Test: Dirtlej kannte man bisher eher für wetterfeste Bekleidung. Mit der Specs 02 wagt man sich nun ins hart umkämpfte Brillensegment – und das direkt im Premium-Bereich. Für knapp 200 € bekommst du einen robusten, sehr breiten Allrounder, der vor allem mit seiner Passform und einem durchdachten Nasensteg punktet. Kleinere Schwächen in der Verarbeitung und eine anfällige Beschichtung trüben den sonst starken Eindruck jedoch ein wenig.

Dirtlej Specs 02: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Auf den ersten Blick wird klar: Die Dirtlej Specs 02 ist kein Leichtgewicht für zierliche Gesichter. Mit einer stattlichen Breite von 143 mm richtet sie sich ganz klar an Biker mit breiteren Köpfen. Hier sitzt sie dann aber auch bombenfest und bietet ein riesiges Sichtfeld. Der Rahmen aus robustem TR90-Material gehört zu den steiferen im Testfeld. Das macht ihn zwar weniger flexibel als manch andere Konstruktion, verleiht der Brille aber eine enorme Stabilität – hier musst du dir im Trail-Alltag keine Sorgen machen.
Bei der Verarbeitung gibt es Licht und Schatten. Hält man die in Italien gefertigte Brille in der Hand, vernimmt man bei leichtem Verwinden ein Knarzen und bemerkt ein minimales Spiel der Scheibe im Rahmen. Das ist nicht dramatisch, aber in dieser Preisklasse haben andere Hersteller die Nase vorn. Ein echtes Highlight ist dafür der verstellbare Nasensteg: Über zwei definierte Klickstufen lässt sich die Breite perfekt an die eigene Nase anpassen. So kannst du nicht nur den Sitz optimieren, sondern auch den Abstand der Brille zu den Augen feinjustieren – genial!



Dirtlej Specs 02: Glas
Herzstück der Specs 02 ist die große, photochrome Scheibe. Sie tönt in einem neutralen Grau, was wir als sehr angenehm empfanden, da es die Farben nicht verfälscht. Der Tönungsbereich (VLT) von 12,5 % bis 70 % deckt die Kategorien 1 bis 3 ab und macht die Brille zu einer echten Allzweckwaffe. Bei voller Sonneneinstrahlung dunkelt sie zuverlässig ab, während sie im Wald oder bei bewölktem Himmel angenehm aufhellt und genügend Licht durchlässt. Nur für reine Nachtfahrten ist sie nicht hell genug. Ein Manko offenbarte sich jedoch im Test: Die Scheibe ist recht anfällig für Verschmierungen. Gerade wenn Schweiß ins Spiel kommt, lässt sie sich unterwegs nur schwer wieder streifenfrei säubern. Hier ist oft eine gründliche Reinigung zu Hause nötig.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

In der Praxis liefert die Specs 02 eine starke Performance. Die große Scheibe mit 56 mm Höhe sorgt für eine exzellente Abdeckung und schützt die Augen auch bei hohem Tempo zuverlässig vor Wind. Trotz der Größe und des relativ geschlossenen Designs war Beschlagen dank des guten Belüftungssystems quasi kein Thema. Die photochrome Funktion reagiert zügig auf wechselnde Lichtverhältnisse, sodass du auf dem Trail immer den Durchblick behältst. Der breite Rahmen sorgt für ein uneingeschränktes peripheres Sichtfeld, was die Sicherheit deutlich erhöht. Der Sitz war dank der anpassbaren Bügelenden und des genialen Nasenpads auch auf ruppigen Abfahrten stets sicher und komfortabel.






