Radsport: Aus Trek Factory Racing wird ab dieser Saison Trek-Segafredo – Radsport und Kaffee bzw. Espresso gehören ja doch irgendwie ein wenig zusammen. Ansonsten wird Fabian Cancellara in diesem Jahr sicherlich einen runden Abschluss seiner Karriere finden wollen, nachdem 2015 alles andere als optimal für ihn und sein Team verliefen.
Trek-Segafredo – Übersicht
Platz 13 im Teamranking der WorldTour vergangene Saison war sicher nicht das, was man sich bei Trek-Segafredo erhofft hatte. Das alles in allem doch enttäuschen Saisonresultat hatte vor allem mit dem Pech von Fabian Cancellara zu tun – der Schweizer erlebte eine von Verletzungen durchzogene Saison, in der er nur wenig Gelegenheit zu glänzen hatte.
Eigentlich war ‚Spartacus‘ gut in die Saison gekommen – mit eine Etappensieg bei der Tour of Oman und dem Triumph im Zeitfahren von Tirreno-Adriatico. Dann kam jedoch der folgenschwere Sturz beim E3 Harelbeke, bei dem sich Cancellara einen Rückenwirbel brach und lange pausieren musste. Die Klassikersaison verpasste er so natürlich, kam jedoch rechtzeitig zur Tour de France wieder in Form. Dort holte er sich am Ende der zweiten Etappe das Maillot Jaune, war jedoch am Folgetag in den schweren Massensturz auf dem Weg nach Huy verwickelt und musste mit einem erneuten Wirbelbruch aufgeben. Danach kämpfte er sich zwar zurück und startete bei der Vuelta, wo er allerdings nach drei Tagen das Handtuch warf. Er verzichtete auch auf einen Start bei der WM in Richmond – besonders bitter, da der Kurs dem 34-jährigen sicherlich entgegengekommen wäre und er eine große Chance auf eine Medaille gehabt hätte.
Die Kohlen aus dem Feuer holte für Trek-Segafredo dann der Neuzugang Bauke Mollema, der in der Gesamtwertung der Tour Siebter wurde und über die gesamte Saison weg konstant gute Leistungen zeigte. Auch Giacomo Nizzolos Sieg in der Punktewertung des Giro war ein Lichtblick.
Die Saison 2016 wird äußerst spannend bei Trek-Segafredo. Fabian Cancellara wird alles daran setzen, sich gebührend von der Radsport-Bühne zu verabschieden und mit Ryder Hesjedal und dem frisch-gebackenen australischen Straßenmeister Jack Bobridge hat man hochklassige Neuzugänge verpflichten können. Auch Bauke Mollema wird bei den Grand Tours wieder eine wichtige Rolle spielen, während Nizzolo ein Mann für die Tagessiege sein könnte.
Trek-Segafredo – Transfers
Abgänge: Matthew Busche (UnitedHealthcare), Bob Jungels (Etixx – Quick-Step), Daniel McConnel (unbekannt), Gert Steegmans (Karriereende), Danny van Poppel (Team Sky), Hayden Roulston (unbekannt), Calvin Watson (Chain Reaction), Jesse Sergent (AG2R-La Mondiale), Fabio Silvestre (Leopard Development Team)
Zugänge: Jack Bobridge (Budget Forlifts), Julien Bernard (Neo), Peter Stetina (BMC), Kiel Reijnen (UnitedHealthcare), Ryder Hesjedal (Cannondale-Garmin), Niccolo Bonifazio (Lampre-Merida), Edward Theuns (Topsport Vlaanderen)
Thanks so much to everyone that has supported me to this win @TrekSegafredo and my beautiful wife and daughter! pic.twitter.com/rYej6X6guo
— Jack Bobridge (@JackBobridge) 10. Januar 2016
Trek-Segafredo – Teamräder und Ausstattung
Teamrad: Überraschung, Überraschung – Trek-Segafredo fährt auch in dieser Saison auf Rädern des US-Herstellers Trek, auch wenn es kein reines Factory-Team mehr ist. Das Material bleibt für die Profis weitestgehend unverändert und die Räder der Wahl sind nach wie vor Trek Emonda, Trek Madone, Trek Domane und Trek SpeedConcept. Das Emonda ist das ‚Schweizer Taschenmesser‘ im Portfolio und bietet zudem einen der leichtesten momentan erhältlichen Rahmen. Das Madone bietet mehr Aerodynamik und einen steiferen Rahmen – die Sprinter wird’s freuen. Der Endurance-Racer Trek Domane war auch in der vergangenen Saison bei den Klassikern und teilweise bei der Tour im Einsatz. Im Zeitfahren setzt man auf das Trek SpeedConcept.
Ausstattung: Antrieb und Schaltung kommen bei Trek wie in den vergangenen Jahren von Shimano. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams mit Shimano-Antrieb setzt man allerdings nicht auf die Laufräder des japanischen Herstellers, sondern verbaut Bontrager-Komponenten aus eigenem Hause.
Scheibenbremsen: Trek war eines der Teams, die bereits in der vergangenen Saison recht intensiv mit Scheibenbremsen trainierten und auch Wettkampferfahrung (z.B. bei der Vuelta) sammelten. Das einzige verfügbare Disc-Rad wird das Trek Domane sein, jedoch wären wir nicht allzu überrascht, wenn wir bei dem einen oder anderen Trek-Segafredo – Fahrer während der Klassikersaison Scheibenbremsen von Shimano am Rad entdecken würden.