Der sechsfache Ironman-Weltmeister Dave Scott hat sich gegenüber dem Onlineportal 220Triathlon für eine Starterlaubnis des auf Lebenszeit gesperrten Lance Armstrong bei der auf Hawaii ausgetragenen Ironman-WM ausgesprochen. Als Grund dafür machte er finanzielle Aspekte geltend, die nach wie vor mit dem Namen des Texaners verbunden werden. Armstrong hatte im Zuge der USADA-Ermittlungen sowie seines öffentlichen Dopinggeständnisses eine lebenslange Wettkampfsperre für alle von der WADA überwachten Wettkämpfe erhalten.
„Ich habe gemischte Gefühle“, so Scott. „Natürlich ist er schuldig, das hat er ja selbst zugegeben, und ich denke, dass er für seine Vergehen tausend Mal mehr bestraft wurde, als andere Dopingsünder, die der Sport zweifelsohne gesehen hat. […] Er hat aber auch eine Leidenschaft dafür, Rennen zu bestreiten. Das hat er auch schon im Triathlon bewiesen.“
Hinsichtlich der Bedeutung, die eine Startberechtigung Armstrongs im Triathlon mit sich bringen würde, wurde Scott deutlicher: „Ich denke, dass es eine großartige Sache gewesen wäre, wenn der Sport von seiner Bekanntheit profitieren hätte können. […] Wenn man allein die Preisgelder in unserem Sport bedenkt, diese stehen in keinem Verhältnis zu denen in anderen Sportarten. Ich weiß nicht, ob er sauber war, als er im Triathlon Rennen bestritt, aber er wurde getestet und würde auch wieder getestet werden, daher bin ich der Meinung, dass man ihn starten lassen sollte.“
Auf die Frage, ob er selbst nochmals in Kona an den Start gehen würde, gab Scott zu Protokoll, dass er sich zunächst auf einige Halbdistanzrennen konzentrieren möchte. Die Möglichkeit eines erneuten Starts ließ er offen.
Scott war einer der bedeutendsten Triathleten der 1980er Jahre. Nachhaltig in Erinnerung blieb sein Duell mit Mark Allen beim Ironman Hawaii 1989, welches als Iron War in die Geschichte einging. [Link] Mitte der 90er Jahre beendete Scott im Alter von vierzig Jahren schließlich seine Karriere.