Radsport: Was für eine chaotische und wilde Etappe von Puebla de Don Fadrique nach Murcia. Nach zahlreichen Stürzen, die die Vuelta unter anderem für Tejay van Garderen und Nacer Bouhanni beendeten, gewann letztlich Jasper Stuyven (Trek) ein unübersichtliches Finale und feiert den größten Sieg seiner Karriere.
Nach dem eher ruhigen Tag gestern war die heutige Etappe der Spanien-Rundfahrt sehr viel ereignisreicher, leider auch in negativer Hinsicht: Nach ungefähr der Hälfte der zu fahrenden Strecke gab es einen großen Sturz im Hauptfeld, in den dutzende von Fahrern verwickelt waren, darunter auch Dan Martin (Cannondale-Garmin), Tejay van Garderen (BMC), Nacer Bouhanni (Cofidis) und Kris Boeckmans (Lotto-Soudal). Der US-Amerikaner van Garderen musste die Vuelta in der Folge mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aufgeben, ebenso ist die Rundfahrt für Bouhanni, Boeckmans und Martin beendet, wie ihre jeweiligen Teams per Twitter mitteilten wurden alle Fahrer mit Blessuren ins Krankenhaus gebracht.
Der Beginn der Etappe war wie erwartet, mit einer Ausreißergruppe und einem eher zurückhaltenden Peloton. Doch der große Sturz wirbelte die Verhältnisse durcheinander und war der Startschuss für eine chaotische, umkämpfte und wirklich wilde zweite Etappenhälfte. Beinahe im 5-Minutentakt gab es Attacken, Konter – das Feld zerbrach Stück für Stück in kleine Gruppen, die auch immer wieder durchwechselten. Es war für Fahrer, Teams und Zuschauer gleichermaßen unübersichtlich und auch nun kam es immer wieder zu kleineren Stürzen, vor allem auf der schnellen und gefährlichen Abfahrt vom Cresta del Gallo.
Auch auf den finalen 20km gab es noch einen großen Aufreger. Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) war – obwohl auch er im Massensturz verwickelt gewesen war- gut positioniert an der Spitze des Feldes und gehörte zum engsten Favoritenkreis auf den Tagessieg. Aber seine Hoffnungen wurden jäh begraben, und zwar von einem Begleitmotorrad, das den Slowaken anscheinend touchierte und zu Fall brachte. Zwar ging es für Sagan weiter, doch der Etappensieg war damit natürlich erledigt – entsprechend sauer war der Tinkoff-Profi auch, was der Übeltäter auf dem Motorrad auch deutlich zu hören und spüren bekam.
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Auch der Schlusssprint passte ins Bild dieser Etappe: Es gab keine organisierten Züge, die Situation war unübersichtlich und am Ende triumphierte schlussendlich Jasper Stuyven, der damit seinen mit Abstand größten Karriereerfolg feiern konnte. Esteban Chaves war zwar auch in den Massensturz verwickelt, konnte jedoch weitermachen, mit Hilfe seines Teams auch wieder zum Feld aufschließen und das Rote Trikot des Gesamtführenden verteidigen. Außerdem übernimmt er das Grüne Trikot vom Unglücksraben Peter Sagan.
Endresultat Vuelta a Espana Etappe #8
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1.,Jasper Stuyven,Trek,04:06:05
2.,Pello Bilbao,Caja Rural,
3.,Kévin Reza,FDJ,
4.,Giovanni Visconti,Movistar,
5.,Youcef Reguigui,MTN-Qhubeka,
6.,Tosh van der Sande,Lotto-Soudal,
7.,Julien Simon,Cofidis,
8.,Pieter Serry,Etixx-QuickStep,
9.,Joaquin Rojas,Movistar,
10.,Nicolas Roche,Sky,
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