind sogar zeitgleich über die Ziellinie gerollt.
Geschke kämpft ums Bergtrikot
Stellvertretend durfte Simon Geschke (Cofidis) auch heute wieder das Blaue Trikot auf seinen Schultern tragen. Der Deutsche wollte den Kampf um die Bergwertung nicht aufgeben, auch wenn Leader Tadej Pogacar (UAE) schwer einzuholen ist. So war Geschke auch in der Ausreißergruppe des Tages vertreten, obwohl er zunächst den Sprung nach vorn verpasst hat. Sein Team sorgte mit der Nachführarbeit aber dafür, dass er mit weiteren Fahrern den Anschluss doch noch herstellen konnte. So fand man schließlich nicht weniger als 58 Mann in der Fluchtgruppe wieder. U. a. mit dabei waren Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost), Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek), Nairo Quintana (Movistar), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Luke Plapp (Jayco – AlUla) und Michael Storer (Tudor). Die Bergwertung am Colle San Zeno aber sicherte sich Christian Scaroni (Astana).
Steinhauser wagt den Solo-Ritt
In der Abfahrt vom Colle San Zeno und den Passo del Mortirolo hinauf zerfiel die riesengroße Ausreißergruppe in seine Einzelteile. Die maximalen Bergpunkte sicherte sich auch hier Christian Scaroni (Astana). Damit meldet der Italiener deutliche Ansprüche auf das Bergtrikot an. In der Abfahrt jedoch schlief das Tempo ein und die Gruppe wurde wieder größer. Der Vorsprung auf das Hauptfeld sank auf unter vier Minuten. Nach den Sprintwertungen in Le Motte und Isolaccia-Valdidentro löste sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinen Begleitern. Die Verfolger waren sich nicht einig. Und im Hauptfeld fuhr Felix Großschartner (UAE) zunächst ein gemächliches Tempo. Erst als Rafal Majka (UAE) rund 17 Kilometer vor dem Ziel das Kommando übernahm, wurde es wieder etwas schneller. Doch Steinhauser hatte immer noch einen Vorsprung von ca. 3:30 Minuten.
Pogacar entscheidet den Giro d’Italia
Die deutschen Fans haben mit Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) mitgefiebert, als ihm scheinbar nur noch Nairo Quintana (Movistar) auf den Fersen war. Doch dann setzte Tadej Pogacar (UAE) seine Attacke 15 Kilometer vor dem Ziel – und bereitete allen Hoffnungen ein Ende. Der Slowene fuhr nach und nach die Fahrer aus der ehemaligen Ausreißergruppe auf und ließ sie kompromisslos stehen. Damit feiert er seinen bereits vierten Etappensieg beim diesjährigen Giro d’Italia – und darf sich damit wohl schon am zweiten Ruhetag als fast sicherer Sieger fühlen, auch wenn noch einige Etappen zu absolvieren sind. Hinter dem Mann in Rosa begann anschließend der Kampf um Rang zwei in der Gesamtwertung.
#Replay / #GirodItalia
Revivez l’attaque de Tadej Pogacar (UAD) ! Personne n’a pu suivre le Slovène en route vers la victoire. pic.twitter.com/hKZfmbd7gw— Renaud Breban (@RenaudB31) May 19, 2024