Der finale Tag der diesjährigen Straßen-Weltmeisterschaft in Florenz hätte spannender nicht sein können. Die Elite Männer um die Topfavoriten wie Peter Sagan (Slowakei), Titelverteidiger Philippe Gilbert (Belgien), den Tour-Sieger Chris Froome und den Giro d’Italia-Sieger Vincenzo Nibali sowie die beiden Spanier Joaquin Rodriguez und Alejandro Valverde waren heiß darauf, sich ein spannendes Rennen zu liefern. Allesamt waren heiße Anwärter auf das Regenbogentrikot.
Im Gegensatz zu den Tagen davor, meinte es das Wetter weniger gut mit den Fahrern. Bei strömendem Regen machten sie sich auf die 272 Kilometer lange Strecke. Bereits wenige Kilometer nach dem Start bildete sich eine Spitzengruppe, in der unter anderem Matthias Brändle (Österreich) und die beiden NetApp-Endura-Profis Jan Barta (Tschechien) und Bartosz Huzarski (Polen) vertreten waren. Die Gruppe bestimmte lange das Renngeschehen und wurde erst auf den letzten Kilometern gestellt.
Knapp 25 Kilometer vor Rennende machten die Teams der Favoriten Ernst. Mehrfach versuchten es die Italiener, doch es war erst die Attacke Rodriguez‘, die erfolgreich zu sein schien. Hinter ihm folgte Nibali, der jedoch das Tempo des Spaniers an den Anstiegen nicht mitgehen konnte. Rodriguez schien mit seinen Verfolgern zu spielen. Denn während er vorn allein seine Kreise zog, kontrollierte Valverde die Verfolgergruppe um den Portugiesen Rui Costa und den Kolumbianer Rigoberto Uran.
Uran stürzte auf der vorletzten Abfahrt, während Valverde und Costa zu Nibali aufschließen konnten. Gemeinsam kamen sie am letzten Anstieg nochmals ans Hinterrad von Rodriguez, der jedoch am steilsten Stück der Strecke seine finale Attacke setzte.
Bis zum letzten Kilometer sah Rodriguez wie der sichere Sieger aus. Doch dann legte der Portugiese Costa seine Karten auf den Tisch. Er attackierte Valverde und Nibali und schloss allein zu Rodriguez auf, dem er schließlich im Sprint keine Chance ließ. Dem Spanier war die Niederlage noch während der Siegerehrung anzusehen. Während er die Tränen nicht zurückhalten konnte, fragte sich sein Teamkollege Valverde, der Dritter wurde, wohl, was schief gelaufen war. Für Costa war die Antwort klar: Er hatte einfach das bessere Kalkül.
Die deutschen Starter waren bis zum Schluss in der Spitze vertreten, konnten am Ende aber nicht in den Kampf um den Titel eingreifen. Simon Geschke wurde 14. Hinter ihm folgten Marcus Burghardt auf Platz 34, John Degenkolb auf Platz 42 und Paul Martens auf Platz 49.
Wer das Rennen verpasst hat, kann es sich hier nochmals ansehen.
//Ergebnis
1. Rui Alberto Faria Da Costa (Portugal) 7:25:44
2. Joaquim Rodriguez Oliver (Spanien) 0:00:00
3. Alejandro Valverde Belmonte (Spanien) 0:00:17
4. Vincenzo Nibali (Italien) 0:00:17
5. Andriy Grivko (Ukraine) 0:00:31
6. Peter Sagan (Slowakei) 0:00:34
7. Simon Clarke (Australien) 0:00:34
8. Maxim Iglinskiy (Kazachstan) 0:00:34
9. Philippe Gilbert (Belgien) 0:00:34
10. Fabian Cancellara (Schweiz) 0:00:34