Radsport: Zum 109. Mal fand heute der Klassiker von Paris nach Tours statt. Nach einem durch einen frühen Massensturz recht untypischen Rennverlauf siegte am Ende der Italiener Matteo Trentin (Etixx-QuickStep), der sich gegen Tosh van der Sande (Lotto-Soudal) im Sprint durchsetzen konnte – Greg van Avermaet (BMC) war im Pech: Im Schlusssprint beendete ein technischer Defekt die Sieghoffnungen des Belgiers.
Die Sonne schien beim Start in Paris, es ging ein laues Lüftchen, die Bedingungen schienen perfekt. Doch es waren noch keine fünf Kilometer gefahren, als der Trek-Profi Giacomo Nizzolo stürzte und zahlreiche andere Fahrer mitriss. Der Italiener, der heute zum engeren Favoritenkreis zählte musste in der Folge das Rennen aufgeben. Das Chaos nach dem Sturz nutzte eine Gruppe von 30 Fahrern, um sich vom Feld abzusetzen. Unter den Ausreißern war auch der Deutsche Christoph Pfingsten von Bora-Argon 18.
Mit jedem absolvierten Kilometer der Gesamtdistanz von 231km wurde klar: Der heutige Sieger würde aus dieser zu Anfang gebildeten Gruppe kommen. Zwar fiel ab und an einer der Fahrer zurück ins Feld, doch der Vorsprung war höchst komfortabel und die Gruppe 30km vor dem Zielstrich noch immer über 20 Fahrer stark. Man belauerte sich an der Spitze und wartete auf die Schachzüge der Konkurrenz: Als erste wagten die beiden Franzosen Bernoit Jarrier (Bretagne-Seche) und Romain Combaud (Armée) einen Vorstoß und konnten auch eine kleine Lücke herausfahren – 10km vor dem Ziel war ihre Flucht jedoch beendet.
Unmittelbar danach löste sich schließlich das entscheidende Quartett aus der Spitzengruppe: Greg van Avermaet (BMC) attackierte, Tosh van der Sande (Lotto-Soudal), Matteo Trentin (Etixx-QuickStep) und Pavel Brutt (Tinkoff-Saxo) konnten sich an das Hinterrad des Siegers von 2011 heften. Brutt konnte allerdings nur kurz mit dem mörderischen Tempo seiner Mitstreiter mithalten und musste 5km vor dem Ziel die Segel streichen. Das übriggebliebene Trio lieferte sich einen packenden Fight und van Avermaet machte den wohl stärksten Eindruck – doch dann schlug das Pech zu.
Etwas mehr als 1000m vor dem Ziel platzte beim Belgier der Vorderreifen – trotz sofortiger technischer Hilfe waren die Siegchancen für den BMC-Profi dahin. Das Finale entschied Trentin hauchdünn vor van der Sande für sich. „Ich bin überglücklich. Nach der WM habe ich die Konzentration hoch gehalten und zuhause trainiert,“ sah sich ein glücklicher Sieg in seiner Vorbereitung bestätigt. Bester Deutscher wurde Christoph Pfingsten von Bora-Argon 18 auf Platz 23 mit 01:47 Rückstand.
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1.,Matteo Trentin,Etixx-QuickStep,04:39:12
2.,Tosh van der Sande,Lotto-Soudal,
3.,Greg van Avermaet,BMC,00:00:04
4.,Tiesj Benoot,Lotto-Soudal,00:00:20
5.,Roy Jans,Wanty-Groube Gobert,
6.,Yves Lampaert,Etixx-QuickStep,
7.,Heinrich Haussler,IAM,
8.,Edward Theuns,Topsport Vlaanderen-Baloise,
9.,Mike Teunissen,LottoNL-Jumbo,
10.,Pim Lighart,Lotto-Soudal,
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