Radsport: Am Mittwoch wird zum 82. Mal der Flèche Wallonne ausgetragen. Das Eintagesrennen findet wie in den vergangenen Jahren zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich statt. In den vergangenen Jahren traf vor allem ein Profi mit dem Wallonischen Pfeil ins Schwarze: Alejandro Valverde! Insgesamt gewann der Spanier schon fünfmal – und seit vier Jahren ist er ungeschlagen. Also stellt sich für uns die Frage: Wer wird 2018 eigentlich Zweiter?
Valverde ist nicht schwächer als in den vergangenen Jahren
Alejandro Valverde wird am 25. April 38 Jahre alt, doch von Altersmüdigkeit keine Spur. Im Gegenteil: Man hat fast das Gefühl, dass der Spanier von Jahr zu Jahr stärker wird. So gilt er auch in dieser Saison als klarer Favorit auf den Sieg beim Flèche Wallonne. Denn nach seinem schweren Sturz auf der ersten Etappe der Tour de France musste er zwar monatelang pausieren, kam jedoch 2018 bombenstark zurück. Er gewann die Valencia-Rundfahrt, die Abu Dhabi Tour und die Katalonien-Rundfahrt. Bei vielen Eintagesrennen fuhr er in die Top 10, wie zum Beispiel auch als Fünfter beim Amstel Gold Race letztes Wochenende.Wo er startet, ist mit ihm zu rechnen – auch mit fast 38 Jahren! Nach 198,5 Kilometern von Seraing nach Huy wird er am Mittwoch seinen sechsten Sieg beim Flèche Wallonne einfahren. Dann kann Valverde nicht mehr nur eine Hand in die Höhe strecken, um die Anzahl seiner Erfolge anzuzeigen.
Ist der Flèche Wallonne das vorhersehbarste Rennen der Welt?
Im Radsport ist es schwer, die kommenden Resultate vorherzusehen. Zu viele Faktoren müssen einberechnet werden und viel zu viele mögliche Szenarien stehen bevor. Doch wenn ein Rennen als vorhersehbar gilt, dann der Flèche Wallonne. Die Mur de Huy ist mit einer Länge von 1,3 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 9,6 Prozent einfach so schwer, dass nur wenige Fahrer hier ihre Stärken ausspielen können. Valverde gewann diesen Klassiker zum ersten Mal im Jahr 2006 und dann von 2014 bis 2017 gleich viermal hintereinander. Die Konkurrenz verzweifelt, weil sie kein Mittel gegen ihn findet. Um Valverde zu schlagen, muss man mit einem Vorsprung auf die letzten 300 Meter gehen – ansonsten ist das Rennen gelaufen, denn der Spanier zieht genau dann allen davon. Doch das Team Movistar wird alles daran setzen, dass kein Profi mit einem entsprechenden Vorsprung in die Mur de Huy gehen wird.
Die Teams Quick-Step Floors & Sky können taktisch etwas versuchen
Gehen wir davon aus, dass das Team Movistar das Rennen wie gewohnt kontrolliert und die Ausreißer rechtzeitig eingeholt werden, dann wird es vermutlich kurz vor der Mur de Huy oder zu Beginn der Mauer einen Angriff geben. Im letzten Jahr ging Bob Jungels mit einem beachtlichen Vorsprung in die Rampe, doch am Ende platzierte sich der Luxemburger nur auf Rang 39. Die Mur de Huy ist gnadenlos und bringt alle Profis an ihre Grenzen. Im Kampf um die vorderen Plätze fallen uns deshalb gar nicht so viele Kandidaten ein. Zu nennen ist sicherlich Daniel Martin (UAE Team Emirates), ebenso wie Dylan Teuns (BMC) und der Schweizer Michael Albasini (Mitchelton-Scott), der schon neunmal in die Top 11 fuhr. Auch Tim Wellens (Lotto Soudal), Tom-Jelte Slagter (Dimension Data) und Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale) können an einem guten Tag aufs Podium fahren. Gleich mehrere Kandidaten hat in Person von Julian Alaphilippe und Philippe Gilbert das Team Quick-Step Floors. Ebenso wie Sky, wo mit Michal Kwiatkowski, Sergio Luis Henao und Wout Poels drei Fahrer ihr Glück versuchen werden. Wir sind gespannt, wer am Ende neben Valverde auf dem Podium stehen wird …