Radsport: John Degenkolb vom deutschen Team Giant-Alpecin gewann am heutigen Vormittag die dritte Etappe der diesjährigen Dubai Tour. Der Thüringer setzte sich nach den 209km und einem anstrengenden Anstieg schlussendlich gegen Alejandro Valverde und Juan Jose Lobato von Movistar durch. Degenkolb geht morgen als Gesamtführender in die letzte Etappe.
Die heutige Strecke zum Hatta Dam war eine untypische Etappe für die Dubai Tour. Ansonsten warten die Etappen eher mit flachen Profilen und vielen Gelegenheiten für die Sprinter auf. Heute mussten die Fahrer nicht nur die mit 209km längste Etappe der Tour bewältigen, sondern es wollten sogar einige Höhenmeter erklommen werden. Dem Peloton war anfangs eine gewisse Unsicherheit anzumerken – es dauerte einige Zeit, bis sich eine kleine Gruppe vom Feld absetzen konnte. Die fünfköpfige Gruppe bestehend aus Luka Pibernik (Lampre-Merida), Mohamed Al Murawwi, Vladimir Gusev (Skydive Dubai),Martijn Verschoor (Novo Nordisk) und Alessandro Bazzana (United Healthcare) fuhr sich nach knapp 100km einen komfortablen Vorsprung von neun Minuten heraus.
Doch das Peloton, einmal mehr unter Führung von Etixx Quick-Step, nahm alsbald die Verfolgung auf und der Vorsprung schmolz mit jedem gefahrenen Kilometer. Dann kam es zu einem kuriosen Crash, der das Feld wieder etwas durcheinanderwirbelte: Ein Straßengitter wurde von den Veranstaltern im Vorfeld mit einem Teppich abgedeckt und es kam wie es kommen musste: Prompt verfing sich ein Fahrer im aufgewirbelten Stück Stoff, kam zu Fall und riss mehrere andere mit ihm. Als schließlich auf den letzten 30km die Anstiege warteten, brachte, wie schon an den Vortagen, Tony Martin und sein Team ihren Leader Cavendish in Position, der zuvor weit zurückgefallen gewesen war. Am Fuße des letzten Anstieges übernahm jedoch Giant-Alpecin sofort das Kommando und John Degenkolb fuhr auf und davon. Damit übernimmt er auch die Führung in der Gesamtwertung – der bisherige Gesamtführende, Mark Cavendish, lauert allerdings auf Position Zwei nur zwei Sekunden dahinter und hat mit der morgigen Etappe, die ihm als Sprinter wieder mehr liegen dürfte, noch alle Karten in der Hand.