718 Kilometer, 14850 Höhenmeter, 600 Zweier-Teams, zahllose rote Zelte und jede Menge Spaß im Gelände: Das ist das Absa Cape Epic. Schon kurz nach der Anreise wird einem das bewusst. Das Rennen wird seit elf Jahren im März in Südafrika ausgetragen und gilt mittlerweile als das bekannte Etappenrennen für Mountainbiker. Nicht umsonst nennt man die Absa Cape Epic auch die Tour de France des MTB-Sports. Die Startplätze sind dem entsprechend heiß begehrt und ein großer Teil der Weltspitze ist auch am Start. Das beginnt mit José Antonio Hermida und reicht über Christoph Sauser bis hin zum amtierenden XC-Weltmeister Nino Schurter. Wer dabei sein möchte, sollte schnell sein oder eine große Portion Glück mitbringen. Innerhalb weniger Sekunden sind jedes mal alle direkt verfügbaren Startplätze vergriffen. Der Großteil der Startplätze wird aber verlost und ein kleinerer Teil noch durch Einladungen vergeben.
Mein Bruder Sebastian und ich hatten nach einigem hin und her das Glück, für die 2014er Ausgabe einen Startplatz zu bekommen. Kein günstiges Vergnügen. Allein das Startgeld beträgt 1750 Euro pro Person. Dafür sind dann immerhin die Unterkunft im Zelt, Essen, Taschentransport und einige weitere Kleinigkeiten inklusive. Den Rest muss man selbst organisieren. Im riesigen Race-Village kann man aber nahezu alles, was man beim Rennen noch benötigt, erwerben. Interessant: Es wird empfohlen die Kreditkarte während des Rennens bei sich zu tragen.
Nach einigen Tagen Akklimatisierung im warmen Herbst von Südafrika ging es gestern morgen endlich mit dem Prolog los. Unser Start war auf 9:04 Ortszeit festgelegt worden. Zum Aussschlafen keine schlechte Zeit. Der Prolog wurde als Zweier-Teamzeitfahren ausgetragen. Die ersten mussten bereits 6:45 auf die Strecke. Da alle Hobbyfahrer aber lediglich mit 25 Sekunden Abstand starten, war dies eigentlich sogar die beste Zeit, denn man hatte noch freie Fahrt um die 24 Kilometer vollends zu genießen. Wir hatten da leider weniger Glück. Recht häufig steckten wir im Stau fest und mussten die Trails etwas gemütlicher angehen. Die meisten vor uns gestarteten Fahrer waren jedoch sehr freundlich und machten auf Zuruf gerne Platz. Da der Single-Trail-Anteil bei der Epic sehr hoch ist, war das auch notwendig. Mit freier Fahrt konnte man traumhaft flowige Abfahrten genießen. Die Anstiege sind hier recht steil, aber problemlos fahrbar und meist eher kurz.
Heute wird die Strecke dann deutlich länger und nach 30 Kilometern Einrollen im Flachen, folgen sicherlich wieder tolle Abfahrten und knackige Anstiege. Die Startreihenfolge richtet sich günstiger Weise nach dem Tagesergebnis des Prologs. Allerdings ist viel Regen angesagt, was wohl mit einer ordentlichen Rutschgefahr einhergeht. Mal sehen.