2205 Kilometer, 2410 Höhenmeter. Das sind die nackten Zahlen des Race around Ireland, dass die Starter von Belfast nach Londonderry führte. Der Österreicher Christoph Strasser, zweifacher Sieger des Race Across America, hat das Rennen nun in einer neuen Rekordzeit beendet. Nach 93 Stunden und 16 Minuten überquerte er die Ziellinie. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dabei 23,7.
Mit kratziger Stimme, die durch die schwierigen Witterungsbedingungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, war er im Zielort Navan mehr als zufrieden: „Ich bin total happy mit meiner Leistung und dem neuen Rekord, den ich um einen halben Tag verbessern konnte. Vor dem Rennen war ich der große Favorit und gerade solche Favoritensiege sind oft schwierig einzufahren. Das Race around Ireland war für mein Team und mich ein absolut geniales Abenteuer, das mit dem Race Across America nicht zu vergleichen ist.“
Neben dem angepeilten Sieg galt es für Strasser beim Race around Ireland, seine Schlafstrategie weiter zu perfektionieren. Mit mehreren 20-minütigen Powernappings kam er auf insgesamt 1,5 Schlafstunden.
„Es lief alles rund. Aber einen Faktor habe ich dabei nicht berücksichtigt: die mentale Komponente. Im Unterschied zum Race Across America sind die Gegend und vor allem das Wetter in Irland unvergleichlich. Du glaubst hier, du fährst ständig durch einen Märchenwald. Zudem ist es total beengend auf den Straßen, die bei uns wahrscheinlich nicht einmal als Feldwege durchgehen würden. Dazu kommt der permanente Regen. Die Belastung in Irland war komplett anders als in den USA, was für den Kopf extrem anstrengend war. Ich wusste, dass die Powernappings das Risiko von Aussetzern mit sich bringen. Das habe ich in der letzten Nacht mit kompletter Wucht erlebt, als ich tote Schafe auf der Straße liegen sah. Ich hatte richtige Halluzinationen“, so Strasser im Ziel.