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KomponentenTests

Vom Auto aufs MTB: Hält der Goodyear Wrangler, was der Name verspricht?

14. Oktober 2025 by Michael Faiß

Test: Goodyear, ein Titan der Reifenindustrie, wagt sich mit dem Wrangler Enduro in den anspruchsvollen Mountainbike-Markt. Bekannt für seine jahrzehntelange Dominanz im Automobilsektor, bringt Goodyear nun seine Expertise auf die Trails. Wir haben den für trockene Bedingungen konzipierten Reifen über mehrere Monate in verschiedenstem Gelände getestet, um herauszufinden, ob der große Name auch auf dem MTB überzeugen kann. Der Test zeigt einen soliden Reifen mit beeindruckendem Grip auf losem Untergrund, der jedoch bei Nässe an seine Grenzen stößt.

Der Goodyear Wrangler im Detail: Technik und Aufbau

Goodyear ist ein Name, der seit über einem Jahrhundert untrennbar mit Mobilität verbunden ist. Seit den Anfängen mit Fahrrad- und Kutschenreifen im Jahr 1898 hat das Unternehmen die Entwicklung von Gummimischungen und Karkassen maßgeblich geprägt. Diese immense Erfahrung fließt nun auch in die Entwicklung von Mountainbike-Reifen ein. Der Wrangler wurde laut Hersteller speziell für aggressive, abfahrtsorientierte Mountainbikes und E-MTBs konzipiert und soll vor allem auf trockenem, staubigem bis steinigem Untergrund seine Stärken ausspielen.



Karkasse und Gummimischung

Der Goodyear Wrangler ist in drei Varianten zu haben: Neben der getesteten Enduro-Variante auch als E-Bike-spezifischer Electricdrive Reifen und als besonders robuster Pneu für den Downhill-Einsatz. Bei der Karkasse setzt man immer auf Robustheit und Durchschlagschutz, selbst in der „leichtesten“ Enduro-Version.

Bei der Gummimischung kommt am Testreifen die Grip3S-Mischung zum Einsatz. Es handelt sich um eine weiche Dreifach-Mischung, die für ein ausgewogenes Verhältnis von maximalem Grip, guter Dämpfung und vertretbarem Verschleiß sorgen soll. Speziell für E-Bikes gibt es zudem die „Electricdrive“-Variante, die auf eine härtere Gummimischung setzt, um dem höheren Verschleiß durch den Motorantrieb entgegenzuwirken.



Profil und Varianten

Das vom Motocross inspirierte Profildesign des Wrangler verfügt über hohe, eng beieinanderstehende Mittelstollen, die den Rollwiderstand reduzieren sollen. Aggressive Seitenstollen sollen hingegen für den nötigen Kurvenhalt sorgen. Der Reifen ist in den gängigen Größen 27,5 Zoll und 29 Zoll sowie in Breiten von 2,4 und 2,6 Zoll erhältlich. Unser Test-Setup bestand aus einer Mullet-Konfiguration mit einem 29-Zoll-Vorderreifen und einem 27,5-Zoll-Hinterreifen, beide in 2,6 Zoll Breite.

Grundsätzlich ist der Reifen in einer Vorder- und Hinterradspezifischen Variante zu haben, die auf die Namen MTF (=Front) und MTR (=Rear) hören.



Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

Für den Praxistest wurde der Goodyear Wrangler an einem E-MTB mit 170 mm Federweg montiert – ein echter Härtetest, der dem Material alles abverlangt. Die Reifen wurden auf Felgen mit einer breiten Innenweite von 30 mm aufgezogen und über mehrere Monate in unterschiedlichstem Terrain gefahren, von den Hometrails in Deutschland und Österreich bis hin zu den staubigen Pisten in Finale Ligure.

Beim Gewicht lagen unsere Testreifen genau innerhalb der Spezifikation von Goodyear. Der Vorderreifen brachte 1.152 g auf die Waage, der Hinterreifen lag bei 1.320 g. Auch bei der Breite gab es keine Überraschungen: Beide Pneus fielen so aus, wie man es für voluminöse 2,6 Zoll Reifen erwartet.



Performance bei Trockenheit

Wie vom Hersteller versprochen, entfaltet der Wrangler sein volles Potenzial bei trockenen Bedingungen. Hier überzeugte der Reifen mit einem sehr gutmütigen Fahrverhalten, viel Grip und einer angenehmen Eigendämpfung. Besonders auf losem Untergrund und bei sandigen Bedingungen bot er eine beeindruckende Traktion und Kontrolle. Der Grenzbereich ist erfreulich groß und ein Gripverlust kündigt sich frühzeitig an, sodass man als Fahrer genügend Zeit hat, zu reagieren. Die robuste Karkasse bietet viel Gegenhalt, wodurch sich der Reifen auch mit wenig Luftdruck nicht schwammig anfühlt. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten mit vergleichbarem Gewicht wie Reifen mit Exo+ oder SuperTrail Karkasse ist der Pannenschutz sogar etwas besser, was das Fahren mit geringerem Druck ermöglicht. Hier sollte man sich je nach Fahrstil und Untergrund an das Minimum herantasten: Schon bei etwas zu hohem Druck verliert der Reifen spürbar an Dämpfung.

Schwächen bei Nässe

Leider konnte der Reifen dieses hohe Niveau nicht halten, sobald die Bedingungen feucht oder nass wurden. Hier zeigte der Wrangler eine deutliche Schwäche: Der Grenzbereich wurde spürbar kleiner, und es kam mehrfach zu plötzlichem und unvermitteltem Gripverlust. Während die Selbstreinigung des Profils bei tiefem Waldboden und Schlamm noch als gut zu bezeichnen ist, reicht die Performance bei Nässe nicht an die eines Allrounders heran. Für den gemischten Einsatz in unseren Breitengraden, wo feuchte Bedingungen an der Tagesordnung sind, ist der Reifen daher nur bedingt geeignet.

Verschleiß und Gewicht



Das Gewicht der Enduro-Variante bewegt sich auf einem konkurrenzfähigen Niveau. Der Rollwiderstand ist für einen Reifen dieser Klasse unauffällig und solide. Der Verschleiß zeigte sich im Test am E-MTB als durchschnittlich. Nach rund 500 Kilometern wies der Hinterreifen bereits deutliche Gebrauchsspuren in Form von gebrochenen und teils ausgerissenen Stollen auf. Für den Einsatz am E-MTB ist daher klar die „Electricdrive“-Variante mit ihrer härteren Gummimischung zu empfehlen.

Fazit: Goodyear Wrangler Enduro

Pro

  • Gutes Gewicht bei starkem Durchschlagschutz
  • Sehr gutmütig bei Trockenheit
  • Solide Rolleigenschaften
  • Angenehme Dämpfung

Contra

  • Klare Schwächen bei Nässe
  • Durchschnittlicher Verschleiß

Fakten

Produktjahr2025
Preis
Web www.goodyearbike.com
Der Goodyear Wrangler Enduro ist ein solider und spezialisierter Reifen, der vor allem bei trockenen und losen Bedingungen seine Stärken ausspielt. Hier bietet er viel Grip, eine gute Dämpfung und ein berechenbares Fahrverhalten. Sein Gewicht und Pannenschutz sind auf einem hohen Niveau. Sobald es jedoch feucht wird, verliert er deutlich an Performance und kann mit guten Allroundern nicht mithalten. Er ist somit eine Empfehlung für Schönwetter-Fahrer, Bikepark-Besuche im Sommer oder Touren in trockenen Regionen. Wer einen Reifen für alle Bedingungen sucht, sollte sich anderweitig umsehen.
Stichworte:EndurofeaturedgoodyearReifenwrangler

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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