E-MTB / TEST: Mit dem TK02 S stellt Thok den Nachfolger des Enduroklassikers TK01 R vor. Ausgestattet mit neuem Bosch CX Gen 5 Motor und überarbeiteter Geometrie verspricht das E-Enduro jede Menge Fahrspaß. Ob das E-MTB abliefert, erfährst du hier.
Thok TK02 S: neue Evolutionsstufe des Enduro-Klassikers
Das TK02 S präsentiert sich als Nachfolger des ersten E-Enduros aus dem Hause Thok: das TK01. Mit dem neuen Modell verpasst Thok der Plattform ein zeitgemäßes Update. Das zeigt sich besonders am Motor, denn hier arbeitet nun statt dem Shimano EP8 der neue Bosch CX Gen 5. Auch die Geometrie wurde überarbeitet – das neue TK02 S weißt jetzt mit 77° einen deutlich steileren Sitzwinkel auf. Das verspricht auf den ersten Blick verbesserte Uphilleigenschaften. Auch sonst spendiert Thok dem Neuling im Haus moderne Komponenten, wie beispielsweise die recht neue Sram Eagle 70.
Daten des Thok TK02 S
- Einsatzgebiet: Enduro
- Rahmenmaterial: Aluminium
- Motor: Bosch Performance Line CX (Gen5)
- Akkukapazität: 600 & 800 Wh, erweiterbar durch optionalen Range Extender mit 250 Wh
- Maximales Drehmoment: 100 Nm
- Federweg: 170 mm vorne & hinten
- Laufradgröße: Mullet, 29″ vorne, 27,5″ hinten
- Größen: S | M | L | XL
- Preis: 6.290 €
- Unser Testmodel: Größe L, Testfahrer 180 cm
Geometrie
| Größe | S | M | L | XL |
|---|---|---|---|---|
| Sitzrohrlänge | 385 | 415 | 450 | 495 |
| Tretlagerhöhe | 355 | 355 | 355 | 355 |
| Tretlagerabsenkung | 15 | 15 | 15 | 15 |
| Kettenstrebenlänge | 453 | 453 | 453 | 453 |
| Sitzwinkel | 77,5° | 77° | 77° | 77° |
| Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
| Steuerrohrlänge mit steuersatz | 105 | 115 | 131 | 149 |
| Radstand | 1212 | 1233 | 1265 | 1298 |
| Stack | 614 | 623 | 638 | 654 |
| Reach | 423 | 439 | 464 | 491 |
Rahmen & Ausstattung
Futuristische Rahmenformen mit klaren Linien ist man von Thok gewöhnt – und findet sie auch am neuen TK02 S. Nette Details wie die Direktmontage für den 203 mm Bremsstandard oder das kleine Schutzblech gefallen und unterstreichen den modernen Touch von Thok.
Seitens der Ausstattung kommt das E-Enduro mit solidem Gesamtpaket: Ein Fox Performance Fahrwerk mit 38er Gabel bietet viele Reserven in hartem Gelände. Für zuverlässige Verzögerung sorgt eine Magura MT5. In Sachen Schaltung setzt Thok auf die neue Sram Eagle 70. Mit dem Assegai und dem Minion DHR kommt das E-Enduro zwar mit sehr guter Bereifung, die EXO+ Karkasse am Hinterrad könnte bei hartem Enduroeinsatz aber überfordert sein.
Motor & Akku
Im Zuge der Überarbeitung vom TK01 zum TK02 hat Thok auch ein Update des Motors vorgenommen. Im TK02 S a liefert der neue Bosch Cx Gen 5 massig Power. Die 100 nm Drehmoment in Verbindung mit der perfektionierten Ansteuerung verleihen dem E-Enduro sehr gute Klettereigenschaften. Seitens des Displays setzt Thok auf das Purion 200.
Mit 800 Wh liefert der Akku ausreichend Energie für ausgedehnte Touren. Wem das nicht reicht, der greift zum Range Extender mit 250 Wh und kommt damit insgesamt auf 1050 Wh. Dennoch bietet Thok auch den 600 Wh Akku optional an. Wer also selten ausgedehnte Touren mit vielen Höhenmetern fährt, kann mit dem kleineren Akku das Gesamtgewicht des E-MTBs deutlich reduzieren. Der Akku kann zwar entnommen werden, allerdings müssen dafür zwei Schrauben an der Abdeckung gelöst werden. Hier kennt man einfachere Lösungen, dafür ist aber die Abdeckung aus Aluminium und damit sehr robust.
Test: Thok TK02 S im Einsatz
Fahreigenschaften Uphill
Von modernen Thok Bikes wie beispielsweise dem TP4 ist man hervorragende Klettereigenschaften gewöhnt. Diese kann man auch dem TK02 S attestieren, denn auch das neuste E-Enduro aus dem Hause Thok begeistert bergauf. Der steile Sitzwinkel mit 77° sowie die langen Kettenstreben gepaart mit dem neusten Bosch CX Gen 5 Motor lassen das Bike fast jeden Uphill erklimmen, sei er noch so steil. Man hat hier nicht das Gefühl, auf einem Endurobike zu sitzen. Die Traktionskontrolle des Motor arbeitet hervorragend. Die Sitzposition ist vergleichsweise aufrecht und komfortabel. Das E-MTB lässt sich somit auch sehr gemütlich treten – um schnell Strecke zu machen, vielleicht zu gemütlich. Doch dafür ist das Bike nicht wirklich gedacht.


Fahreigenschaften Downhill
Bergab spielt das TK02 seine Vorzüge besonders bei größeren Schlägen wie Sprüngen und Drops aus. Die 170 mm Federweg am Fahrwerk stecken einiges weg und vermitteln Sicherheit. Der Hinterbau reagiert sensibel auf Schläge und wird zum Ende des Federwegs schön progressiv. In extra ruppigen Wurzelfeldern kam der Hinterbau auf unseren Testfahrten hier und da an seine Grenzen. Das könnte möglicherweise durch ein ausführlicheres Setup ausgeglichen werden – hier hat uns allerdings die Testzeit gefehlt. Auf unseren Testfahrten haben wir eine leichte Frontlastigkeit wahrgenommen, die vermutlich aus der Kombination von Mehrgewicht des Alurahmens, langen Kettenstreben und vergleichsweise kurzem Reach rührt. Das ist aber Gewöhnungssache – und speziell der kürzere Reach geht einher mit kürzerem Radstand. Das verleiht dem TK02 S wiederum Vorteile in engeren Kurven und verwinkeltem Gelände. Gesamthaft gesehen zeigt sich das neuste E-MTB von Thok somit als solider Enduro Allrounder.

Fazit
Als kleiner, authentischer Hersteller liefert Thok mit dem TK02 S ein solides Enduro zum fairen Preis. Mit seiner modernen Geometrieanpassung und dem neuen Bosch CX Motor reiht sich das E-Enduro unter den E-MTBs mit hervorragenden Kletterqualitäten ein – die man von den neueren Thok E-Bikes durchaus gewohnt ist. Es läd zu ausgedehnten Endurorunden ein, die gerne auch viel Trailanteil bergauf haben dürfen. Denn bergauf vergisst man fast, dass es sich um ein Endurobike handelt. Auch bergab macht das Thok TK02 S eine gute Figur und steckt besonders große Schläge gut weg. Nach kurzer Eingewöhnungsphase sitzt man somit auf einem guten Enduro-Allrounder.












