Radsport: Es sieht gut aus für Simon Gerrans (Orica-GreenEDGE). Mit seinem zweiten Etappensieg in Folge baut der 35-jährige seine Führung in der Gesamtwertung aus und geht als Favorit in die Königsetappe nach Willunga Hill kommende Nacht. Im Etappenziel in Victor Harbor siegte der Australier im Sprint vor Ben Swift (Team Sky) und Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo).
Es waren äußerst lebhafte und unterhaltsame 138km von Norwood nach Victor Harbor bei der Tour Down Under in der vergangenen Nacht. Entgegen der Befürchtungen von Fahrern, Teams und Rennorganisation hielt sich der Wind zurück – im Vorfeld hatte man mit teils stürmischen Böen gerechnet, die eine echte Gefährdung für Fahrer und das Rennen gewesen wären. Doch zum Glück blieb es von einer angenehmen Brise äußerst ruhig. Wie bereits in den vergangenen Tagen gab es direkt nach dem Start bereits erste Attacken und ein Sextett konnte sich ein wenig absetzen.
Jedoch gelang es der Fluchtgruppe diesmal nicht, den Vorsprung lange zu verteidigen. Bereits nach etwas mehr als 15km waren die sechs Führenden wieder eingeholt – auch weil Orica-GreenEDGE, Sky und Tinkoff im Feld enorm Druck machten. Das lag vor allem daran, dass nach etwas mehr als 25km bereits der erste Zwischensprint wartete und es demzufolge Bonussekunden zu ergattern gab. Der Plan ging auf: Simon Gerrans sicherte sich drei, Jay McCarthy (Tinkoff Team) zwei Bonussekunden.
Danach war die Luft für’s erste etwas raus und das gab einer neuen Ausreißergruppe Gelegenheit, eine Lücke aufzufahren. David Tanner (IAM Cycling), Pat Shaw (UniSA-Australia) und Alexis Gougeard (AG2R-La Mondiale) fuhren davon und hatten zwischenzeitlich mehr als fünf Minuten Vorsprung, bevor sich dieser bei der drei Minuten-Marke einpendelte. Das Trio wehrte sich nach Kräften, doch am Fuße des Anstiegs hinauf nach Port Elliot, 25km vor dem Ziel, war es um die Ausreißer geschehen und das Feld wieder beisammen. Im Anstieg zeigte sich einmal mehr der Kolumbianer Sergio Henao (Team Sky) als stärkster Kletterer des Rennens und holte sich am Gipfel vor Richie Porte (BMC) die Bergpunkte.
Auch im Finale war es zuerst das britische Team von Sky, das das Geschehen dominierte. Thomas arbeitete für seinen Sprinter Ben Swift und brachte den 28-jährigen durch die engen Kurven der Flamme Rouge in eine sehr gute Position. Dahinter lauerten jedoch Jay McCarthy und der Leadout von Orica-GreenEDGE mit Daryl Impey und Simon Gerrans. Entscheidend war letzten Endes dann perfektes Timing und gutes Teamwork des Australischen Teams: Impey fuhr den Sprint mit allerletzter Kraft für seinen Kapitän an, der dann souverän vollendete und sich weitere Bonussekunden sichern konnte. Ben Swift wurde Zweiter, Giacomo Nizzolo schob sich in letzter Sekunde noch an Jay McCarthy vorbei auf Rang drei.
Damit führt Simon Gerrans nun in der Gesamtwertung 14 Sekunden vor seinem ärgsten Verfolger Jay McCarthy und 26 Sekunden vor Vorjahressieger Rohan Dennis (BMC). Ein durchaus beruhigendes Polster, das sich allerdings auf der nächsten Etappe nach Willunga Hill auch sehr schnell wieder in Luft auflösen kann.
Tour Down Under Etappe #4
Fahrer | Land | Team | Zeit | |
---|---|---|---|---|
1. | Simon Gerrans | Australien | Orica-GreenEDGE | 03:13:59 |
2. | Ben Swift | Großbritannien | Team Sky | |
3. | Giacomo Nizzolo | Italien | Trek-Segafredo | |
4. | Jay McCarthy | Australien | Tinkoff Team | |
5. | Leigh Howard | Australien | IAM Cycling | |
6. | Reinardt Janse van Rensburg | Südafrika | Dimension Data | |
7. | Sergey Lagutin | Russland | Team Katusha | |
8. | Alexey Tsatevitch | Russland | Team Katusha | |
9. | Nathan Haas | Australien | Dimension Data | |
10. | Enrico Battaglin | Italien | Team LottoNL-Jumbo |