197 legendäre Kilometer über die Schotterstraßen der Toskana. So lässt sich die Strade Bianche umschreiben, die vor allem den Klassikerspezialisten auf den Leib geschneidert ist und die von manchen gar als das Paris-Roubaix Italiens umschrieben wird. Diese Umschreibung wird dem Charakter des Rennens jedoch nur bedingt gerecht. Zu schwer sind die Anstiege der Toskana im Vergleich zum Profil der Hölle des Nordens.
Vor dem Rennen wurden in diesem Jahr vor allem zwei Namen als Favoriten genannt. Einerseits war dies der des Slowaken Peter Sagan (Cannondale), der im vergangenen Jahr hinter seinem Teamkollegen Moreno Moser Zweiter wurde, und andererseits war es der des Polen Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-QuickStep). Beide wurden dabei im Rennverlauf den Erwartungen gerecht.
Die Entscheidung des Rennens fiel erst auf den letzten dreißig Kilometern. Nach einem vereitelten Angriff durch Cadel Evans (BMC) und Ian Stannard (Sky) suchten Sagan und Kwiatkowski ihr Heil in der Flucht. Hinter ihnen bildete sich eine stark besetzte Verfolgergruppe mit Alejandro Valverde (Movistar), Damiano Cunego (Lampre-Merida), Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo) und Fabian Cancellara (Trek Factory Racing), der das Rennen vor zwei Jahren gewinnen konnte. Dem Quartett gelang es jedoch nicht, zu den Ausreißern aufzuschließen. Im Gegenteil: Das Spitzenduo verteidigte seinen Vorsprung von knapp vierzig Sekunden souverän.
Die Entscheidung fiel dann auf dem letzten Kilometer. Auf dem bis zu 16 Prozent steilen Schlussanstieg im Herzen Siennas griff Kwiatkowski am steilsten Stück an. Sagan, der zuvor das Tempo hoch zu halten versucht hatte, konnte dem Antritt des Polen nicht folgen und musste sich so erneut mit Rang zwei begnügen. Den dritten Rang belegte schließlich Valverde, der sich ebenfalls noch von seinen Mitstreitern lösen konnte.
Bester Deutscher war der Berliner Simon Geschke (Giant-Shimano) auf Rang zehn.
Ergebnis
1. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-QuickStep) 5:20:33
2. Peter Sagan (Cannondale) 0:00:19
3. Alejandro Valverde (Movistar) 0:00:36
4. Damiano Cunego (Lampre-Merida) 0:00:40
5. Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo) 0:00:40